NonstopNews

Datum: Sonntag, 17. September 2017, 17 Uhr

Ort: A24 bei Herzsprung, Brandenburg

(sg) Es hätte noch viel schlimmer kommen können: Ein Fernreisebus von Flixbus geriet am Sonntagnachmittag gegen 17 Uhr auf der A24 zwischen der Anschlussstelle Herzsprung und dem Autobahndreieck Wittstock/Dosse außer Kontrolle. Offenbar aufgrund eines medizinischen Problems verlor der 50-jährige Busfahrer die Gewalt über den Doppeldeckerbus und rammte frontal einen Pkw. Daraufhin schob der Reisebus den Ford Mondeo ganze 650 Meter vor sich her. Der Bus kam dann kurz zum Stillstand, als der Kollos plötzlich wieder beschleunigte. Der Pkw-Fahrer konnte gerade noch aus dem Auto springen und versuchte den Bus zum Anhalten zu bewegen. Doch der Bus schob den Pkw weiter vor sich her, bis beide im Graben landeten. Zum Glück kippte der Bus dabei nicht um.

Der Fernreisebus war mit 67 Fahrgästen von Berlin nach Hamburg unterwegs. Die Insassen wurden bei dem Horrorcrash aber nur teils leicht verletzt und erlitten überwiegend einen Schock. Busfahrer und die beiden Insassen des gerammten Pkw kamen mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser. Aufgrund der Vielzahl der betroffenen Personen wurde aber Großalarm ausgelöst. Rund 120 Rettungskräfte mit zahlreichen Fahrzeugen kamen auf der A24 zum Einsatz. Die Autobahn wurde in Richtung Hamburg stundenlang gesperrt. Es bildete sich ein rund 30 Kilometer langer Stau. Die Sperrung dauerte noch bis Mitternacht an.

Probleme hatte die Polizei auch, einen Ersatzbus an die Unfallstelle heranzuführen, da dieser immer wieder zwischen den sich stauenden Fahrzeugen stecken blieb.

Update: Es besteht der Verdacht, dass der Busfahrer unter dem Einfluss von Medikamenten stand. Eine Blutprobe wurde angeordnet; der Führerschein des Mannes wurde beschlagnahmt.

Die NonstopNews-Bilder (Tag & Nacht) und die O-Töne:

• Großaufgebot der Feuerwehr vor Ort
• zahlreiche Rettungswagen treffen ein
• stauende Fahrzeuge und Rettungsgasse
• Streifenwagen fährt durch Rettungsgasse
• Flix-Bus und Pkw im Graben
• Buspassagiere sitzen am Fahrbahnrand
• Großaufgebot an Rettungsfahrzeugen auf Autobahn
• Buspassagiere werden versorgt
• abgestützter Reisebus
• zahlreiche Einsatzfahrzeuge treffen an der Unfallstelle ein
• aufgereihte Rettungswagen
• Einsatzkräfte koordinieren die Betreuung der Passagiere
• Unfallstelle wird ausgeleuchtet
• Feuerwehr bereitet Fahrzeugbergung vor
• völlig zerbeulte Seite des Pkw
• Bus wird stabilisiert
• Buspassagiere warten immer noch auf Ersatzbus
• Ersatzbus trifft ein und nimmt unverletzte Passagiere auf
• Polizei winkt Gaffer auf der Gegenseite vorbei
• O-Ton Nuran Uzerko, Buspassagierin: „…der Bus hat einen Schlenker gemacht … dann hab ich einen Knall gehört … meine Tochter war nicht angeschnallt, hab sofort ihren Gurt genommen und sie angeschnallt … dann hab ich das Auto gesehen … der Fahrer hat versucht, seine Frau aus dem Auto zu holen … alle haben geschrien … der hat das Auto richtig da langgeschleift …“
• O-Ton Jenifer Höß, Businsassin: „...der Busfahrer hat den Wagen mitgeschliffen … wie genau das von statten gegangen ist, weiß ich nicht genau … der Bus ist kurz gehalten und dann weitergefahren … der Bus ist fast gegen ein Verkehrsschild und ist dann fast umgekippt … das ging fast minutenlang …“
• O-Ton Andy Füllgraf, Feuerwehr Wittstock: „…alarmiert zu Verkehrsunfall mit Bus und eingeklemmter Person … beim Eintreffen kamen die Personen schon aus dem Bus und der drohte zu kippen … dann stellte sich heraus, dass es doch mehrere Verletzte gab … haben dann Großalarm ausgelöst … etwa 100 Einsatzkräfte vor Ort … noch Kräfte vom Landkreis zur Betreuung nachgefordert … wir haben den Bus abgestützt … Motor haben wir laufen lassen, damit die Federn nicht entlasten … steht jetzt erstmal stabil …“
• O-Ton Torsten Radke, Autobahnpolizei Mischendorf: „…Verkehrsunfall mit Personenschaden zwischen Reisebus und Pkw … die Fahrgäste haben berichtet, dass der Busfahrer sehr komisch gefahren sein soll … dann hat er einen Pkw Tiguan touchiert und einen Pkw vor sich hergeschoben … dann bremste der Bus kurz ab und fuhr dann weiter … zwei Verletzte zu beklagen aus dem Ford … Bus ist Gott sei Dank nicht umgekippt … 67 Fahrgäste im Bus … Fahrer hat wohl Medikamente zu sich genommen … 120 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Katastrophenschutz … riesiger Stau … Fahrbahn Richtung Hamburg gesperrt … 25 Kilometer Stau … Ersatzbus musste durch den Stau gelotst werden … Reisegepäck muss noch geborgen werden und der Bus muss abgestützt werden …“

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