Rollende Zeitbomben gestoppt:
Polizei und Zoll kontrollieren gemeinsam Lkw-Fahrer auf der A8 und A81 – Binnen kürzester Zeit 40 Abstandsverstöße festgestellt – Gebrochene Bremsscheibe drohte bei einem Brummi abzufallen
Polizei will angesichts steigender Unfallzahlen mit Kleinlastern den Kontrolldruck erhöhen
Datum: Donnerstag, 17. Mai 2018
Ort: A8 bei Sindelfingen, Landkreis Böblingen, Baden-Württemberg
(ch) Es sind oftmals tickende Zeitbomben, die auf Deutschlands Straßen unterwegs sind. Auch wenn sich ihre Fahrer immer wieder gegen die Bezeichnung wehren, zeigt doch eine Großkontrolle von Landes- und Bundespolizei sowie des Zolls, dass ein gesundes Grundvertrauen in die Brummifahrer nicht mehr ausreicht. Immer wieder kommt es an Stauenden zu dramatischen Unfällen, die häufig aufgrund von Unachtsamkeit passieren, aber ebenso oft durch technische Mängel begünstigt werden. So krachte es auf der A1 bei Wildeshausen in Niedersachsen allein am Mittwoch gleich dreimal mit Brummis. Die traurige Bilanz: drei Schwer- und ein Leichtverletzte und eine Menge Schrott.
Auch auf der A8/A81 ist der Verkehr stets dicht. Stoßstange an Stoßstange rollen die schweren Lastwagen über die rechte Spur. Mindestabend ist für viele Lenker ein Fremdwort, weshalb es immer häufiger zu verheerenden Unfällen kommt, weshalb die Polizei nun genauer kontrolliert. Insgesamt 50 Beamte waren an der Rastanlage Sindelfinger-Wald am Mittwoch im Einsatz, um den Güter- und Lastenverkehr zu prüfen. Und bereits nach kurzer Zeit zeigte sich, wie bitter notwendig das war. Insgesamt 40 Laster wurden geblitzt, die den Abstand zum Vordermann gravierend unterschritten. Auf dem Rastplatz wurden manche Lastwagen genauer unter die Lupe genommen. Mit einem erschreckenden Ergebnis. Bei einem Autotransporter war bereits eine Bremsscheibe zu 85 Prozent durchgebrochen. „Da muss man befürchten, dass bei der nächsten stärkeren Bremsung diese hier auseinander Feld“, erklärt Silvio Safaric von dem Schwerlastverkehr-Team der Polizei. Insbesondere ausländische Brummifahrer würden da am falschen Ende sparen. Nicht so beim Fall von Safaric. Er kassierte kurzfristig alle Dokumente ein und geleitete den Lastwagen zum nächsten TÜV, wo ein Prüfer entscheiden muss, ob der Lkw weiterfahren und in die verspätete Winterpause darf.
Auch bei anderen Lastwagen konnte teilweise mangelnde Ladungssicherung ausgemacht werden, was im Falle eines Unfalls tödlich enden kann. Wie wichtig die Kontrollen sind, zeigen die zahlreichen Lkw-Unfälle, die jeden Tag auf Deutschlands Autobahnen passieren.
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