"Wir können nicht mehr garantieren, dass Kinder in den beiden Einrichtungen unbeschwert aufwachsen":
Zwei Kindertagesstätten in Rostock wegen des Verdachts der Kindeswohlgefährdung mit sofortiger Wirkung geschlossen - Mitarbeiter soll Kinder geschubst und gedemütigt haben
Staatsanwaltschaft ermittelt - Kinder aus den betroffenen Einrichtungen werden in anderen Kitas betreut - O-Töne mit der Staatsanwaltschaft, dem Jugend- und Sozialsenator der Hansestadt sowie mit zwei Müttern, deren Kinder die Einrichtungen besuchten
Datum: Donnerstag, 09. Januar 2020
Ort: Rostock, Mecklenburg-Vorpommern
(ah) Die Stadt Rostock hat am Mittwochabend zwei Kindertagesstätten in den Stadtteilin Dierkow und Warnemünde mit sofortiger Wirkung die Betriebserlaubnis entzogen. Es besteht der Verdacht der Kindeswohlgefährdung und der Vorwurf der Körperverletzung gegen einen Mitarbeiter, der in beiden Einrichtungen tätig ist. Er soll Presseberichten zudolge unter anderem Kinder gegen Tische geschubst, sie an den Haaren gezogen oder mit eingeässten Hosen vorgeführt haben; eine Mutter sagte NonstopNews gegenüber, dass Kinder zum Aufessen von Mahlzeiten gezwungen worden sein sollen, obwohl sie nicht mehr konnten und sich teilweise daraufhin übergeben mussten.
Das Jugendamt kam zu dem Schluss, dass der Kinderschutz in den betroffenen Kitas nicht mehr gewährleistet ist. "Wir können nicht mehr garantieren, dass Kinder in den beiden Einrichtungen unbeschwert aufwachsen", so Steffen Bockhahn, Jugend- und Sozialsenator der Hansestadt. Die Kinder aus den betroffenen Einrichtungen können in anderen Kindertagesstätten der Stadt betreut werden.
Neben den Untersuchungen des Jugendamtes laufen zudem strafrechtliche Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Nach Hinweisen von Eltern, aber auch von Mitarbeitern der Tagesstätten wurden die Ermittlungsbehörden Ende vorgangenen Jahres akttiv, so dass in dieser Woche nun die Kitas und die Wohnung des Verdächtigen durchsucht wurden. Die Auswertung der sichergestellten Unterlagen dauert noch an.
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