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Dienstag, 15. Oktober 2019, ca. 12:00 Uhr
A29 zwischen AS Wardenburg und AS Großenkneten sowie AS Ahlhorn und AS Großenkneten, Landkreis Oldenberg, Niedersachsen
News-Nr.: 31256

Autofahrer müssen aufgrund des geladenen Gefahrstoffs im Stau ihre Autos verlassen, Bevölkerung wird gewarnt:
Gefahrguttransporter gerät ins Schleudern, durchbricht Mittelleitplanke und stürzt auf Gegenfahrbahn - Pkw wird von umstürzenden Lastwagen gestreift, Frau und Kind im Wagen bleiben wie durch ein Wunder unverletzt - Lkw-Fahrer leicht verletzt - Schwerer Auffahrunfall auf der Gegenfahrbahn

Möglicherweise zwang der Fahrfehler eines Pkw den Lkw-Fahrer zu einem folgenschweren Ausweichmanöver, Polizei sucht Zeugen - Etwa 250 Einsatzkräfte an der Unfallstelle, Gefahrgutspezialisten vor Ort, Sperrrbereich von 800 Metern eingerichtet - Mann bei Folgeunfall lebensgefährlich verletzt - Völliges Verkehrschaos auf der Autobahn bis in den Abend hinein - Aufwändige Bergung in der Nacht, A29 auch am Folgetag noch gesperrt

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Datum: Dienstag, 15. Oktober 2019, ca. 12:00 Uhr

Ort: A29 zwischen AS Wardenburg und AS Großenkneten sowie AS Ahlhorn und AS Großenkneten, Landkreis Oldenberg, Niedersachsen

 

(ah/ch/sg) Gleich zwei schwere Lkw-Unfälle haben ab dem Dienstmittag für ein Verkehrschaos auf der A29 und den Umleitungsstrecken rund um Oldenburg gesorgt. Zunächst war ein Gefahrguttransporter zwischen den Anschlussstellen Großenkneten und Wardenburg in Richtung Oldenburg ins Schleudern geraten, worauf das Fahrzeug die Mittelleitplanke durchbrach, umstürzte und auf der Gegenfahrbahn zum Liegen kam. Dabei streifte der Lastwagen einen Pkw, dessen Insassen - eine Frau und ihre Tochter - wie durch ein Wunder unverletzt blieben. Ein Pkw-Fahrer konnte dem Unfallfahrzeug nicht mehr ausweichen und rutschte mit seinem Fahrzeug leicht in das Wrack, blieb dabei aber ebenfalls unverletzt.

Der 41-jährige Lkw-Fahrer wurde leicht verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Da der Lastwagen einen Gefahrstoff - hochentzündliche und potentiell sehr giftige Isocyanate - geladen hatte, wurden Gefahrstoffspezialisten alarmiert und die Unfallstelle weiträumig abgesperrt, so dass auch die Autobahn in Richtung Oldenburg, wo der Verkehr zunächst noch fleißen konnte, komplett gesperrt werden musste. Insgesamt waren rund 250 Einsatzkräfte an er Unfallstelle.

Ein Gefahrenbereich von 800 Metern mit dem Wind wurde eingerichtet. Aufgrund des geladenen Gefahrstoffs mussten Autofahrer, die sich im Stau innerhalb des Gefahrenbereichs befanden, ihre Fahrzeuge verlassen und sich in sichere Entfernung begeben. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Einsatzkräfte und Autofahrer, die mit dem Stoff in Berührung kamen oder einatmeten, sollen sich vorsorglich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen.

Die Unfallursache ist noch nicht endgültig geklärt. Polizeiangaben zufolge gibt es Hinweise darauf, dass ein Pkw-Fahrer den Fahrer des Lastwagens durch einen Fahrfehler zu einem Ausweichmanöver, das schließlich in dem Unfall endete, zwang. Weitere Ermittlungen laufen. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden.

 

Noch während den laufenden Bergungsarbeiten krachte es dann erneut. In der Gegenfahrtrichtung, die ebenfalls gesperrt war, übersah der 34 Jahre alter Fahrer eines Kleintransporters das Stauende kurz vor der Anschlussstelle Großenkneten, an der der Verkehr ausgeleitet wurde. Mit Wucht prallte er auf einen noch rollenden Sattelzug, wobei der Mann in seiner Kabine eingeklemmt wurde. Die Feuerwehr rückte sofort mit Fahrzeugen von der anderen Einsatzstelle an. Auch ein Rettungshubschrauber, der sich ebenfalls wegen des vorangegangenen Unfalls in der Nähe befand, landete sofort, sodass die Crew mit der Verletztenversorgung beginnen konnte. Hierbei wurden sie auch von Ersthelfern unterstützt, die sie um den Eingeklemmten gekümmert hatten. Mit lebesngefährlichen Verletzungen wurde er durch die Feuerwehr schonend befreit und mit dem Hubschrauber in eine Klinik geflogen. Für Lkw-Fahrer Stephan Peters war es bereits der dritte Lkw-Unfall in seiner 26-jährigen Trucker-Karriere. Für Unverständnis sorgt bei ihm das Verhalten mancher Autofahrer, die sich immer noch versucht haben, durchzudrängeln: "Die wollen mit 120 Stundenkilometer hier noch längs. Das geht überhaupt nicht und ist lebensmüde"

In der Nacht fand die ersten Bergungsmaßnahmen statt: Der umgestürzte Lkw wurde aufgerichtet. Inzwischen hatte sich endlich herausgestellt, um welchen Stoff es sich genau handelte. Dabei wurde zum Glück klar, dass der 40-Tonner in dem Container nur eine wesentlich ungefährlichere Untergruppe des zunächst angenommenen Gefahrgutes beförderte. Dennoch besteht eine erhebliche Gefahr durch den austretenden Stoff. Bei der Bergung mit einem Autokran und mehreren Spezialfahrzeugen ließ sich auch nicht vermeiden, dass ein Teil des Stoffes austratt. Er wurde von Einsatzkräften unter Chemikalienschutzanzügen aufgefangen. 

Am Mittwochmorgen konnten die Feuerwehrleute die Einsatzstelle verlassen und die Polizei konnte die Fahrzeuge, die zunächst im Gefahrenbereich bleiben mussten, wieder an die Eigentümer aushändigen.

Die Entsorgung soll im Laufe des Tages durch eine Fachfirma durchgeführt werden. Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht aber nach Angaben eines Feuerwehrsprechers nicht mehr. Die Richtungsfahrbahn Oldenburg konnte wieder freigegeben werden, in der Gegenrichtung bleibt die Autobahn voraussichtlich noch bis zum Abend gesperrt.

 

 


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