Mehr als 1200 Asylanträge ohne Prüfung genehmigt?
Korruptionsskandal in der Bremer Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge
Inzwischen suspendierte Leiterin der Außenstelle soll gemeinsam mit drei Rechtsanwälten systematisch Anträge von Asylsuchenden, für die sie eigentlich formal nicht zuständig war, anerkannt haben - Staatsanwaltschaft ermittelt
Datum: Freitag, 20. April 2018
Ort: Bremen
(ah) Korruptionsskandal um die Bremer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF): Die inzwischen suspendierte Leiterin soll mehr als 1200 Asylanträge ohne vorherige Prüfung genehmigt haben. Es soll sich um vorwiegend jesidische Asylbewerber handeln, die offenbar von Anwälten aus Bremen, Oldenburg und Hildesheim an die Bremer BAMF-Außenstelle "vermittelt" wurden, obwohl diese formal für die Fälle nicht zuständig war, da die Asylsuchenden aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen - teils mit eigens gecharterten Bussen - nach Bremen gebracht wurden. Die ehemalige Leiterin soll dafür zumindest Restaurant-Einladungen bekommen haben. Ob sie darüber hinaus noch weitere Zuwendungen erhielt, ist noch unklar.
Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen Bestechlichkeit, bandenmäßiger Verleitung missbräuchlichen Asylantragsstellung sowie Bestechung aufgenommen. In den vergangenen Tagen wurden in diesem Zusammenhang bereits mehrere Objekte durchsucht, darunter zwei Rechtsanwaltskanzleien und eine Privatwohnung.
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