brandenburg
Sonntag, 22. Oktober 2017, 16 Uhr
Brieselang, Havelland, Brandenburg
News-Nr.: 26214

Einsatzkräfte durch giftige Chemikalien verletzt:
Feuer in Produktionsgebäude von Automobilzulieferer setzt zahlreiche unbekannte Chemikalien frei - 21 Feuerwehrleute teils schwerverletzt im Krankenhaus

Einsatzstelle kann nur unter Chemikalienschutzanzügen betreten werden – Brand ist erst nach etwa acht Stunden gelöscht – Spezialkräfte nehmen Messungen und Probennahmen vor, um freigesetzte Stoffe zu identifizieren

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Datum: Sonntag, 22. Oktober 2017, 16 Uhr

Ort: Brieselang, Havelland, Brandenburg

 

(sg) Großeinsatz für die Feuerwehren im Landkreis Havelland: Nachdem die Feuerwehr in Brieselang bereits am Mittag einen Großbrand zu bewältigen hatte, brannte es am Sonntagnachmittag erneut in der Gemeinde. Bei einem Beschichtungsbetrieb für die Automobilindustrie war es zu einem Maschinenbrand gekommen. Schnell griffen die Flammen auf die gesamte Produktionshalle über. Eine Brandbekämpfung war für die Einsatzkräfte nur noch von außen möglich.

Während des Einsatzes klagten plötzlich einige der Einsatzkräfte über Atemwegreizungen. Nachdem zwei Rettungsdienstmitarbeiter und ein Feuerwehrmann ins Krankenhaus gebracht wurden, löste die Einsatzleitung Großalarm aus.

Offenbar waren in dem Gebäude zahlreiche Behälter mit verschiedenen Chemikalien durch den Brand erfasst worden und somit in die Umgebung gelangt. Insgesamt mussten sich 21 Einsatzkräfte in medizinische Behandlung begeben. Dazu wurde extra eine Rettungsdiensteinheit mit einem speziellen mobilen Behandlungsplatz angefordert, wo die Einsatzkräfte dann von Notärzten gesichtet und anschließend in umliegende Krankenhäuser verteilt wurden.

Unterdessen konnten sich die Einsatzkräfte der Brandstelle nur noch in speziellen Chemikalienschutzanzügen nähren. Da nach wie vor nicht bekannt war, welche Chemikalien genau freigesetzt wurden, führten Spezialkräfte umfangreiche Messungen und Probennahmen im Umfeld des Einsatzortes durch. Nach ersten Erkenntnissen könnten unter anderem Schwefelsäure und Natronlauge sowie deren Vermischungsprodukt Blausäure freigesetzt worden sein – jede Chemikalie für sich bereit hochgefährlich.

Der Feuerwehr gelang es erst nach langer Zeit, die immer wieder im Gebäude auflodernden Flammen mit Schaum zu ersticken. Die Temperatur im Gebäude stieg immer wieder an, was auf noch vorhandene Brandnester schließen ließ. Da aber ein Betreten des Gebäudes nur schwer möglich war, dauerte es Stunden, bis das Feuer gänzlich gelöscht werden konnte.

Da der Einsatz bis tief in die Nacht andauerte und der Einsatz der Spezialkräfte unter Chemikalienschutzanzügen eine große Logistik voraussetzt, wurden an der Einsatzstelle mehrere hundert Kräfte zusammengezogen. In wieweit Chemikalien auch in die weitere Umgebung der Einsatzstelle gelangt sind und ob Gefahr für die Bevölkerung besteht, ist derzeit noch unklar.

Auch der Zustand der Verletzten ist noch nicht ganz geklärt. Einige der 21 verletzten Einsatzkräfte liegen teilweise noch auf Intensivstationen, einige wurden aber bereits wieder entlassen. Wie schwer die Folgen des Kontaktes mit den Chemikalien sein wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Kameraden werden vorsorglich behandelt, um dauerhafte Schäden zu verhindern. 


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