Über 7 Stunden auf Sandbank gefangen:
Fähre „Harlingerland“ bleibt auf dem Weg von der Insel Wangerooge im Schlick stecken - 42 Passagiere müssen stundenlang im Wattenmeer ausharren
Schiff war aus noch ungeklärter Ursache auf eine Sandbank gelaufen – Versuche, die Fähre mit einem Schlepper freizuschleppen, scheiterten – erst mit einsetzender Flut gelang es dem Kapitän, sich selbst zu befreien
Datum: Donnerstag, 21. Dezember 2017, 0 Uhr
Ort: Harlesiel, Landkreis Wittmund, Niedersachsen
(sg) Ungewollt lange waren die Passagiere der Fähre „Harlingerland“ heute auf der Nordsee unterwegs. Das Schiff war auf dem Weg von der Nordseeinsel Wangerooge zum Festland, als es plötzlich aus noch ungeklärter Ursache auf eine Sandbank auflief und festsaß.
Die normalerweise 90-minütige Überfahrt dauerte daher heute fast neun Stunden. Das fast 50 Meter lange Fährschiff war gegen 14:30 Uhr fahrplanmäßig auf der Insel abgefahren und etwa eine Stunde später auf die Untiefe aufgelaufen.
Als die Besatzung feststellte, dass sie das Schiff nicht aus eigener Kraft frei bekam, wurde ein Schlepper angefordert. Diesem gelang es allerdings ebenfalls nicht, das Fährschiff freizuschleppen. So mussten die 42 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder an Bord ausharren, bis die Flut einsetzte. Erst gegen 23 Uhr gelang es dann dem Kapitän, sein Schiff aus eigener Kraft wieder von der Sandbank zu manövrieren und sicher den Hafen Harlesiel anzulaufen, wo er seine Fahrgäste gegen Mitternacht wohlbehalten aber mit reichlich Verspätung absetze.
Allerdings bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr für Leib und Leben. Auch wurden die Passagiere an Bord mit warmen Speisen und Getränken versorgt, so dass die Wartezeit einigermaßen angenehm verbracht werden konnte. Für den Notfall standen auch Kräfte der DGzRS und andere Schiffe bereit, die Fähre zu evakuieren.
Warum das Schiff, welches im Linienverkehr täglich auf der Route unterwegs ist, auf die Sandbank lief, ermittelt nun die Wasserschutzpolizei. Die Berufsgenossenschaft See sprach bis auf Weiteres ein Weiterfahrverbot für das Schiff aus, da zunächst die Fahrtauglichkeit untersucht werden muss.
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