14 Tage Quarantäne für ein paar Stangen Zigaretten:
Bundespolizei kontrolliert Einreisende an Grenzübergang in Frankfurt/Oder - seit Polen als Corona-Risikogebiet gilt, müssen Rückkehrende in der Regel bis zu 14 Tage in Quarantäne
Umfangreiches Material mit vielen O-Tönen von der Kontrollstelle - Autofahrer zeigen viel Verständnis für stichprobenartige Kontrolle und die Corona-Regelungen - Quarantäne-Pflicht bei den meisten Einreisenden nicht bekannt - viele wollten nur mal Tanken oder Zigaretten holen - anderen nehmen Isolation bewusst in Kauf für billige Tabakwaren
Datum: Donnerstag, 5. November 2020, 18 Uhr
Ort: Frankfurt/Oder, Brandenburg
(sg) „Vielen ist es gar nicht bewusst, andere nehmen es bewusst in Kauf“, bilanziert Torsten Weidemann von der Bundespolizei die heutigen Kontrollen am städtischen Grenzübergang in Frankfurt/Oder. Seit Polen durch das Robert-Koch-Institut zum Corona-Risikogebiet erklärt wurde, gelten verschärfte Einreiseregeln aus dem Nachbarland: Wer aus Polen nach Deutschland einreißt, muss sich in der Regel 14 Tage in Quarantäne begeben. Dazu müssen sich Einreisende am Wohn- bzw. Zielort beim zuständigen Gesundheitsamt melden, dass dann alles weitere in die Wege leitet. Ausgenommen sind nur Einheimische, die vom kleinen Grenzverkehr profitieren.
Um diese Maßnahmen durchzusetzen und die Reisenden für die Problematik zu sensibilisieren, führt die Bundespolizei zusammen mit ihren polnischen Kollegen derzeit verstärkt Kontrollen an den sonst unbesetzten Grenzübergängen durch.
Bei den Einreisenden, die oft nur mal zum Tanken oder für den billigen Zigarettenkauf im Nachbarland waren, stoßen die heutigen Kontrollen auf Verständnis. So auch bei der Studentin Julia Mürke: „Ich war nur zum Tanken kurz rüber. Hätte ich das mit dem Risikogebiet gewusst, hätte ich es mir überlegt, um fünf Euro zu sparen. Tanken oder Zigaretten sind es nicht wert, in Quarantäne zu gehen oder sich gar mit dem Virus anzustecken“, so die junge Frankfurterin.
Andere nehmen die Quarantäne für die billigen Zigarettenstangen im Nachbarland sogar gerne in Kauf. „Wenn ich in Quarantäne muss, wäre es nicht so schlimm, ich bin ehe zu Hause“, so Kiara Grob, nachdem ihn ein Bundespolizist über die aktuelle Regelung aufgeklärt hat.
Insgesamt kontrollierten die Bundespolizisten am heutigen Tag rund 50 Fahrzeuge. Wie Sprecher Torsten Weidemann mitteilte, werden die stichprobenartigen Kontrollen auch in den nächsten Tagen fortgesetzt werden.
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