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Sonntag, 3. Februar 2019, 12 Uhr
Hilgermissen, Landkreis Nienburg/Weser, Niedersachsen
News-Nr.: 29339

Straßennamen: Ja oder Nein – das ist hier die Frage:
Ortschaft Hilgermissen entscheidet per Bürgerentscheid über Einführung von Straßennamen - bisher werden Häuser einzig und allein per Hausnummern adressiert - Abstimmung soll jahreslangen Streit beilegen, ob Straßennamen wirklich nötig sind

In der 2000-Einwohner-Gemeinde gibt es bisher nur Hausnummern, was Befürworter der Straßennamenvergabe als zu verwirrend empfinden – teils liegen völlig auseinanderliegende Nummern in direkter Nachbarschaft – Handwerker und Paketdienste irren angeblich durch den Ort auf der Suche nach den richtigen Nummern – vielen Bürgern scheint es sogar egal zu sein, wenn der Streit nur endlich beigelegt werden würde

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Datum: Sonntag, 3. Februar 2019, 12 Uhr

Ort: Hilgermissen, Landkreis Nienburg/Weser, Niedersachsen

 

(sg) Es ist bereits ein Jahre andauernder Streit in der kleinen, nur wenig mehr als 2.000 Einwohner zählenden Gemeinde: Sollen die Hilgermissener Einwohner Straßennamen bekommen oder bleibt es dabei, dass jedes Haus der Gemeinde nur einzig und allein über eine Hausnummer adressiert wird. Heute sollen darüber die etwa 1.900 Wahlberechtigen der kleinen Ortschaft per Bürgerentscheid abstimmen.

Bisher ist es so, dass alle Häuser der Ortschaft lediglich eine Hausnummer haben. Dies sei so Tradition und reiche vollkommen aus, so die Anhänger der bisherigen Lösung. Viel zu verwirrend und schlichtweg nicht logisch befinden dafür die Straßennamen-Befürworter das bisherige System: Sei es doch teilweise so, dass völlig unzusammenhängende Hausnummern direkte Nachbarn seien. So stände die Nummer 10 neben dem Haus mit der 48 und an anderer Stelle zum Beispiel die 4a in direkter Nachbarschaft zu Nummer 35. Dies sei für Ortsfremde nicht nachzuvollziehen.

Bereits 2013 war das Thema schon einmal Inhalt einer Bürgerbefragung. Damals entschieden sich die Einwohner gegen die Einführung von Straßennahmen. Aber offenbar hat sich die Stimmung in der Gemeinde gedreht. Zumindest stimmte der Gemeinderat im Sommer vergangen Jahres mit knapper Mehrheit für eine Einführung von eindeutigen Straßennamen. Daraufhin initiierten einige Bürger ein Bürgerbegehren, um zu klären, ob das Ergebnis der Befragung von 2013 weiterhin Bestand haben solle.

Aber endgültig ist auch dieses Ergebnis nicht, denn nach niedersächsischer Kommunalverfassung ist der über eine solche Befragung gebildete Bürgerwillen nur zwei Jahre lang bindend für die Politik und Verwaltung.

 

Info-Update 19.00 Uhr: 

Bei dem Bürgerentscheid am Sonntag hat sich eine deutliche Mehrheit der Wahlberechtigten gegen die Einführung von Straßennamen ausgesprochen. Laut vorläufigem Ergebnis votierten knapp 60 Prozent (761 Stimmen) für das Beibehalten der bisherigen Regelung nur mit Hausnummern. 40 Prozent (515 Stimmen) forderten die Einführung von Straßennamen. Insgesamt haben 1.282 der 1.858 Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, sechs Stimmen wurden für ungültig erklärt.

 

 


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