Geht hier ein Feuerteufel um?
Großbrand in Dachdeckerfirma – Feuerwehr kann übergreifen auf umliegende Wohnhäuser gerade noch verhindern - Parallelen zum tödlichen Brand im nahegelegenen Neunkirchen lassen Brandstiftung vermuten
In beiden Fällen brannte zeitgleich in unmittelbarer Nähe ein Müllcontainer – Brandursache für Großfeuer noch unklar - Feuerwehrmann und Anwohnerin kommen mit Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus - Einsatzkräfte können Explosion von Gasflaschen verhindern und bringen rund ein Duzend Druckbehälter rechtzeitig ins Freie
Datum: Sonntag, 22. April 2018, 2:30 Uhr
Ort: Friedrichsthal (Saar), Regionalverband Saarbrücken, Saarland
(sg) Um 2.37 Uhr wurde die Feuerwehr in Friedrichsthal zu einem Großbrand in einer Schreinerei gerufen. Bei Eintreffen stand das Gebäude, in dem unter anderem eine Dachdeckerfirma ihren Sitz hat, bereits im hinteren Teil in Flammen. Schnell breitete sich das Feuer über das gesamte Gebäude aus. Die Feuerwehr nahm unverzüglich die Brandbekämpfung auf und leitete einen massiven Löschangriff ein. So gelang es in dem dicht bebauten Wohngebiet die umliegenden Gebäude zu schützen. Auch ein direkt an die brennende Halle angebautes Wohnhaus konnte vor den Flammen bewahrt werden, wurde aber durch den eindringenden Rauch erheblich beschädigt. Zahlreiche in dem Gebäude befindliche Pkw und Lkw wurden ein Raub der Flammen. Den Brandbekämpfern gelang es aber, einige unmittelbar am Gebäude abgestellte Wohnmobile und Fahrzeuge zu schützen. Auch verhinderten sie rechtzeitig, dass rund ein Duzend in dem Gebäude befindlichen Gasflaschen explodierten. Diese wurden durch Atemschutztrupps ins Freie gebracht und in sicherer Entfernung gesammelt.
Ein 54-jähriger Feuerwehrmann und eine ältere Dame aus einem angrenzenden Wohnhaus erlitten eine Rauchvergiftung und kamen ins Krankenhaus. Die Nachlöscharbeiten werden sich wohl bis in den Sonntagvormittag hinziehen. Hierbei unterstützt auch das THW die eingesetzten rund 100 Feuerwehrkräfte.
Die genaue Brandursache steht noch nicht fest. Kurz nach der Alarmierung zu dem Großbrand wurde der Feuerwehr aber ein weiterer Containerbrand in der Nähe der ersten Brandstelle gemeldet. Hier liegt wohl eindeutig eine Brandstiftung vor.
Unschöne Parallelen zeigen sich daher zu einem Brand zu Beginn der Woche im benachbarten Neunkirchen, bei dem ein 37-jähriger Bewohner ums Leben kam und 11 Bewohner aus Lebensgefahr gerettet werden mussten und ein Sachschaden von über einer halben Million Euro entstanden ist (s. Link zu NSN-Meldung Nr. 27432). Auch bei diesem Einsatz hatte parallel in der Gegend ein Müllcontainer gebrannt und auch hier ist Brandstiftung nicht auszuschließen. Hier hat sich inzwischen nach Berichten des „Saarländischem Rundfunk“ auch der Staatsschutz in die Ermittlungen eingeschaltet, weil dort auch Flüchtlinge in dem Gebäude untergebracht waren. Es bleibt zu hoffen, dass hier kein Feuerteufel sein Unwesen treibt.
Wichtiger Hinweis: Die Anforderung von Video- und Bildmaterial ist Redaktionen von Fernsehanstalten und Printmedien vorbehalten. Auf Anfrage können am jeweiligen Geschehen beteiligte Einsatzkräfte, die bei uns registriert sind, TV-Material zu internen, nichtöffentlichen Zwecken anfordern. Die Entscheidung über diese außerredaktionelle Bereitstellung obliegt der Berücksichtigung des Schutzes von Persönlichkeitsrechten der Betroffenen im jeweiligen Fall. Wir bitten um Verständnis.