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Vorfall: Donnerstag, 03. August 2017, ca. 01:30 Uhr, Nachdreh: Montag 14.08.2017
Neu Boltenhagen, Lodmannshagen und Kemnitz, LK Vorpommern-Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern
News-Nr.: 25821

Dreister geht es kaum noch!
Während die Feuerwehr das brennende Trainingszentrum ihrer eigenen Jugendfeuerwehr löschen muss, rauben währenddessen Unbekannte die Gerätehäuser von zwei Feuerwehren aus

„Wenn man hier Kameraden sieht, wie die mit Tränen in den Augen an den Strahlrohren stehen, dann weiß man, dass man hier emotional an seine Grenzen kommt“ - Kriminalpolizei geht von Zusammenhängen aus – Über 50.000 Euro Schaden - Umfangreicher Reportagedreh auch mit Bildern aus der Brandnacht

Bildergalerie vorhanden

Datum: Vorfall: Donnerstag, 03. August 2017, ca. 01:30 Uhr, Nachdreh: Montag 14.08.2017

Ort: Neu Boltenhagen, Lodmannshagen und Kemnitz, LK Vorpommern-Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern

 

(et) Unfassbar dreist und kaum noch nachzuvollziehen, was in den Köpfen von Leuten vorgeht, die unsere Helfer bestehlen, die gerade an anderer Stelle helfen.

Den Feuerwehren in Lodmannshagen und Kemnitz in Mecklenburg-Vorpommern steht der Schock auch noch anderthalb Wochen nach der Katastrophe in den Augen geschrieben. Als sie in der Nacht auf den 3. August zu einem Brand einer Lagerhalle gerufen wurden, sah alles noch nach einem alltäglichen Einsatz aus. Doch im Laufe der Nacht wurde er Stück für Stück zu einem Alptraum. An der vermeintlichen Lagerhalle angekommen, mussten sie feststellen, dass dort ihr eigenes Trainingszentrum für ihre Jugendfeuerwehr lichterloh in Flammen stand. Das Feuer muss schon länger gewütet haben, denn von der 40x 20 Meter große Halle, lagen bereits zwei Drittel in Schutt und Asche. Vergeblich versuchten sie noch irgendwas zu retten. Dort wo die Kinder und Jugendlichen zu den Feuerwehrmännern- und frauen trainiert und ausgebildet wurden, mussten sie nun selbst ihre „Zweite Heimat“ löschen. „Wenn man hier Kameraden sieht, wie die mit Tränen in den Augen an den Strahlrohren stehen, dann weiß man, dass man hier emotional an seine Grenzen kommt“, so Stefan Flatt, Wehrführer der Lodmannshagener Feuerwehr. Und als ob der Schock über den Verlust nicht schon schwer genug wäre, erreichte die Kameraden während des Einsatzes eine weitere Hiobsbotschaft. „Da kam ein Anruf, das Leute bei uns im Gerätehaus waren, die mit der Feuerwehr eigentlich nichts zu tun haben“, so Klatt. Und das mulmige Gefühl, dass sich dabei breitmachte, sollte sich bewahrheiten. Als sie ins Gerätehaus nach Lodmannshagen zurück kamen, mussten sie feststellen, dass sie auch noch bestohlen worden sind. Persönliche Gegenstände wie Handys und Geldbörsen und auch Ausrüstungsgegenstände fehlten auf einmal. Kaum war der Diebstahl realisiert, klingelte das Telefon von Stefan Flatt; am anderen Ende, der Wehrführer von der Nachbarwehr Kemnitz, “Ihr werdet es kaum glauben, aber bei uns war genau das gleiche, hier wurde der Beamer abgeschraubt, ein Tresor von der Wand gerissen und das Büro verwüstet“

Die Polizei geht inzwischen von einem Zusammenhang aus; „Die Täter haben das Brandgeschehen offensichtlich genutzt um in die Feuerwehren einzubrechen“. Gesucht wird in dem Zusammenhang auch ein weißer Transporter, der im Bereich der Tatorte gesehen wurde.   

Nun soll schnellstens Ersatz für die Arbeit der Jugendfeuerwehr geschaffen werden, allein der Schaden am Gebäude beläuft sich auf 50.000 Euro. Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist groß, immer wieder werden die Einsatzleiter gefragt wo sie etwas spenden können, daraufhin wurde ein Spendenkonto eingerichtet um die Arbeit bald wieder aufnehmen zu können.

Bleibt zu hoffen, dass die Täter bald gefast werden, „Sonst haben wir ein gesellschaftliches Problem und da muss von Seiten der Polizei richtig aufgeräumt werden“, so Tilo Janzen, Kreisjugendfeuerwehrwart.

