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Donnerstag, 02. April 2020
Schrobenhausen, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, Bayern
News-Nr.: 32632

Behelfsmasken noch immer dringend benötigt:
Rund 50 Frauen nähen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ehrenamtlich für den guten Zweck - Heike opfert täglich drei bis vier Stunden, um zu unterstützen - Organisatorin Michaela werkelt zwischen 14 und 15 Stunden täglich - Stoff- und Drahtzuschnitt, Koordination des Abholung und Anlieferung und vieles Weitere - Glücklicherweise Unterstützer für Versicherung der Näherinnen gefunden

Hilfe von offizieller Stelle fehlt etwas, Produktion basiert auf Spenden und Eigenleistungen - Täglich kommen neue Näherinnen dazu - Engagement im Landkreis wahnsinnig groß - Manuela hätte nicht erwartet, dass es solche Ausmaße annimmt - Heike überlegt schon selbst beim Einkaufen eine Maske aufzusetzen, als Schutz für andere

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Datum: Donnerstag, 02. April 2020

Ort: Schrobenhausen, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, Bayern

 

(as) Behelfsmasken immer noch immer dringend benötigt, aber die Unterstützung der Bevölkerung ist groß. Die Nähmaschinen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen rattern fleißig. Rund 50 Frauen sitzen in ihrer freien Zeit davor und fertigen Behelfsmasken für diverse Einrichtungen - der Bedarf ist immer noch groß. Doch viel Unterstützung von offizieller Stelle gibt es für die ehrenamtlichen Leistungen nicht. Lediglich den Vließstoff für die Einlage stellt das Landratsamt. Den Rest des Material kaufen die Frauen entweder selbst oder greifen auf einen Pool an Spenden zurück, den Organisatorin Michaela verwaltet.

 

Vor einer Woche noch wusst Manuela nicht, wie sie eine Nähmaschine bedient - inzwischen näht sie Behelfsmasken fast im Schlaf und organisiert rund 50 Näherinnen im Landkreis Neuburg Schrobenhausen. Eine ehrenamtliche Arbeit, mit der sie so nicht gerechnet hätte. Aufgrund der Corona-Krise sind ihre Heilpraktiker-Praxis und ihr Kosmetikstudio geschlossen. Als optimistischer Mensch kommt dauerndes Grübeln über die Situation für sie nicht in Frage, sondern eher anpacken. Auf Facebook hat sie dann einen Aufruf aus Aichach im Nachbarlandkreis gesehen, wo weitere Frauen als ehrenamtlich Näherinnen für Behelfsmasken gesucht wurden. Spontan entscheidet sie sich die Nähmaschine herauszuziehen, die ihre Tochter irgendwann angeschleppt hat und sich in der Kunst des Nähens zu versuchen. Es funktioniert besser als gedacht und die Schrobenhausener Behelfsmaskenproduktion findet ihren Anfang. Eigentlich um die Gruppe in Aichach zu unterstützen, aber kurze Zeit später ist klar, das Landratsamt stellt Vließstoff als Filter und die Ware muss im jeweiligen Landkreis bleiben. Spontan erklärt sich Michaela bereit, die Verwaltung zu übernehmen - dass es schlussendlich ein Full-Time-Job ist, damit hat sie nicht gerechnet.

 

Inzwischen koordiniert die lebenslustige und patente Frau, hauptsächlich über WhatsApp, rund 50 Frauen aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, die das Projekt ehrenamtlich unterstützen. Über das Internet oder durch einen Zeitungsbericht haben die meisten Näherinnen von der Aktion erfahren. So auch Heike, sie hat am Montag den Zeitungsbericht gelesen. Sofort war ihr klar - da mach ich mit, da helf ich. Gedanken, wie sie unterstützen kann hat sie sich vorher schon gemacht. Da kam die Nähaktion gerade recht, das hat ihr optimal gepasst, denn sie näht gerne in ihrer Freizeit. Ein paar klitzekleine Anlaufschwierigkeiten gab es, aber inzwischen läuft die Produktion im heimischen Arbeitszimmer bei Heike praktisch wie am Fließband. Gut zehn Minuten braucht die ehrenamtliche Unterstützerin nun für eine Maske - mal mehr, mal weniger, je nachdem wie der Stoff sich nähen lässt. Sobald sie einen Schwung fertig hat, packt sie diese in eine Tüte und die kommt vor die Türe. Vorher gibt es eine kurze Absprache per WhatsApp, wie viel Material sie dann gerne wieder mitnehmen möchte. Dann erfolgt ein kontaktloser Austausch vor der Haustür, um den Ausgangsbeschränkungen nachzukommen und die Infektionsgefahr so gering wie möglich zu halten.

 

Danach ist Manuela wieder dran, sie wäscht alle eingehenden Masken - immerhin rund 200 bis 250 Stück pro Tag - trocknet sie und verpackt sie für die jeweiligen Einrichtungen, damit es dann zur Auslieferung kommen kann. Natürlich auch das unter hygienisch optimalen Bedingungen mit FFP2-Maske und Handschuhen. Inzwischen hat sie Unterstützung in der Gruppe für Zuschnitte und Ähnliches gefunden und hofft ihre Familie in nächster Zeit wieder etwas häufiger zu sehen. Jedoch kümmert sie sich nicht nur um Materialien und Auslieferungen, sondern hat sich auch darum gekümmert, dass alle ehrenamtlichen Näherinnen über einen Unterstützer in die Berufsgenossenschaft kommen und noch vieles mehr. Langeweile aufgrund der Ausgangssprerre kommt bei ihr definitiv nicht auf, genausowenig wie bei Heike. Doch nutzen sie selbst auch eine Behelfsmaske oder gehen sie noch ohne vor die Türe? Heike hat es sich schon überlegt, um andere zu schützen, wenn sie beispielsweise einkaufen geht.


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