brandenburg
Dienstag, 25. September 2018
A2 bei Kloster Lehnin, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg
News-Nr.: 28508

Blitzer-Falle an der A2:
Geschwindigkeitsmessung soll Unfallzahlen verringern - Blick hinter die Kulissen einer Messstelle der Polizei in Brandenburg - Raserei noch immer Hauptunfallursache auf Deutschlands Autobahnen

Exklusive Reportage über Geschwindigkeitsmessung an der A2: Wir haben einen Tag lang zwei Polizisten der Verkehrsüberwachung bei der nicht immer ungefährlichen Arbeit begleitet – Beamte berichten aus ihrem Alltag und von schlimmen und komischen Erlebnissen: „Als ich das Foto auf dem Bildschirm genauer anschaute, erkannte ich meinen eigenen Sohn“

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Datum: Dienstag, 25. September 2018

Ort: A2 bei Kloster Lehnin, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg

 

(sg) „Die Hauptunfallursache auf der A2 sind Geschwindigkeitsübertretungen“, berichtet Peter Palm während er fast 100 Meter Kabel am Rande der A2 verlegt. Der 57-jährige Polizeibeamte und sein Kollege sind am Morgen zu einer Messstelle bei Netzen in Brandenburg gefahren, um an einer der meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands Geschwindigkeitsübertretungen zu dokumentieren. An dieser Stelle wurde eine Begrenzung auf 120 km/h notwendig, da der Fahrbahnzustand sich in letzter Zeit rapide verschlechtert hatte und es Versetzungen in den Betonplatten gab.

„Wir machen den Job hier, um Unfälle zu vermeiden!“, erklärt der erfahrene Autobahnpolizist. „Einige hassen uns sicher dafür, aber wir dokumentieren die Übertretungen allerdings nur, ahnden tuen es später andere.“

Die beiden Beamten haben ihren grau lackierten, etwas unscheinbaren VW-Bus am Waldrand abgestellt. Gut getarnt ist auch die Messtechnik, die die beiden hinter einer Notrufsäule aufbauen. Ein Messsensor, drei Kameras und drei Blitzgeräte zählen zu der nicht ganz günstigen Technik, die mit zahlreichen Metern Kabel an den Messcomputer im Fahrzeuginneren angeschlossen wird. „Das kostet schon mal so viel wie ein Einfamilienhaus“, so einer der beiden Bediener. Steht alles, müssen noch gewisse Parameter, wie zum Beispiel die Neigung der Straße gemessen und dokumentiert werden. „Es soll ja später alles Gerichtsverwertbar festgehalten werden“, erklärt Peter Palm die akribischen Vorbereitungsmaßnahmen. Dann ist es so weit, der Computer im Fahrzeug ist hochgefahren, die Messtechnik einsatzbereit. Mit einem Klick auf den Bildschirm startet der Polizist die Messung: „… ich habe den Computer auf 135 km/h eingestellt, hier ist eine 120er-Zone, so dass abzüglich der Toleranz bei der Bußgeldstelle dann 10 km/h übrigbleiben.“

Und schon piepen die Geräte, die ersten Fotos erscheinen auf dem Bildschirm. „Im Schnitt fahren fünf Prozent der Verkehrsteilnehmer zu schnell“, weiß der erfahrene Beamte zu berichten.

Auch sonst hat Peter Palm in seiner Dienstzeit schon so einiges erlebt: „Einige Fahren auch schon mal mit 200 – 250 km/h in einer 120er-Zone. Auch das können wir messen, das Gerät zeichnet bis 250 km/h auf, aber die Fotos gibt es bis 399 km/h. Auch wer mit mehr als 250 hier vorbeirast, bekommt also Post von der Bußgeldstelle. Für solche Raser habe ich aber keinerlei Verständnis, die Schilder sind deutlich sichtbar!“

Und das zu Recht, denn der 57-Jährige hat vor ein paar Jahren am eigenen Leib erfahren, wie schnell aus Raserei und Unachtsamkeit ein Unfall passieren kann. Genau an dieser Messstelle hatte Palm gerade einen Akku getauscht, als ein Transporter mit Anhänger direkt in die Messstelle krachte und alle Messgeräte plattwalzte. „Wäre ich 30 Sekunden später mit dem Akkutausch fertig gewesen, stände ich heute hier nicht mehr“, so der noch immer sichtlich geschockte Beamte, „Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich hierherkomme!“.

Aber die Geschwindigkeitskontrolleure erleben auch mal Dinge, die ein bisschen zum Schmunzeln sind: „Vor einiger Zeit habe ich beim Kontrollieren der Fotoergebnisse plötzlich ein Nummernschild erkannt. Als ich das Foto genauer anschaute, entdeckte ich meinen eigenen Sohn darauf. Auch wenn es nur eine kleine Übertretung war, gabs dann zuhause eine kleine Standpauke!“

 


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