Esterholz, Landkreis Uelzen, Niedersachsen
Tödliches Schiffsunglück auf dem Elbe-Seitenkanal:
Schubverband kollidiert in Schleuse „Uelzen“ mit Stahlseil - Steuerstand wird abgerissen, Schiffsführer stirbt trotz sofortiger Reanimationsmaßnahmen
Offenbar hatte der Schiffsführer vergessen, die Kabine vor Einfahrt in die Schleuse abzusenken – Schleuse bis auf weiteres gesperrt, Schiff soll am Vormittag aus der Schleuse geschleppt werden
Datum: Montag, 19. September 2017, 22 Uhr
Ort: Esterholz, Landkreis Uelzen, Niedersachsen
(sg) Tragisches Unglück auf dem Elbe-Seitenkanal bei Uelzen: Am Montagabend wollte der Schubverband „Walter“ aus Bad Bodenteich kommend in die Schleuse „Uelzen“ bei Esterholz einfahren. Das aus Tschechien stammende Schiff transportierte auf seinen Ponton Container, die für die Verladung im Hamburger Hafen gedacht waren.
Offenbar vergaß der Schiffsführer aber bei Einfahrt in die Schleuse wie vorgeschrieben sein Fahrstand, der hydraulisch absenkbar ist, auf die notwendige Höhe herunterzufahren. Daher kollidierte die Kabine mit dem Stoßschutzseil der Schleuse. Dieses Stahlseil dient eigentlich dazu, Kollisionen mit den empfindlichen Schleusentoren zu vermeiden, und wird bei geöffneten Toren nach oben gefahren.
Bei der Kollision mit dem massiven Drahtseil wurde der Führerstand regelrecht abgerissen und umgeknickt. Dabei erlitt der 56-jährige Schiffsführer offenbar schwerste Verletzungen. Die alarmierte Feuerwehr befreite den leblosen Mann zwar recht schnell aus seiner misslichen Lage, die sofort vom Rettungsdienst eingeleiteten Reanimationsmaßnahmen blieben aber erfolglos.
Zwei Matrosen, die sich ebenfalls an Bord befanden, bleiben unverletzt.
Die Schleuse bleibt für die Nacht gesperrt, das Schiff ist nicht mehr fahrbereit. Am Vormittag soll es dann aus der Schleuse herausgeschleppt und die Schäden an der Schleusenanlage begutachtet werden. Erst dann wird die Anlage wieder für den Schiffsverkehr freigegeben.
Die NonstopNews-Bilder (Nacht) und der O-Ton:
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Stoßschutzseil der Schleuse (Nahaufnahme)
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Bestatter trifft ein
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Feuerwehr und Polizei vor Ort
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Einsatzkräfte stehen am Schleusenbecken
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Abtransport des Leichnams
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umgeknicktes Steuerhaus
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Schäden am Schiff
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kaputte Scheibe am Fahrstand
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Schild mit Schiffsnahmen und Daten
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Container auf Ponton
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Instrumententafel im Steuerhaus
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Besatzungsmitglieder an Bord
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Schubverband in Schleusenbecken
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O-Ton Hennig Tipp, Einsatzleiter Feuerwehr: „…unklare Lage … Schiffshavarie in der Schleuse gemeldet … bei Eintreffen Führerhaus abgeknickt, Person im Führerhaus … von Feuerwehr aus dem Führerhaus befreit und über eine Dreiviertelstunde lang noch versucht zu reanimieren … Zugang zum Schiff mit Leitern hergestellt … Rettungsdienst und Feuerwehr haben zusammen reanimiert … kein alltäglicher Einsatz … Notfallseelsorge vor Ort …“
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O-Ton Michael Pape, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Uelzen: „…Schleuse war auf Oberwasser und sollte zu Tal schleusen … Schubverband hatte offenbar Steuerhaus nicht runtergefahren und ist am Stoßschutzseil hängen geblieben … Steuerseil soll eigentlich Schleusentor schützen … Schleusenbeamte hat sofort Schleusenvorgang gestoppt und versucht Erste Hilfe zu leisten … Schleuse bleibt heute Nacht erstmal gesperrt … Morgen wird Schiff herausgeschleppt und Schleuse auf Schäden untersucht …“
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NEU: Tagbilder von der Schleuse, Schleuse wieder in Betrieb, Blick auf den beschädigten Schubverband am Ufer in der Entfernung
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