Heldenhafte Ersthelfer:
Junge Frau kracht mit VW Up am Stauende unter Lastwagen – Lkw-Fahrer zieht lebensgefährlich Verletzte aus brennendem Wagen, während weitere Helfer mit Feuerlöscher die Flammen bekämpfen – Autobahn wird voll gesperrt
Rettungshubschrauber landet auf der A1 – VW völlig zerstört – Polizei lobt Verhalten der Ersthelfer – Lkw-Fahrer im exklusiven O-Ton: „Hat gekracht und gestaubt. Als ich sah, dass der Wagen brannte, habe ich das Handy in die Hemdtasche gesteckt, die Tür aufgerissen und die Frau rausgezogen.“
Datum: Dienstag, 17. April 2018, 17:30 Uhr
Ort: A1 bei Osnabrück, Niedersachsen
(ch) Äußerlich völlig entspannt steht Torsten Siedentop am Standstreifen. Während die Polizei Spuren sichert, blickt er auf das Heck seines Lastwagens. Denn genau hier hatten sich wenige Minuten zuvor dramatische Szenen abgespielt.
Wie schon so häufig, war der Berufskraftfahrer mit seinem Brummi auf der A1 gen Münster unterwegs. Bei Osnabrück-Hafen staute sich der Verkehr einmal mehr an der dortigen Baustelle. „Es war Stau, ich bin langsam mit Warnblinklicht herangerollt und stand eigentlich“, erinnert sich Siedentop.
Doch plötzlich habe es einen Schlag getan und im Rückspiegel geraucht. Sofort griff er zum Handy, wählte den Notruf und lief nach hinten. Als er sah, dass ein Kleinstwagen völlig demoliert an seinem Heck stand und zu brennen begann, reagierte er geistesgegenwärtig: „Ich habe das Telefon in die Hemdtasche gesteckt, die Tür aufgerissen und die Frau mit Kollegen da rausgeholt.“ Gleichzeitig eilte ein Autofahrer mit einem Feuerlöscher an und erstickte die Flammen, ehe sie sich weiter ausbreiten konnten.
Für die Polizei ist klar, dass damit die Ersthelfer zu Lebensrettern geworden sind. „Wenn es einmal brennt, dauert es nur wenige Minuten, bis das Fahrzeug in Vollbrand steht“, erklärt Oliver Schmitz von der Autobahnpolizei Osnabrück. „Wäre sie eingeklemmt gewesen und hätte man sie nicht befreien können, wäre das böse ausgegangen“, wenn ein Feuerlöscher gefehlt hat. Eine Vorstellung, die für Siedentop unvorstellbar gewesen wäre: „Ich will nicht verantwortlich sein, dass, weil ich nicht geholfen habe, sie stirbt.“
Warum die 23-Jährige das Stauende übersehen hat, ist derweil noch völlig unklar. Für die Landung eines Rettungshubschraubers sperrte die Polizei die Autobahn komplett. Im Folgenden konnte für die Unfallaufnahme eine Spur wieder freigegeben werden. Laut Polizeibeamten zog sich die junge Frau lebensbedrohliche Verletzungen zu und kam bodengebunden in ein Klinikum. Sollte sie den Crash überleben, dann kann sie ihren zweiten Geburtstag feiern. „Und sich wohl bei den Ersthelfern bedanken“, so Schmitz.
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