Bei so viel Unverfrorenheit könnte man sich glatt wünschen, dass den Tätern, ihr Zuhause vor den Augen abbrennt, während sie vergeblich auf Hilfe warten, weil die Löschmittel nicht mehr brauchbar sind.

 

Die NonstopNews-Bilder und die O-Töne:

 

Teil 1:

  • Abgebranntes Trainingszentrum am Tag nach dem Brand
  • Feuerwehrkameraden begutachten den Schaden
  • Jugendfeuerwehrwart im Gespräch mit den Jugendlichen vor Ort
  • O-Ton Tilo Janzen, Kreisjugendfeuerwehrwart: …uns geht durch den Kopf das hier unsere Jugendfeuerwehr alles verloren hat, Gerätschaften und Materialien und die jungen Kameraden die heute schon im aktiven Dienst sind, die hier aufgewachsen sind, dort schon mitlöschen mussten und dabei stark emotional belastet worden sind…haben im Vorstand Krisensitzung gemacht und da sie wettkampfstark sind und uns auch auf Landesebene vertreten, haben wir beschlossen neue Wettkampfgeräte zu kaufen das sie weiter machen können…die Jugendfeuerwehr ist sehr leistungsstark…die Zerstörung ist erschlagend, das ist wie im privaten Leben, du kommst nach haue dein Werk ist niedergebrannt, die Jugendfeuerwehr ist mit einem Schlag ausgelöscht worden…das Schlimmste was dann noch passiert ist; die Kameraden erfuhren das Einwohner gesehen haben wie sich Unbekannte in Kemnitz und in Lodmannshagen herum trieben und dort eingebrochen sind und dort auch wirklich Gegenstände entwendet haben…das war nochmal ein tiefer Schlag ins Gesicht, auch für die Feuerwehrleute die gerade ihr eigenes Objekt haben löschen müssen und dann werden auch noch ihre privaten und dienstlichen Sachen gestohlen…da haben wir ein gesellschaftliches Problem…wenn Sachen die zum Helfen da sind gestohlen werden, ist das für mich eine große Katastrophe und da muss auch von Seiten der Polizei richtig aufgeräumt werden, da ist auch die Politik gefragt, woran liegt es das sowas hier passiert…

 

  • Teil 2:
  • Geschockte Jugendfeuerwehrkameraden vor Ort
  • Gang durch völlig verbranntes Mobiliar mit mehreren Detailbildern
  • O-Ton Stefan Flatt, Wehrführer Lodmannshagen (inmitten der Trümmer): …kein schönes Gefühl, das sitzt tief, der emotionale Wert ist sehr hoch weil wir alle selber aufgebaut haben…wenn man sieht was davon übrig geblieben ist, das tut schon weh…hier vorne war die Tür mit Aufenthaltsraum, da wurde gebastelt und Wettkämpfe vorbeireitet, hier daneben waren die Schläuche und hinten waren die Zelte gelagert…als wir ankamen war hier eine enorme Hitze und hat sich durchs Haus gefressen…
  • Stefan Flatt zeigt die zerstörten Schläuche zwischen den Trümmern…

 

Teil 3:

  • O-Ton Stefan Flatt (vor der zerstörten Halle): …am 3. 8. Wurden wir alarmiert das eine Lagerhalle in Neuboltenhagen in Brand steht, erstmal normal als wir näher kamen war es ein Riesenschock, haben noch versucht was zu retten, war aber nicht mehr viel zu holen, jetzt stehen wir vor einem großen Aschehaufen…zwei Drittel waren schon runter gebrannt als wir an kamen…wir hatten hier Kinder und Jugendliche zu Feuerwehrleuten ausgebildet und wenn man hier Kameraden sieht wie die mit Tränen in den Augen an den Strahlrohren stehen, dann weiß man das man hier emotional an seine Grenzen kommt…die Halle bedeutet für uns ein Stück Leben…wir sind eine kleine Ortswehr, das Gerätehaus ist relativ klein und für die Arbeit die wir mit den Kindern und Jugendlichen machen haben wir nicht den Platz im Gerätehaus das alles unterzubringen, deswegen wurde das ausgelagert hier auf diesen Sportplatz, die Halle stand bis zu dem Zeitpunkt leer und dann war wieder Leben drin…die große Hilfsbereitschaft gibt uns viel Kraft, Leute wollen uns helfen und fragten wo sie was spenden können, daraufhin ist das Spendenkonto erst entstanden…

 

Teil 4:

