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Sonntag, 05. April 2020, 19:13 Uhr
Insel Wangerooge, LK Friesland, Niedersachsen
News-Nr.: 32664

Wie ein Fels in der Brandung - Wangerooge bleibt abgeschottet:
Großteil der ostfriesischen Inseln öffnet wieder für Handwerker - Neue Regelung auf Inseln sehr umstritten - Wangerooge hält Alleingänge anderer Inseln für problematisch und bleibt dicht

Bürgermeister hält Öffnung für gefährlich - Baustop am Juni soll aufgehoben werden

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Datum: Sonntag, 05. April 2020, 19:13 Uhr

Ort: Insel Wangerooge, LK Friesland, Niedersachsen

 

(gs) Die Wellen auf den ostfriesischen Nordseeinseln schlagen derzeit höher, als bei jeder Sturmflut: Ein Streit um die Erlaubnis, Handwerker in der Corona-Krise auf die Inseln pendeln lassen zu dürfen, erhitzt die Gemüter. Die Inselbewohner sind besonders in Sorge, da die ärztliche Versorgung nur äußerst eingeschränkt ist. Nachdem auf allen Inseln außer Borkum durch die verschiedenen zuständigen Landkreise zunächst ein Handwerker-Verbot ausgesprochen worden war, haben die Landkreise Wittmund und Aurich diese nun wieder aufgehoben - betroffen davon sind die Inseln Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog und Spiekeroog. Baltrum hatte als einzige ostfriesische Nordseeinsel keine Beschränkung erhalten. Die Insel Wangerooge - zugehörig zum Landkreis Friesland - bleibt hingegen standhaft wie ein Fels in der Brandung und argumentiert gegen die Maßnahmen der Nachbarinseln. Da die Handwerker täglich auf die Inseln pendeln, droht täglicher neuer Infektionseintrag. "Wenn die über Nacht hier bleiben würden, wäre es ok, aber so geht es nicht", erklärt Jürgen Fehners, ein Wangerooger Einheimischer. Und auch von offizieller Seite gibt es Gegenwind: "Wangerooge hat sich bewusst entschieden, die Handwerker für noch zwei Wochen am Festland zu lassen", erklärt Wangeroogs Bürgermeister Marcel Fangohr, "es ist bei steigenden Infektionszahlen nicht verantwortungsvoll bis zu 500 Handwerker auf die Insel zu lassen". Dem pflichtet die stellvertretende Bürgermeisterin bei und kritisiert die Entscheidungen der Nachbarlandkreise deutlich: "Wir finden, dass hier übereilt gehandelt wird", so Bärbel Herfel, "wir wollen eine Öffnung vermeiden, wir wollen optimalen Schutz gewähren". Man habe die Infektionsspitze noch nicht erreicht, so die CDU-Politikerin weiter. "Wir brauchen Geduld, das fällt nicht leicht, wir würden uns auch freuen, wenn alle herkommen können, aber hier muss man nun abwarten können." Bürgermeister Fangohr stellt hingegen alternative Möglichkeiten für die fertigzustellenden Bauarbeiten in Aussicht: "Das Baufenster soll verlängert werden". Bisher gibt es einen Baustop ab dem 1.6. für lärmintensve Tätigkeiten, dieses will man nun aufheben. Auf den Nachbarinseln hatte man zum Teil hinter dem Rücken der Verwaltung Bauprojekte dem Landkreis gegenüber als systemrelevant einstufen lassen, um eine Fortsetzung durchzusetzen. Derzeit gibt es auf nur auf drei Inseln einzelne wenige positive Corona-Fälle.

 


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