Nächtliches Feuerinferno in Schleswig-Holstein
Todesfalle Rauchgas: Mann (59) und Frau (64) sterben bei Flucht aus lichterloh brennendem Wohnhaus
Feuerwehr fand die Toten direkt hinter der Haustür – Doppelhaus brennt bis auf die Grundmauern nieder – Großeinsatz bis in die Morgenstunden – Zweites tödliches Feuer in dieser Woche: Erst am Dienstagmorgen ist ein Familienvater in Baden-Württemberg ebenfalls an einer Rauchgasvergiftung ums Leben gekommen – Auch er wollte sich aus seinem Haus retten
Datum: Mittwoch, 17. Dezember 2008, ca. 22:00 Uhr
Ort: Hude, Landkreis Nordfriesland, Schleswig-Holstein
(mwü) Bei einem Großbrand in Hude (Nordfriesland) sind in der Nacht zu Donnerstag zwei Menschen ums Leben gekommen. Der 59-jährige Mann und die 64-jährige Frau starben offenbar bei der Flucht aus ihrem Haus an einer Rauchgasvergiftung.
Ersten Informationen der Polizei zufolge hatte ein Autofahrer den Brand bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Als kurze Zeit später die ersten Rettungskräfte am Einsatzort eintrafen, stand bereits der gesamte Dachstuhl des Reetdachhauses in hellen Flammen. Ein Trupp unter Atemschutz brach sofort die Haustür auf, um in das Gebäude vorzudringen. Direkt hinter der Tür fanden die Kräfte schließlich den 59-jährigen Hausbewohner und die 64-jährige Frau. Für beide kam jede Hilfe zu spät. „Sie wollten offenbar aus dem brennenden Haus flüchten, dabei sind sie vermutlich an den giftigen Rauchgasen gestorben“, sagte eine Beamtin der Kriminalpolizei.
Die Löscharbeiten dauerten bis in die Morgenstunden an. Stundenlang schlugen teils meterhohe Flammen aus dem Haus, das völlig ausbrannte. Rudi Lenhard, der mit seiner neunjährigen Tochter die zweite Doppelhaushälfte des Gebäudes bewohnte, berichtete von den dramatischen Minuten, die er in der Nacht durchleben musste: „Als ich das Feuer bemerkt habe, bin ich sofort zu meiner Tochter, habe sie am Arm geschnappt und bin mit ihr aus dem Haus gerannt“, sagte er. Mit einem Gartenschlauch habe er noch versucht, gegen das Feuer anzukämpfen – allerdings ohne Chance. Zu stark hatten sich Rauch und Flammen bereits ausgebreitet. Besonders tragisch: Der Brand ist bereits der zweite in dieser Woche, der Menschenleben forderte. Erst am Dienstagmorgen ist ein 58-jähriger Familienvater bei einem Brand in Baden-Württemberg ums Leben gekommen (NonstopNews berichtete, News-Nr. 8178). Laut Polizei soll auch er versucht haben, sich aus seinem brennenden Haus zu retten. Noch bevor er das rettende Fenster erreicht hatte, sei er ebenfalls an einer Rauchgasvergiftung gestorben, sagte ein Polizeisprecher.
Die NonstopNews-Bilder (Nacht) und die O-Töne:
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Totale des Brandorts
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Meterhohe Flammen schlagen aus Gebäude, div.
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Feuerwehrkräfte unter Atemschutz, Kräfte besprechen sich
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Löschangriff von allen Seiten
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Starke Rauchentwicklung über Einsatzstelle
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Bestatter vor Ort, Abfahrt Leichenwagen
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Aufgebrochene Eingangstür, Flammen im Innern
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Gartenschlauch (mit dem Nachbar Rudi Lenhard erste Löschversuche gestartet hatte)
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O-Ton Rudi Lenhard, Nachbar: „...habe meine Tochter genommen und bin mit ihr rausgerannt...habe das Haus gerade erst renoviert...ich bin allein erziehend und weiß gar nicht, wie es weitergehen soll.../...als wir draußen waren, habe ich noch versucht, mit dem Gartenschlauch zu löschen...“
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O-Ton Reimer Kock, Einsatzleiter Feuerwehr: „...zur Lage beim Eintreffen.../...Gebäude stand in Vollbrand...meterhohe Flammen schlugen aus dem Dach...die Haustür war verschlossen, wir mussten sie aufbrechen...fanden die Personen leblos hinter der Tür...die Löscharbeiten werden sich noch hinziehen...“
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O-Ton Sabrina Salomon, Kriminalpolizei Niebüll: „...die Brandstelle und die Leichen sind beschlagnahmt...die Bewohner sind offenbar an einer Rauchvergiftung gestorben...werden morgen weitere Ermittlungen einleiten...“
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Schnittbilder
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