Dramatische Szenen bei Wohnungsbrand:
Vater wirft aus Verzweiflung Kleinkind aus 4. Stock seiner brennenden Wohnung – Nachbarn fangen Kind mit Matratze auf – Schwerverletzter Vater kann in letzter Sekunde mit Steckleitern gerettet werden - Er erleidet schwere Verbrennungen am Rücken
Über 25 Mieter mussten am Abend evakuiert werden - Feuerwehreinsatzleiter: „Sowas habe ich in meinen 30 Dienstjahren noch nicht erlebt“ "Die Familie kann einen zweiten Geburtstag feiern"
Datum: Montag, 17. Dezember 2018, 17:30 Uhr
Ort: Premnitz, Havelland, Brandenburg
(et) Solch einen dramatischen Einsatz hat der Einsatzleiter der Feuerwehr im brandenburgischen Premnitz in seinen 30 Dienstjahren noch nicht erlebt.
In einem vierstöckigen Mehrfamilienhaus war am Montagabend eine Wohnung im obersten Stock in Brand geraten. Noch bevor die Feuerwehr den Einsatzort erreichen konnte, hatten sich die Flammen auf alle Zimmer der Wohnung ausgebreitet. Für den Bewohner der Wohnung und sein Kleinkind war der Fluchtweg abgeschnitten. Der Vater stand mit seinem Kind an einem Fenster der Wohnung, während hinter ihm die Flammen loderten. In seiner Verzweiflung sah er nur noch einen letzten Ausweg; das Kind aus dem 4. Stock werfen. Geistesgegenwärtig zerrten unten stehende Nachbarn eine Matratze aus einem nahen Sperrmüllhaufen und fingen das Kleinkind auf. Es wurde zwar verletzt, überlebte aber den Sturz. Als die Feuerwehr kurz darauf eintraf, hing der Mann schon außerhalb der lichterloh brennenden Wohnung an der Fensterbank. Eiligst wurden drei Leitern zusammen gesteckt, auf die sich der Mann in letzter Sekunde retten konnte. Er erlitt schwere Brandverletzungen und musste noch vor Ort von einem Notarzt versorgt werden. Vater und Kind erlitten außerdem eine Rauchgasvergiftung und wurden in ein Krankenhaus eingeliefert. Alle 25 Nachbarn des Hauses mussten evakuiert werden und wurden von den Rettungskräften versorgt.
Das Feuer konnte danach rasch unter Kontrolle gebracht und ein Ausbreiten auf weitere Wohnungen verhindert werden. Die Wohnung wurde jedoch komplett zerstört, selbst die Fassade musste an den Fensterrahmen aufgebrochen werden um an alle Glutnester heranzukommen. Während der Löschmaßnahmen mussten 25 Bewohner des Hauses evakuiert werden. Sie wurden vom Rettungsdienst in einer Turnhalle untergebracht. Die Ermittlungen zur Brandursache hat die Kriminalpolizei übernommen. Die Polizei beziffert den entstandenen Sachschaden auf ca. 100.000 Euro.
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