mecklenburg_vorpommern
Donnerstag, 20. September 2018
Insel Usedom, Mecklenburg-Vorpommern // Swinemünde, Polen
News-Nr.: 28461

Handzahme Wildschweine verschärfen Gefahr der Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest:
Gefährliche Tierliebe an deutsch-polnischer Grenze: Trotz großer Verbotsschilder füttern Autofahrer Wildscheine am Straßenrand

Unglaubliche Bilder: Tiere haben jegliche Scheu verloren und fressen fast aus der Hand – Kinder füttern Wildschweine auf Rastplatz während die Eltern filmen - Fütterung von Lebensmitteln beinhaltet große Gefahr zur Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest - Niedersachsen will aktuell Jagdgesetz ändern, um Seuchenausbreitung zu verhindern - Sehenswerter Reportagecontent

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Datum: Donnerstag, 20. September 2018

Ort: Insel Usedom, Mecklenburg-Vorpommern // Swinemünde, Polen

 

(et) Wildscheine sind eigentlich von Natur aus sehr scheue und auch gefährliche Tiere, umso mehr sollte sich der Mensch in Distanz zu den Tieren halten. Doch an der deutsch-polnischen Grenze zur Insel Usedom helfen offenbar auch keine Verbotsschilder mehr, die Tiere auf keinen Fall zu füttern, um so die Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest einzudämmen. Die Seuche breitet sich seit 2009 von Osten her kommend immer weiter aus. In diesem Jahr wurden bereits 5000 Fälle vom Friedrich-Löffler-Institut bestätigt. Letzte Woche wurde die Schweinepest erstmals auch in Westeuropa in Belgien nachgewiesen und seitdem werden enorme Anstrengungen unternommen, um die Seuche vom nur 60 Kilometer entfernten Deutschland fernzuhalten. Am Mittwoch tagte dazu der Agrarausschuss und will die Jagd auf Wildschweine im landwirtschaftlich geprägten Niedersachsen erleichtern. Sollte die Pest auf die Hausschweine übergreifen, würden Schäden in Millionenhöhe entstehen.

Auf der anderen Seite der Grenze in Polen kümmert das offenbar niemanden. Trotz großer Warnschilder auf der polnischen Seite, die Tiere auf keinen Fall zu füttern und keine Essensreste liegen zu lassen, haben die Wildschweine mittlerweile jegliche Scheu vor den Menschen verloren und sind so zahm, dass sie sogar fast aus der Hand fressen. Selbst Kinder können die Tiere füttern, während die Eltern dabei ein Erinnerungsvideo drehen. Die Tiere sind so an ihre Verpflegung gewöhnt, dass sie bereits auf Hupzeichen reagieren und aus dem Wald kommen - denn einige Polen haben ein etwas fragwürdiges Verständnis von Tierliebe: Extra gesammelte Speisereste werden mitgebracht und gezielt verfüttert. Die Gefahr der Infektion durch Lebensmittel ist riesig und der Ausbreitungsweg in den Westen umso kürzer. Amtsveterinär Dr. Holger Vogel warnt eindringlich vor dem Füttern von Lebensmitteln und kennt den Übertragungsweg der Schweinepest nur zu gut: "Ein Weg ist die Übertragung mit infizierten Lebensmitteln, damit werden weite Strecken überwunden". Wer weiß, aus was für Fleisch die Wurst hergestellt ist, die polnische "Tierfreunde" an der Grenze gutgläubig verfüttern. 

Jäger auf der deutschen Seite haben indes Stellung bezogen, um das Überlaufen möglicher infizierter und zu zahmer Tiere zu verhindern. Ein wichtigerer Schritt wäre jedoch, an die Vernunft der Menschen zu appelieren, die Wildtiere einfach Wildtiere sein zu lassen...

 

Wir haben das irrsinnige Szenario mit handzahmen Wildschweinrotten bei Fütterungsorgien und inmitten von Touristenautos aufwändig reportagig begleitet.

 

 


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