Doppelter Großbrand in nur 30 Minuten:
Zwei landwirtschaftliche Gebäude in einem Ort stehen binnen 30 Minuten lichterloh in Flammen – Feuerwehr wird aufs Äußerste gefordert – Brandstiftungsserie vermutet
Beim ersten Brand starben eine Hündin und ihre Welpen – Beim zweiten Feuer verbrannte ein Pferd – Einsatzkräfte mussten zum Teil vom ersten Brand abgeordert werden, um beim zweiten Brand zu unterstützen – Sehr spektakuläre Einsatzbilder mit meterhohen Flammen und auch Explosion
Datum: Mittwoch, 15. April 2015, 23.25 Uhr und 23,55 Uhr
Ort: Osterholz-Scharmbeck, LK Osterholz, Niedersachsen
(gs) Was für eine dramatische Nacht für die Feuerwehren im Landkreis Osterholz bei Bremen: Gleich zwei Großbrände innerhalb von nur 30 Minuten in nur einem Ort haben die Löschkräfte aufs Äußerste gefordert – die räumliche und zeitliche Nähe, sowie die Art der Brandstellen deuten auf eine Brandstiftungsserie hin. Besonders bitter: Beim ersten Brand starb eine Hündin mit ihren jungen Welpen, beim zweiten Feuer verbrannte ein Pferd.
Gegen 23.25 Uhr ereilte die Leitstelle der erste Notruf über ein brennendes Gebäude im östlichen Stadtbereich von Osterholz-Scharmbeck: In der Ahrensfelder Straße brannte eine große zweigeschossige Scheune lichterloh – inmitten von historischer und reetgedeckter Bauernhausbebauung. Die Feuerwehr löste Großalarm aus, diverse Löschkräfte eilten zum Brandort, um ein Ausbreiten des Feuers insbesondere auf ein großes und frisch renoviertes Reetdachhaus zu verhindern. Die Löscharbeiten wurden durch scharfen Wind und mehrere kleinere Explosion immer wieder erschwert und gefährdet. Ein Innenangriff in der Scheune war schon von Beginn an durch die vollständige Ausbreitung der Flammen undenkbar – und somit war auch ein Herankommen auf eine Hundedame und ihre kleinen Welpen nicht mehr möglich – Feuerwehrkräfte fanden die Tiere bei den Löschmaßnahmen mit schweren Brandverletzungen – die Tiere mussten noch vor Ort von einer Tierärztin eingeschläfert werden.
Noch während der ersten hektischen Einsatzphase, fast genau 30 Minuten nach dem ersten Alarm, ging bei der Feuerwehrleitstelle ein nächster Notruf zu einem weiteren Großbrand ein: Nur vier Kilometer Luftlinie entfernt im Ortsteil Westerbeck brannte auf einem Bauernhof ein Stallungs- und Scheunentrakt lichterloh. Auch hier loderten die Flammen meterhoch in den Nachthimmel. Einem Anwohner war es noch gelungen, einzelne Pferdeboxen zu öffnen und die Tiere ins Freie zu holen, ein Pferd verbrannte jedoch im Stall. Die Feuerwehr musste zum Teil bereits am ersten Brandort eingetroffene, aber noch nicht eingesetzte Kräfte abziehen, um diese zusammen mit Kameraden von hinzualarmierten Nachbarwehren zum zweiten Brandort zu schicken. Dort gelang es schließlich ein Übergreifen auf das große Bauernhaus zu verhindern.
Aus Angst vor einer Fortsetzung der unheimlichen Brandserie hatte die Einsatzleitung eine weitere Wehr in Bereitstellung im Ort aufbauen lassen, um zügig einsatzbereit zu sein - doch es blieb bei den zwei Bränden. Die Polizei begann noch in der Nacht mit den Ermittlungsarbeiten. Dabei wird auch untersucht, ob die Brände im Zusammenhang stehen – und es einfach eine geradezu unwahrscheinliche Aneinanderreihung von zufälligen Vorkommnissen war: örtlich, zeitlich und sachlich...
Die NonstopNews-Bilder (Nacht, meist exklusiv) und die O-Töne:
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Erste Brandstelle, Ahrensfelder Straße, OHZ:
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Großes Scheunengebäude steht lichterloh in Flammen, extremer Funkenflug
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Feuerwehr versucht benachbartes Reetgebäude zu schützen
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Löscharbeiten direkt am lichterloh brennenden Gebäude
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Kleine Explosion mit Flammen aus Gebäude
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viele Feuerwehrkräfte vor Ort
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Alarm über Funk zu hören am Einsatzort, Einsatzhektik, Rückbau
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extreme Rauchentwicklung, Reetdach wird weiter geschützt
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Weitere Flammen aus Scheune, diverse Bilder, Löscharbeiten
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O-Ton Olaf Heese stv. Ortsbrandmeister Osterholz-Scharmbeck: „...als wir hier eingetroffen sind, gab es Vollbrand von landwirtschaftlichem Anwesen, mussten zunächst Nachbargebäude sichern, diese waren stark gefährdet... Der Dachbereich brannte schon lichterloh... Nachbarhaus mit Reetdach war nur 10 Meter entfernt... günstiger Umstand war der günstige Wind... / erste Meldung war, dass Person noch im Gebäude, das war zum Glück nicht so, aber es waren Hunde im Gebäude, diese wurden gefunden, sind aber tot... / wir hatten noch nicht alle Kräfte eingebunden, daher konnte wir zwei Fahrzeuge zum zweiten Brand schicken... / haben weitere Wehren hinzualarmiert... / … haben hier Rundballen drin, müssen es auseinanderziehen... es wurde gemeldet, dass sich hier auch eine Werkstatt darin befindet, dann gab es kleine Explosionen...“
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Nachlöscharbeiten am ersten Brandort
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Zweite Brandstelle, Westerbecker Straße, OHZ:
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Anfahrtsbilder hinter Blaulicht
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Gebäude brennt lichterloh, scharfer Wind vorher
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Anwohner an Stallung vor Flammenwand
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Feuerwehr trifft ein, Stallung in Vollbrand
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Einsatzhektik, Löschvorbereitungen
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Löschen vor Feuerszenerie, Funkenflug
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O-Ton Boris Koch, Einsatzleiter der Polizei OHZ: „... es gab zwei Brände im Stadtgebiet, der erste im Kernstadtbereich, der zweite am Stadtrand.. es sind Scheunen in Brand geraten, zum Glück keine Menschen, aber Tiere... / … Ermittlungen noch am Anfang, für Feuerwehr ist es ein Großeinsatz, weil der zweite Alarm während des Ersten einging... Personal musste aufgeteilt werden... es wird nun überprüft, ob es ein Zufall ist, oder um Zusammenhänge vorliegen...“
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O-Ton Heiko Ruthemeyer, Ortsbrandmeister der Feuerwehr: „...hier stand auch in Vollbrand, konnten nur noch Schlimmeres verhindern... konnten eigenständige Einsatzstelle mit weiteren Kräften aufbauen... ist schon verdächtig...“
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Nachlöscharbeiten an Trümmern, Blick auf geöffnete Stallung
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