  • Weiterer O-Ton mit Stefan Flatt: … Zusammenhalt war immer schon sehr eng, jetzt stehen die Stühle noch enger zusammen…von Thilo haben wir eine Wettkampfausrüstung geschenkt bekommen, bin sprachlos, so ist sicher, dass wir weiter trainieren können wir sind auch schon oft Kreismeister geworden und haben einen hohen Anspruch…das nimmt uns die Angst…unser Anspruch ist, dass hier auch wieder was neues steht…mit uns sind vier weitere Wehren alarmiert worden, wir haben alles zusammen gelöscht…während wir bei den Löscharbeiten waren, kam ein Anruf das Leute bei uns im Gerätehaus waren, die mit der Feuerwehr eigentlich nichts zu tun haben, die Polizei ist auch gleich rüber gefahren und als wir hier fertig waren und eigentlich alles verdauen wollten, sind wir ins Gerätehaus gefahren und dann haben dort persönliche Gegenstände gefehlt, weil in der Zeit wo wir draußen waren und das gelöscht haben auch noch bestohlen worden sind…Handys, Portemonnaies, eine kleine Geldkassette…und dann rief auch noch der Wehrführer von Kemnitz an und sagte, ihr werdet es kaum glauben aber bei uns war genau das gleiche, dort wurde der Beamer abgeschraubt, ein Tresor von der Wand gerissen und das Büro verwüstet…ob das in Zusammenhang steht weiß ich nicht, die Kriminalpolizei ermittelt in alle Richtungen…ist schon kurios, hat einen komischen Beigeschmack…

 

Teil 5:

  • O-Ton Frank Schumann, Wehrführer Feuerwehr Kemnitz: …wir trainieren hier schon seit Jahren zusammen, es war ein Schock als wir hier ankamen…noch hier beim Löschen haben wir von den Kameraden aus Lodmannshagen gehört, dass dort ein Fahrzeug an der Wache gesehen wurde, was nicht dazu gehörte…man hat den ganzen Einsatz über die Angst im Kopf gehabt, dass bei uns auch was sein könnte und als wir dann zurück kamen, fehlten auch persönliche Sachen, das Büro war verwüstet, der Tresor war von der Wand gerissen, alles war voller Scherben…sind dann gleich wieder raus und haben die Polizei gerufen…man ist wütend, es würde schon beruhigend wirken wenn man wüsste das die Täter geschnappt sind…
  • Flatt und Schumann zusammen vor dem Trümmerhaufen des Trainingslagers
  • Bilder vom Feuerwehrhaus in Kemnitz
  • Kabel aus der Decke, wo einst der Beamer hing
  • Etliche Pokale von gewonnenen Wettkämpfen im Gemeinschaftsraum
  • Verwüstetes Büro
  • Große Löscher in der Wand, wo der Tresor heraus gerissen wurde
  • Außenshot Gerätehaus Feuerwehr Kemnitz
  • Außenshot Gerätehaus Feuerwehr Lodmannshagen
  • Feuerwehrfahrzeug mit Blaulicht vor der Halle
  • Umkleide mit Ausrüstung der Kameraden
  • Helme, Jacken, Stiefel und Funkgeräte der Einsatzkräfte

 

Teil 6:

  • Bilder der Löscharbeiten in der Einsatznacht
  • Einsatzkräfte im Gespräch
  • Polizei und Kripo vor Ort
  • O-Ton Stefan Flatt, Feuerwehr Lodmannshagen: …wurden von Leitstelle alarmiert das Lagerhalle brennen soll, als wir ankamen waren zwei Drittel schon abgebrannt…uns als Feuerwehr betrifft es besonders stark,. Das war unser Trainingslager der Jugendfeuerwehr…es fehlen jetzt alle Gerätschaften für die Jugendarbeit…

 

Teil 7:

  • O-Ton Axel Falkenberg, Pressesprecher Polizei Anklam: …Brandursachenermittler ist zu dem Ergebnis gekommen da wir von einer vorsätzlichen Brandstiftung ausgehen müssen, der Sachschaden allein für das Vereinsgebäude beläuft sich auf 50.000 Euro…während des Einsatzes der Feuerwehren ist es in den Gebäuden der Feuerwehren in Kemnitz und Lodmannshagen zu Einbrüchen gekommen; d.h. den Mitgliedern der Wehren sind ein Telefon, zwei Geldbörsen und 10 Helmlampen entwendet worden, wir gehen von einem Zusammenhang aus, die Täter haben das Brandgeschehen offensichtlich genutzt um in die Feuerwehren einzubrechen…haben mehrere Zeugen angehört und haben ganz gute Ansätze zu einem guten Ergebnis zu kommen…konzentrieren die Ermittlungen auf einen weißen Transporter der im Bereich der Tatorte gesehen wurde und hoffen auf weitere Zeugen...

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