Erneut tragisches Badeunglück:
Mutter verliert ihren sechsjährigen Sohn kurzzeitig aus den Augen – Junge verschwindet in Badesee – Ersthelfer springen ins Wasser und suchen See ab – Rettungskräfte können Kind nur noch tot bergen
Familie hatte zunächst selbst nach dem Jungen gesucht – Lange Zeit war unklar, ob Kind untergegangen oder im nahen Wald verschwunden ist – Ersthelferin im Ton: „Da wird der eigene Mutterinstinkt geweckt. Man denkt nicht nach, sondern geht so ins Wasser.“ – Feuerwehr appelliert nach zweitem tödlichen Badeunglück binnen kurzer Zeit an alle Eltern, ihren Kindern das Schwimmen richtig beizubringen
Datum: Freitag, 14. August 2020, 20:30 Uhr
Ort: Ostrhauderfehn, Ostfriesland, Niedersachsen
(ch) Während im einen Teil Deutschlands schwere Unwetter wüten, suchen anderenorts die Menschen weiterhin nach Abkühlung. Am Abend war eine Mutter mit ihrer Familie am Idasee in Ostfriesland schwimmen. Als die Frau aus dem Wasser ging und für einen kurzen Augenblick abgelenkt war, passierte der Albtraum für jedes Elternteil.
Denn als sie wieder auf den See schaute, konnte sie ihren Sohn nicht mehr sehen. Sofort lief sie ins Wasser, um nach dem Sechsjährigen zu suchen. Passanten wurden auf die Situation aufmerksam und unterstützten sie dabei. „Wir sind hergefahren, um eigentlich unsere Kleine abzuholen. Da sagten sie, dass der Junge in der Nähe war, woraufhin ich mit meiner Frau ins Wasser bin, um zu gucken“, berichtet Sascha Robin. „Man denkt da nicht nach, sondern geht so ins Wasser“, ergänzt Jasmin Busboom. „Wir sind teilweise unter den Steg gegangen, haben versucht alles abzufühlen.“
Leider wurden professionelle Rettungskräfte jedoch erst viel später alarmiert. Und diese musste zunächst klären, wo sich der Junge alles befinden konnte. „Die Mutter wusste nicht, ob das Kind im Wasser war oder vielleicht auch weggelaufen ist“, erklärt Jörg Ahrenholz von der Feuerwehr. Mit Tauchern, Booten, Hunden und Drohnen suchten die Rettungskräfte das Gelände ab. Nach 40 Minuten wurden sie fündig und zogen den leblosen Körper aus dem Wasser. Sofort eingeleitete Reanimationsbemühungen blieben jedoch ohne Erfolg. Der Sechsjährige war schon zu lange unter Wasser. „Es ist eine extreme Geschichte. Wir wurden vor einem Monat schon alarmiert, da ist ein Kind ertrunken. Und jetzt das zweite in kurzer Zeit“, räumt der Feuerwehrkommandant ein. Er und seine Kameraden müssen das Erlebte nun zunächst auch verarbeiten und appellieren in dem Zusammenhang einen eindringlich: „Die Eltern müssen ihre Kinder im Auge behalten. Und es ist ganz wichtig, dass die Kinder auch schwimmen lernen.“ Nur dann besteht eine Chance, dass solche Unglücke nicht so tragisch enden, wie an diesem Freitagabend.
Wichtiger Hinweis: Die Anforderung von Video- und Bildmaterial ist Redaktionen von Fernsehanstalten und Printmedien vorbehalten. Auf Anfrage können am jeweiligen Geschehen beteiligte Einsatzkräfte, die bei uns registriert sind, TV-Material zu internen, nichtöffentlichen Zwecken anfordern. Die Entscheidung über diese außerredaktionelle Bereitstellung obliegt der Berücksichtigung des Schutzes von Persönlichkeitsrechten der Betroffenen im jeweiligen Fall. Wir bitten um Verständnis.