NonstopNews

Datum: Donnerstag, 1. Januar 2015, 00.00 Uhr

Ort: Stuttgart, Baden-Würrtemberg

(gs) Dass es für die Feuerwehren in Stuttgart keine ruhige Nacht zu Silvester wird, war abzusehen, dass die Löschkräfte aber gleich derart gefordert waren, hatte niemand befürchtet: Mehrere Brände hielten dutzende Feuerwehrkräfte über Stunden in Atem, ein Feuer in einer Tiefgarage forderte die Einsatzkräfte dabei besonders: Eine riesige Tiefgarage unter einem Wohnblock war in Brand geraten – offenbar nachdem Silvesterböller in Lichtschächte geworfen worden waren. Mindestens zehn Autos gingen alleine in einem Teilbereich des 300 Meter langen Garagenkomplexes in Flammen auf, dichter Rauch quoll aus den Eingängen und Schächten, ein extreme Hitzeentwicklung hinderte die Feuerwehr anfangs, den Brand bekämpfen zu können. Die Retter mussten zudem zunächst über 100 Bewohner aus dem darüberliegenden Wohnblock in Sicherheit bringen. Die Evakuierten wurden für die Neujahrsnacht in einer Schule untergebracht, mindestens zehn Bewohner erlitten schwere Rauchgasvergiftungen und kamen in Kliniken, inzwischen berichtet die Polizei von weiteren 30 Leichtverletzten. Inwieweit durch den extremen Qualm auch Wohnungen in Mitleidenschaft gezogen wurden, ist unklar. Die Löscharbeiten zogen sich bis weit in den Morgen. Vier von fünf Feuerwachen waren alleine hier im Einsatz. Kurz zuvor hatte es in einem anderen Stadtteil bereits einen ausgedehnten Wohnungsbrand gegeben. Anwohner berichteten, dass dort Raketen zuvor einen Balkonbrand ausgelöst haben sollen. Das Feuer griff dann auf die Wohnung über. Verletzt wurde aber offenbar niemand.

An der Brandstelle des Tiefgaragenbrandes müssen die Bewohner weiter mit einer großen Ungewissheit leben. Da der Bereich des Brandherds einsturzgefährdet ist, konnten noch keine Begehungen stattfinden. Anwohner wissen daher nicht, ob ihr Auto vom Feuer betroffen ist. Ein ganzer Wohnblock muss zudem gesperrt bleiben, da zunächst geklärt werden muss, ob das Feuer auch die gesamte Statik des Hauses beeinflusst hat. 

Die NonstopNews-Bilder (Nacht) und die O-Töne:

• Bilder von Wohnungsbrand nach Raketenschuss, Feuerwehr vor Ort, Löscharbeiten, Handyvideo angefilmt mit Flammen

• O-Ton Anwohner (Name auf Band): er sah, wie Rakete auf Balkon flog

• Einsatz an Tiefgarage, extremer Rauch dringt aus Eingängen und quillt hoch an den Häusern

• Bewohner werden evakuiert und in Busse verbracht

• Verletze werden vom Rettungsdienst versorgt

• Löschversuche unter Atemschutz, Löschroboter im Einsatz

• sehr dichter Rauch dringt immer weiter aus der Tiefgarage

• sehr viele Rettungskräfte vor Ort

• O-Ton Stefan Eppinger: „...Ausgedehnter Brand in großer Tiefgarage... sind mit vier Löschzügen und weiteren freiwilligen Wehren im Einsatz... 120 Personen aus Gebäude evakuiert, werden in Schule untergebracht... sechs leicht verletzte.. enorme Hitze macht uns zu schaffen... in einem Bereich alleine brennen zehn Autos... die Tiefgarage erstreckt sich auf 300 Meter...“

  zu Botnang: "über Balkonverkleidung war Wohnung in Brand geraten, das war ein typisches Feuer in Silvesternacht...“

• Vox-Pop: „... wir wollten schlafen gehen, Polizei hat geklingelt und wir mussten alle raus.. unser Auto ist in Tiefgarage... genau dort... hoffentlich wird alles gut... „

• Vox-Pop: „Ich komme rein, da war noch nichts... dann war plötzlich alles neblig... es qualmte aus allen Löchern der Tiefgarage... eigentlich war Tiefgarage sehr brandsicher... unten brennen noch Autos... das Jahr fängt heftig an...“

• O-Ton Chris Genova, Anwohnerin: „Kollegin von mir wohnt in Häusern und musste raus... alle Autos rechts sind alle abgebrannt... ist schlimmer Jahresstart...“

• O-Ton Ernst Buchfink, betroffener Bewohner in Wolldecke gehüllt: „bin um 12 Uhr ins Bett, dann klingelte es um 3.00 Uhr... wir mussten dann sofort raus aus Wohnung... Polizei hatte geklingelt... müssen nun in Notunterkunft... hatten uns besseren Jahresstart erhofft...“

• Tagbilder und Tag-O-Töne:

  - O-Ton Daniel und Evelyne Keller, Kinder, Erlaubnis lag vor: "bin aufgewacht, als Polizei klingelte, mussten schnell raus, ich sah aus dem Fenster raus, da war nur schwarzer Rauch.../ ... wir sind zu Bekannten und haben da die Nacht verbracht... ich hoffe, das war das Schlimmste in diesem Jahr... / habe auch geweint, sind sofort raus... / ...sind zu meiner Oma gegangen, habe nur eine Stunde geschlafen..."

  - Feuerschaden an Fassade, Ansperrung, Schächte werden verschlossen

  - Gesperrte Zugänge zur Tiefgarage mit Verbotsschild

  O-Ton Thomas Wolf, Grundstückseigner: "... habe heute früh Nachricht bekommen... bin froh, dass keiner ernsthaft zu Schaden gekommen ist... Statiker muss sich das nun anschauen... hoffen, dass Leute dann zurück können in Wohnungen... hoffen, dass Statik der Gebäude nicht zuviel Schaden genommen hat... es sind zig Autos, die da drin stehen... Brandursache muss Gutachter ermitteln..."

  - Vox-Pop : "... alles war schwarz... ich schätze, dass da 30-40 Autos zerstört sind..."

  - Schächte werden mit Holzplatten verschlossen

  - Blick durch Wohngebiet, Schwenk über Häuser, gesperrte Garageneinfahrt

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