Mehr als nur ein schlechter Scherz:
Unbekannte „parken“ E-Scooter an Bahnübergang auf die Gleise – Güterzug erfasst Gegenstand ungebremst bei fast 100 Stundenkilometer – Akku des Rollers wird rausgerissen und gerät in Brand
Anwohner werden durch Knall aus dem Schlaf gerissen und befürchten schweren Unfall
Datum: Sonntag, 16. August 2020, 1:15 Uhr
Ort: Bonn, Nordrhein-Westfalen
(ch) Ein lauter Knall riss viele Menschen am frühen Sonntagmorgen im Bonner Stadtteil Küdinghoven aus dem Schlaf. Unbekannte hatten einen E-Scooter auf dem dortigen Bahnübergang platziert. Der Fahrer eines mit fast 100 Stundenkilometer heranrauschenden Güterzugs bemerkte zwar den Gegenstand, hatte aber keinerlei Chance mehr zu bremsen und erfasste ihn bei fast voller Fahrt. Der 550 Meter lange Zug war von Italien nach Köln unterwegs und legte eine Schnellbremsung hin, blieb aber erst einige hundert Meter später stehen.
Aufgeschreckt von den Geräuschen riefen Anwohner umgehend die Feuerwehr. Sie vermuteten zunächst, dass ein Fahrzeug vom Zug erfasst worden wäre. Die Einsatzkräfte suchten zunächst die Gleisanlage nach möglichen Opfern ab. Dabei entdeckten sie nicht nur den völlig zerfetzten Scooter, sondern auch, dass der Akku des Rollers beim Aufprall rausgerissen wurde und in Brand geraten war. Die Feuerwehrleute löschten den Entstehungsbrand und kühlten den Akku in einem mit Wasser gefüllten Eimer.
Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass es sich weniger um einen Unfall, als vielmehr um einen durchgeführten gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr handelte. Der oder die Täter hatte demnach bewusst den Scooter einer niederländischen Verleihfirma auf den Gleisen abgestellt, damit die Bahn ihn erfasst. Die Suche nach dem oder den Unbekannten läuft.
Die zweigleisige Bahnstrecke war rund anderthalb Stunden voll gesperrt. Der leicht beschädigte Zug konnte nach dem Zwangsstopp seine Fahrt fortsetzen.
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