Plötzlich miaute die Motorhaube
Kleiner Kater wohl rund 24 Stunden als blinder Passagier unterwegs - Er roch wie ein Kfz-Mechaniker - Hunde schnüffelten bereits am Vortag am Wagen
Findling weder gechipt noch registiert - Tierheim hofft auf Meldung vom Besitzer - Süßer Schmusekater hat sich unter liebevoller Pflege gut erholt
Datum: Montag, 20. Januar 2020, 21:34 Uhr
Ort: Cuxhaven, Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen
(tf) "Gabi, ich glaube, deine Motorhaube miaut", diesen Satz von ihrer Freundin Sandra wird Gabriele Gercke wohl ihr ganzes Leben nicht vergessen - das damit verbundene Abenteuer wohl ebenso wenig.
Alles begann wohl, als die zwei Frauen zusammen für ihre Gruppe "Hundesicherung-Haltersicherung" unterwegs waren, um einen Halter dabei zu unterstützen seinen vermissten Vierbeiner zu finden. Hier standen sie am vergangenen Samstag auf einem Wanderparkplatz in der Nähe der Küstenheide. Bereits auf dem Weg zurück zum Wagen schlugen die Hunde von Sandra an und schnüffelten am Radkasten von Gabis Auto. Jedoch dachten sich die zwei Freundinnen da noch nichts dabei. Sandra vermutete einen Marder im Motorraum, als ihre zwei Lieblinge versuchten, dort reinzukommen. Erst am nächsten Tag dämmerte ihnen, dass das ganze Abenteuer um den kleinen Kater hier wohl seinen Anfang nahm.
Am Sonntag fuhren die zwei Frauen auf einen anderen Wanderparkplatz an der Küstenheide, um mit Sandras Hunden gassizugehen. Auf dem Parkplatz angekommen, hörten sie plötzlich etwas miauen und sahen sich verdutzt an. Zuerst vermuteten sie eine Katze im nahen Gebüsch, aber dort war nichts zu finden. Je näher sie dem Auto kamen, desto lauter war das Maunzen zu hören. Irgendwann sagte Sandra zu ihrer Freundin: "Gabi, ich glaube, deine Motorhaube miaut". Vorsichtig nähern sie sich und lauschen und tatsächlich, das Miauen kommt aus dem Motorraum von Gabis Kleinwagen.
Kurzentschlossen wenden sie sich an das Tierheim, in dem Gabis Freundin Biggi als Vereinsvorstand aktiv ist. Diese eilt auch zusammen mit einer anderen Mitarbeiterin sofort zur Hilfe. Keine viertel Stunde später sind die zwei Expertinnen da - im Gepäck Kescher und eine Transportbox. Zentimeter für Zentimeter öffnen sie die Motorhaube, nachdem sie die Kescher unter dem Fahrzeug platziert haben. Alle sind gespannt, was sie erwartet, aber das, was sie dann zu sehen bekommen, haben sie wohl nicht erwartet. Auf dem Motorblock sitzt ein kleiner, flauschiger Kater, total durchnässt und verängstigt. Er roch wie ein Kfz-Mechaniker. "Der Kater war einfach nur glücklich und hat signalisiert: "Bitte, nimm mich jetzt auf den Arm. Ich will gerettet werden", erklärt Birgit Block in ihrer Funktion als Erste Vorsitzende des Tierschutzes Cuxhaven.
Die vier Frauen waren von dem kleinen Kerlchen absolut entzückt, auch wenn sie sich noch nicht erklären können, was er denn in Gabis Autos verloren hatte. Nach einer Rekonstruktion der letzten 24 Stunden gehen sie allerdings davon aus, dass er wohl auf dem anderen Wanderparkplatz in das Versteck geklettert ist. Vielleicht auch, als die Hunde anschlugen - die genaue Geschichte wird allerdings immer ein Rätsel bleiben, denn der kleine Mann kann nicht reden. Das ist jetzt auch das Problem, vor dem die Mitarbeiter im Tierheim stehen, denn er kann ihnen nicht erzählen, wo er zuhause ist. Die üblichen Wege über einen Chip oder eine Registrierung blieben erfolglos, denn da war nichts zu finden. Nun hoffen die Damen seine Besitzer über einen Aufruf zu finden. Sollte das nicht der Fall sein, so stehen Adoptiveltern glücklicherweise schon Schlange.
Wichtiger Hinweis: Die Anforderung von Video- und Bildmaterial ist Redaktionen von Fernsehanstalten und Printmedien vorbehalten. Auf Anfrage können am jeweiligen Geschehen beteiligte Einsatzkräfte, die bei uns registriert sind, TV-Material zu internen, nichtöffentlichen Zwecken anfordern. Die Entscheidung über diese außerredaktionelle Bereitstellung obliegt der Berücksichtigung des Schutzes von Persönlichkeitsrechten der Betroffenen im jeweiligen Fall. Wir bitten um Verständnis.