„Die Fenster sind so dicht, da hört man sowas gar nicht mehr“:
Sportwagen kracht in Kleinwagen - drei Schwerverletzte, 19-Jähriger massiv eingeklemmt - viele Anwohner bekommen heftigen Crash vor der Haustür wegen neuer Schallschutzfenster gar nicht mit, einzig ein junger Feuerwehrmann eilt den Verletzten zur Hilfe
Junger Feuerwehrmann leistet Opfern Erste Hilfe - Anwohner und Ersthelfer im O-Ton - Rettungshubschrauber im Einsatz - Feuerwehr befreit eingeklemmten Fahrer mit schwerem Gerät (on Tape) - Trümmerfeld zieht sich über fast 100 Meter durch den Ort - Fahrzeuge massiv zerstört
Datum: Samstag, 17. Januar 2021, 21:30 Uhr
Ort: Blankenfelde-Marlow, Landkreis Teltow-Fläming, Brandenburg
(sg) Es muss mächtig geknallt haben, als die beiden Fahrzeuge am Samstagabend mit großer Wucht auf dem Zossener Damm ineinander krachten. Doch viele der Anwohner bekamen von dem heftigen Zusammenstoß vor ihrer Haustür aufgrund der neuen vom BER finanzierten Schallschutzfenster gar nichts mit.
Gegen 21:30 Uhr kollidierte auf der L40 ein Ford-Sportwagen mit einem Opel-Kleinwagen, der aus einer Seitenstraße einbog, ohne den herannahenden Ford passieren zu lassen. Obwohl auf der Ortsdurchfahrt eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h vorgeschrieben ist, bot die Unfallstelle ein ungewöhnlich großes Zerstörungsausmaß. Der Kleinwagen kam erst rund 70 Meter nach der Kollision zum Stehen. Die Fahrerseite des Opels wurde bei dem Aufprall völlig eingedrückt. Auch der Sportwagen wurde im Frontbereich völlig deformiert. Auch eine Ampel wurde bei dem Crash beschädigt und kippte um.
Im Kleinwagen wird der 19-jährige Fahrer schwer eingeklemmt. Auch sein 25-jähriger Beifahrer und der 33-jährige Fahrer des Ford werden schwer verletzt.
Anwohner Hardy Kroll steht immer noch fassungslos an seinem Gartenzaun und betrachtet das Trümmerfeld. Er hat, wie viele seiner Nachbarn, von dem ganzen Vorfall nichts mitbekommen und ist erst durch die Blaulichter auf den Unfall aufmerksam geworden: „Wir haben als der BER-Flughafen gebaut wurde, neue Schallschutzfenster bekommen“, so der Rentner, „Da hört man ja nicht mal mehr die Vögel zwitschern!“.
Zum Glück für die Unfallbeteiligten hatte nicht jeder so gute Fenster: Philipp Kockegei sitzt gerade am PC und spielt, als der den fürchterlichen Knall vernimmt. Der ehrenamtliche Feuerwehrmann zögert keine Sekunde und läuft nach draußen. Wie selbstverständlich kümmert der angehende Notfallsanitäter sich zusammen mit weiteren Helfern um die Schwerverletzten, bis seine Kameraden eintreffen. Mit schwerem technischen Gerät wird der eingeklemmte 19-Jährige aus dem Wrack geschnitten. Ein Rettungshubschrauber fliegt ihn in ein Krankenhaus, die anderen beiden Verletzten werden mit Fahrzeugen in Kliniken gebracht.
An der Unfallstelle sichert ein Gutachter unterdessen alle Spuren, um später den genauen Unfallhergang zu rekonstruieren. Ob der Sportwagen zu schnell unterwegs war, ist derzeit noch unklar. Dies müssen die Ermittlungen des Sachverständigen und der Polizei ergeben.
Der Zossener Damm war bis nach Mitternacht voll gesperrt.
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