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Montag, 06. April 2020, 13:55 Uhr
Lengerich und Autohof Porta Westfalica, Nordrhein-Westfalen
News-Nr.: 32677

Logistik zum Großteil im Stillstand:
Während systemrelevante Lebensmittellogistik boomt, hängen hunderte Osteuropäer auftragslos auf Rastplätzen fest - Rückkehr in Heimat nicht möglich

Autohof-Betriebsleiterin spricht von einem Pulverfass, da Stimmung unter Fahrern angespannt - Derzeit unter 10% Frachtauslastung - Spediteur befürchtet Preisverfall

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Datum: Montag, 06. April 2020, 13:55 Uhr

Ort: Lengerich und Autohof Porta Westfalica, Nordrhein-Westfalen

 

(gs) Es wirkt wie ein kleiner Campingausflug unter Truckern: Grillkohle, Bratwurst, Bier und sogar eine Hantelbank - inmitten von großen Trucks. Doch die Stimmung unter den zumeist osteuropäischen Truckern auf deutschen Rastplätzen ist angespannt. Das ist eine Pulverfass-Situation", so Melanie Klocke, Betriebsleiter am Autohof Porta-Westfalica an der A2, "ich weiß nicht wielange die es sich gefallen lassen". Auf ihrem Autohof bietet sie zumindest noch Duschen und Essen zum Mitnehmen an. An anderen Rastplätzen ist inzwischen alles dicht. "Wir Fahrer können nicht die Helden sein, wenn wir nichts zu essen oder eine Toilette bekommen", so Trucker Michael Briede. Doch er und wenige Kollegen haben zumindest noch Aufträge. Außerhalb der systemrelevanten Transporte liegt die Logistik am Boden, die Frachtauslastung liegt nur noch bei 10 %, insbesonders die osteuropäischen LKW-Fahrer sitzen fest. Keine Aufträge, aber auch keine Chance zurück in die Heimat zu kommen, aufgrund von Grenzschließungen und Quarantäne-Androhungen. Im Speditionsgewerbe droht zudem ein Preisverfall - und das in einer Branche, die es gerade in einem jahrelangen Kampf geschafft hatte, ihren Wert zu steigern. " Zuviel Transportkapaziät und zu wenig Fracht führt zu geringeren Preisen", so Joachim Fehrenkötter, Geschäftsführer einer großen Spedition in Ladbergen, "der Verfall der Fracht ist zu spüren".

Der polnische LKW-Fahrer Daruisz Niwoaa macht das Beste aus der Situation: "Angst habe ich nicht. Ich hoffe, dass alles gut geht", so der Fahrer, "die Firma hat mir gesagt, dass ich den Kontakt zu anderen Fahrern vermeiden und deshalb möglichst in meiner Kabine bleiben soll." Darauf achtet er und hält sich zudem fit - was soll er auch anderes machen, einsam an der A2. "Ich habe meine eigene Mucki-Bude ja immer dabei", sagt er und legt sich wieder auf die Hantelbank zwischen den Lastern am Parkplatz.

 

 


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