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Datum: Sonntag, 19. August 2018
Ort: Minsener Oog, Gemeinde Wangerooge, LK Friesland, Niedersachsen
News-Nr.: 28297

Während Ebbe die Müll-Flut entsorgt:
Segler befreien Wattenmeer-Schutzinsel Minsener Oog von Unmengen Müll - Über 60 Beteiligte sammeln in nur sechs Stunden 15 BigPacks randvoll mit Unrat

Begleitreportage der Aktion von Seglern, die sich bei Ebbe im Watt haben trockenfallenlassen und dann bis zur nächsten Flut geschützte unbewohnte Insel von Unmengen Plastikmüll befreiten - Erstmals auch Gerätschaft im Einsatz, um Netze aus Buhnen zu schneiden - "Wenn man den vielen Dreck sieht, ändert das auch sein Bewusstsein"

Bildergalerie vorhanden

Datum: Sonntag, 19. August 2018

Ort: Minsener Oog, Gemeinde Wangerooge, LK Friesland, Niedersachsen

 

(gs) Während das Havariekommando in der Nordsee vor Helgoland immer nur besorgt einen 50 Kilometer langen Ölteppich beobachtet, der dort die Umwelt weiter gefährdet, haben Segler an der Küste Ostfrieslands ein besonderes Zeichen für den Umweltschutz des Wattenmeers gesetzt: Auf Initiative des Vereins Soltwaters und in enger Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung Wattenmeer und dem Mellumrat, haben sich am Wochenende über 60 Segler aufgemacht, um die zu Wangerooge gehörende unbewohnte Vogelschutzinsel \\\\\\"Minsener Oog\\\\\\" von Unrat zu befreien. \\\\\\"Minsener Oog ist regelrecht eine Müllsammelstelle der Nordsee im Mündungsbereich der Jade\\\\\\", weiß die Initiatorin Iris Bornholt von Soltwaters. Letztes Jahre hatte man Strände der Ferieninsel Wangerooge gereinigt - mit einem schönen Nebeneffekt: \\\\\\"Nach unserer Aktion sammeln jetzt viele Touristen an Stränden und bringen Unrat in Sammelboxen\\\\\\", erinnert sich Segler Ralf Albrecht. Zusammen mit über 60 Seglern ist er auch in diesem Jahr dabei - dieses Mal auf Minsener Oog. Gestartet wurde vom Hafen in Bensersiel. Neben vielen kleinen Segelschiffen, war auch der große hölzerne Traditionssegler \\\\\\"Franzius\\\\\\" aus Bremen dabei - ein Flachboot, dass sich wie andere Segler im Watt trocken fallen lassen kann. Geankert bei ablaufendem Wasser vor einer Sandbank warteten die Skipper die Ebbe ab, dann ging es los: Mit vielen Tüten wurde zunächst der Weststrand in mehreren Gruppen abgelaufen - in nur wenigen Minuten waren die Säcke voll und mussten in BigPacks ausgeleert werden. Während die Strände weiter nach großen und kleinen Strandgutstücken abgesucht wurde, kümmerten sich andere um den Buhnenbereich der Insel und an alte Schienen, an denen sich Netze und Taue als Strandgut verheddert hatten und die einerseits eine Gefahr für Tiere darstellen und auch die Funktion beim Küstenschutz gefährden. Neben großen Scheren, Gartenzangen und Messern kam sogar eine Flex zum Einsatz - immerhin war das dickste Tau armdick. Die Gruppe von Seglern, darunter auch zehn Kinder musste sich beeilen, nur etwa swchs Stunden hatte die Mannschaft Zeit, bis die Flut sie zum Rückzug zwang. Doch bis dahin war bereits soviel Müll zusammengekommen, dass alle 15 BigPacks mit also 15 Kunikmeter Unrat rappelvoll waren. Diese werden nun vom Wasserschiffahrtsamt abgeholt und zur Entsorgung an Festland gebracht. Die Segler sind sicher: Wer die Vielzahl von Plastikmüll und sonstigem Unrat an den Stränden hier gesehen hat, bekommt auch eine Bewusstseinsänderung für den Umgang inbesondere von Plastikmüll.  \\\\\\"Es geht eine große Gefahr von Plastikmüll aus,\\\\\\" erklärt Gregor Scheiffarth, Biologe bei der Nationalparkverwaltung Wattenmeer, \\\\\\"Vögel essen das auf, auch Wale, die Plastik schlucken.\\\\\\" Vögel würden sich zudem in Netzen verfangen. Mehrere in Netzen verendete Tiere wurden auch auf Minsener Oog gefunden. \\\\\\"Eine Plastikflasche braucht 450 Jahre, bis sie verschwunden ist\\\\\\", erläutert Scheiffarth weiter, \\\\\\"aber sie wird nur zerkleinert und kommt auch in Nahrungskreislauf\\\\\\". Die Aktion auf Minser Oog ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein: \\\\\\"Wir haben viel bewegt, aber es müsste jedes Jahr gemacht werden\\\\\\", so Iris Bornholt von Soltwaters. Die Gruppe aus Seglern steht bereit, um auch in den nächsten Jahren am Wattenmeer gegen die Verschmutzung zu kämpfen. 

 

Wir haben die Aktion ausführlich und auch reportagig begleitet.   


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