Evakuierungsmaßnahmen nach schwerem Zugunfall in Güterbahnhof:
Güterzug streift bei Rangierarbeiten Kesselwagen eines Gastankzuges - Waggon entgleist - Restmengen von Methylchlorid in Tank drohen auszutreten - Gefahrgutspezialisten im Einsatz - Bergung kann erst am Sonntagabend durch Spezialisten durchgeführt werden
Umfangreiche O-Töne und Pressekonferenz der Einsatzleitung am Sonntag im Angebot - Einsatzstelle weiträumig abgesperrt - Bahnstrecke zwischen Fulda und Frankfurt zeitweise gesperrt - Unfallursache unklar – Spezialisten der TUIS-Werkfeuerwehr aus Marl kommen zum Einsatz, um Gefahrenstoff sicher in Ersatztankwagen umzufüllen
Datum: Freitag, 30. November 2018, ca. 12:00 Uhr bis 02. Dezember 2018
Ort: Neuhof, Landkreis Fulda, Hessen
(sg/ah) Ein schwerer Zugunfall hat am Freitagmittag im Güterbahnhof von Neuhof im Landkreis Fulda für einen Großeinsatz gesorgt, der noch bis zu Wochenbeginn andauern wird: Ersten Angaben zufolge streifte ein Güterzug bei Rangierarbeiten einen Kesselwagen eines anderen Güterzuges, woraufhin der Waggon entgleiste, aber glücklicherweise nicht umstürzte.
Der Waggon wurde dennoch beschädigt, so das Gas auszutreten drohte. Im Kessel befand sich Resten von Methylchlorid – ein hochentzündlicher und gesundheitsgefährdender Gefahrenstoff, der leicht ausgast.
Gefahrgutspezialisten der Feuerwehr führten vor Ort Messungen durch. Die Unfallstelle wurde weiträumig abgesperrt, so dass die wichtige Bahnstrecke zwischen Fulda und Frankfurt zeitweise voll gesperrt werden musste. Aufgrund des gefährlichen Stoffes wurden am Nachmittag Evakuierungen und weitere Sperrungen nötig. Die Bergung des Waggons sollte am Samstag durch eine Spezialfirma durchgeführt werden. Dies misslang allerdings, da bei dem Versuch, der Waggon wieder einzugleisen, kleine Mengen des Gases austraten, woraufhin die Arbeiten sofort eingestellt wurden.
Über 100 Menschen mussten für die Arbeiten am Samstag zur Sicherheit evakuiert werden und ihre Häuser räumen. Nach ein paar Stunden wurde zudem klar: es herrscht akute Explosionsgefahr, der Radius muss erweitert werden. Das gesamte Gelände wurde abgeriegelt, zudem muss der evakuierte Umkreis erweitert werden. Auch die Autobahn wurde kurzzeitig gesperrt.
Am Sonntag rückten dann Spezialisten einer Werkfeuerwehr des bundesweiten TUIS-Verbunds aus Marl an. Sie sollen den noch verbliebenden Rest des Stoffes aus dem Waggon abpumpen und anschließend das restliche Gas verbrennen. Allerdings verzögerten sich die Arbeiten, da die Beschaffung eines Ersatztankwaggons offenbar recht schwierig und zeitaufwändig war. Die Arbeiten werden so wohl erst am Montag abgeschlossen werden können.
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