Im Kampf gegen die Vermüllung der Meere:
Segler befreien Wattenmeer-Schutzinsel Minsener Oog von angespülten Müllbergen - in wenigen Stunden sammeln die Helfer ganze 15 Big-Bags mit 8 Tonnen Müll an den Stränden der Insel
Segelverein veranstaltet inzwischen jährlich Sammelaktion auf der Vogelschutzinsel - Unmengen an Müll gelangen jährlich illegal aber auch durch Unfälle wie die auf der MS Zoe in die Nordsee - Müllsammler finden ganze Ladung Stoßstangen von Autos, Plastikblumen und andere Ladungsstücke aus den verlorengegangenen Containern am Strand der Insel
Datum: Samstag, 7. September 2019
Ort: Minsener Oog, Gemeinde Wangerooge, LK Friesland, Niedersachsen
(sg) Jedes Jahr landen leider immer noch Tonnen von Müll in unseren Meeren. Davon ausgenommen ist leider auch nicht die Nordsee mit ihrem empfindlichen Ökosystem Wattenmeer. Teils durch Unfälle, wie Anfang des Jahres, als hunderte Container von der MS Zoe in die Nordsee stürzten und deren Inhalt sich im Meer und an den Stränden verteilte, teils aber auch leider immer wieder durch Umweltsünder, die bewusst ihre alten Netze oder anderen Abfall einfach in den Fluten entsorgen. Und dabei landen nur etwa 15% der gesamten Müllmenge an den Stränden.
Der Müll, der nur langsam zerfällt, stellt eine enorme Gefahr für die Tierwelt dar, da zum einen sich Tiere darin verfangen können und so verenden aber auch, weil der überwiegend aus Kunststoff bestehende Müll über die Nahrungskette aufgenommen wird.
Um den „Müllberg“ in der Nordsee ein wenig kleiner zu machen und ein Zeichen für den Umweltschutz im Wattenmeer zu setzten, veranstaltet der Segelverein Soltwater e.V. jedes Jahr eine große Müllsammelaktion auf der eigentlich für Menschen gesperrten Vogelschutzinsel Minsener Oog.
Dabei kamen in diesem Jahr allein in nur drei Stunden an den Stränden der Insel 15 volle Big Bags mit etwa acht Tonnen Müll zusammen.
Bereits am frühen Morgen brachen die Segler mit ihren Yachten zur Insel auf, da man im Wattenmeer ja auf die Flut angewiesen ist. Mit dabei auch Gabi und Axel Lichtenstein, mit deren Segelyacht auch unser Kamerateam übersetzte.
An der Insel angekommen ließen sich die Segler bei ablaufendem Wasser auf Grund fallen und konnten nach ablaufen des Wassers dann zu Fuß zur Insel laufen.
Dann hieß es nach einer kurzen Einweisung, sammeln was in die Tragetaschen passt. Und die wurden schon nach wenigen Metern gut gefüllt. Neben zahlreichen Netzteilen fanden sich Plastikblumen, Autoteile, Kanister, Schutzhelme der Schiffsbesatzungen und vieles andere, überwiegen aus Kunststoff angespülte an den Stränden und in den Dünen der Insel.
Bis zum Abend wurde gesammelt was das Zeug hält und mit auflaufenden Wasser ging es dann wieder zurück zu den Booten und gen Heimat.
Leider wird sich bis zum nächsten Jahr wieder jede Menge Müll auf der Insel ansammeln.
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