brandenburg
Mittwoch, 22. April 2020, 2:30 Uhr
Ort: A2 bei Ziesar, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg
News-Nr.: 32815

Armee an Schutzengeln im Einsatz:
140 Tonnen Schwertransport kracht nach technischem Defekt in Mittelleitplanke der A2 - 64 Meter langes Kranelement hängt über alle drei Spuren - Nachfolgendes Auto schießt in Unfallstelle und kommt nur knapp vor Blockade zum Stehen - Spektakuläres Dashcam-Video zeigt die gesamte Unfallszene - Fahrer von Begleitwagen wollte gerade aussteigen: „Ich könnte meinen zweiten Geburtstag feiern. Das hätte mein letzter Tag sein können.“

Metallladung ragt auch in Gegenrichtung, in der zwei Autos gerade noch ausweichen können - Augenzeuge beklagt ignorante Verhalten der Autofahrer, die Warnhinweise ignorierten - Bergung stellt auch Abschleppprofis vor Herausforderung: „Sowas ist auch für uns nicht alltäglich.“ - Wir haben das Dashcam-Video des Unfalls sowie den Fahrer im O-Ton

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Datum: Mittwoch, 22. April 2020, 2:30 Uhr

Ort: A2 bei Ziesar, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg

 

(ch) Es wirkt wie eine Szene aus dem Horrorfilm „Final Destination“. Ein riesiger Schwertransporter ist auf der Autobahn unterwegs, als plötzlich Funken sichtbar sind, das Heck des 140 Tonnen Koloss nach links ausbricht und in die Mittelleitplanke kracht, während das Zugfahrzeug gerade noch die Spur hält. Im Dunkeln kaum sichtbar: die 65 Meter lange Ladung, ein Element eines Verladekranes für die Deutsche Bahn, ragt in gut einem Meter Höhe über die komplette Fahrbahn sowie auch in die Gegenrichtung. Die Lichtkegel zweier Autos auf der Gegenfahrbahn zeigen, wie sie gerade noch ausweichen können. Dann, wenige Sekunden später, schießt ein Auto an der Kamera vorbei, legt eine Vollbremsung hin und kommt wenige Zentimeter vor der Blockade zum Stehen. Hätte der Fahrer nur den Bruchteil einer Sekunde später reagiert, wäre er nun an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit tot.

Was wie ein Kinofilm klingt, hat sich genauso in der Nacht auf der A2 bei Ziesar abgespielt. Raphael Bol und sein Team waren mit dem Schwertransport auf dem Weg in Richtung Magdeburg. Aufgrund eines technischen Defekts ist der hintere Ladehänger plötzlich ohne Kontrolle und steuert in die Mittelleitplanke, die er teilweise sogar durchbricht. Bol schaltet die Warnzeichen seines Begleitfahrzeuges auf Überholverbot und stoppt auf der mittleren Spur. „Wäre ich da ausgestiegen, wäre ich definitiv tot. Das ist Wahnsinn“, kommentiert Bol das nachfolgende. Denn ein Autofahrer ignoriert die Schilder und fährt knapp am Begleitfahrzeug vorbei. Erst im letzten Moment erkennt der Fahrer die Gefahr und schafft es noch vor der Blockade zu stoppen. „Was müssen wir noch machen als Begleitfahrzeuge, damit Pkw-Fahrer reagieren“, fragt der geschockte Bol. „Wenn wir hinten was anzeigen, dann nehmt das bitte ernst.“

Dass insgesamt nicht noch mehr passiert ist, könnte derweil auch an der Corona-Krise liegen. „Zu normalen Zeiten ohne Corona wäre hier mehr passiert, weil die Autobahn voller wäre“, meint Bergedienstleiter Dennis Rey. Er und sein Team haben nun die Aufgabe, die 140 Tonnen Fracht wieder auf die Fahrbahn zu stellen. „Das ist nichts alltägliches, sondern eine andere Größenordnung. Ein normaler Lkw hat 40 Tonnen, das Teil hat 140 Tonnen. Das sagt schon alles“, so Rey. Da auf Spezialgeräte zurückgegriffen werden muss, bleibt die Autobahn bis weit in den Mittwoch hinein in Richtung Magdeburg noch voll gesperrt. Die Polizei hat derweil die Ermittlungen, was kaputt gegangen ist und den Unfall ausgelöst hat, aufgenommen.


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