Horror-Crash auf A10 – und keiner hilft:
Transporter krachen ineinander – wenig später rast VW Polo in ungesicherte Unfallstelle - schwerverletzt eingeklemmter Fahrer - viele Autofahrer und sogar Schwerlast-Lkw zwängen sich durch die Unfallstelle ohne zu helfen
Polo-Fahrer lebensbedrohlich verletzt – A10 in Richtung Frankfurt/Oder stundenlang vollgesperrt – Retter und Polizisten entsetzt über das Verhalten der Pkw- und Lkw-Fahrer, die zu duzenden an der Unfallstelle vorbeifahren ohne zu helfen – Augenzeuge und Rettungskräfte im O-Ton zu den Vorfällen
Datum: Mittwoch, 2. November 2017, 1:30 Uhr
Ort: A10 bei AD Werder (Havel), Landkreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg
(sg) Horror-Crash auf der A10 und alle fahren vorbei: Gegen 1:30 Uhr krachten auf der vielbefahrenen Autobahn kurz vor der Abfahrt Glindow zwei Transporter zusammen, von denen einer umkippt und an der Mittelleitplanke zum Liegen kommt. Nur wenige Minuten später rauscht ein VW Polo mit hoher Geschwindigkeit in die bis dahin noch unbesicherte Unfallstelle. Der Wagen wird völlig zerstört, sein Fahrer schwerverletzt in lebensbedrohlichen Zustand eingeklemmt.
Doch was ist das? Statt zu helfen fahren offenbar zahlreiche Fahrzeuge, darunter auch Schwerlasttransporter an der Unfallstelle vorbei und manövrieren um die Trümmer, die fast die ganze Fahrbahn übersähen, herum. Keiner hält es offenbar für nötig, den Unfallopfern Erste Hilfe zu leisten oder zumindest die Rettungskräfte zu alarmierten. Lediglich Nevil Jermias, der den Unfall direkt mitbekam, stoppte und alarmierte die Rettungskräfte. Der junge Mann ist immer noch fassungslos, mit welcher Rücksichtslosigkeit die Autofahrer die Unfallstelle links liegen ließen und ihre Fahrt fortsetzten: „Die haben sich regelrecht durch die Unfallstelle durchgezwängt! Niemand hielt es für notwendig, anzuhalten und zu helfen“, berichtet der Ersthelfer.
Als die Retter eintreffen müssen sie über eine Stunde um das Leben des Schwerstverletzten kämpfen, bevor dieser in ein Krankenhaus transportiert werden kann. Der Polo-Fahrer ist massiv in dem Wrack eingeklemmt, die Kameraden der Feuerwehr müssen Schwerstarbeit leisten, um den Patienten zu befreien.
Auch die Retter zeigen sich geschockt über das Verhalten der Verkehrsteilnehmer: „Als Polizei können wir das nicht nachvollziehen, dass viele Autofahrer offenbar ihre Fahrt trotz Trümmer und Chaos an der Unfallstelle fortsetzten“, erklärt der erfahrene Autobahnpolizist Bernd Lorenz. Solch ein rücksichtsloses und unmenschliches Verhalten haben die Rettungskräfte wohl noch nie erlebt.
Am Ende bleibt die traurige Bilanz eines Schwerverletzten und zweier leichtverletzter Unfallopfer und ein Haufen Schrott. Die A10 ist stundenlang in Richtung Polen gesperrt, es entsteht im morgendlichen Berufsverkehr ein Verkehrschaos – auch hier von Rettungsgassen keine Spur! Nachfolgende Kräfte müssen sich mühsam den Weg durch die stauenden Fahrzeuge bahnen.
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