Raunheim, Kreis Groß-Gerau, Hessen
Feuer in Asylbewerberheim:
Dachstuhl von Flüchtlingsunterkunft in Flammen - Feuerwehr muss Bewohner im Gebäude suchen - einer versteckte sich aus Angst sogar im Keller
Feuerwehr und Rettungsdienst mit Großaufgebot vor Ort – mehrere Atemschutztrupps durchsuchen Gebäude nach Personen, zum Glück keine Bewohner mehr im unmittelbaren Brandbereich – Sprachbarrieren erschweren die Rettungsarbeiten - drei Bewohner werden ambulant vom Rettungsdienst behandelt
Datum: Samstag, 27. Mai 2017, 0 Uhr
Ort: Raunheim, Kreis Groß-Gerau, Hessen
(sg) In der Nacht zu Samstag wurde die Feuerwehr in Raunheim zu einem Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Frankfurter Straße alarmiert. Da den Einsatzkräften bekannt war, dass es sich bei dem Gebäude um eine Asylbewerberunterkunft handelt, erhöhte der Einsatzleiter noch auf der Anfahrt die Alarmstufe, so dass zahlreiche Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst aus der ganzen Umgebung zur Einsatzstelle entsandt wurden.
Als die ersten Retter kurz nach Mitternacht an dem Brandobjekt eintrafen, war bereits Flammenschein im Dachgeschoss erkennbar und dichter Rauch drang aus dem Gebäude. Zunächst war nicht klar, wie viele Personen sich noch in dem Gebäude befanden. Daher wurden mehrere Trupps unter Atemschutz zur Menschenrettung in das Haus geschickt. Diese konnten noch mehrere Bewohner, die sich nicht direkt in dem brennenden Dachgeschoss aufhielten, ins Freie bringen. Später wurde auch noch ein Asylbewerber gefunden, der sich in Panik im Keller versteckt hatte. Zum Glück aber hatten sich alle Bewohner aus dem brennenden Dachgeschoss schon rechtzeitig in Sicherheit bringen können. So mussten lediglich drei Personen ambulant durch den Rettungsdienst, der mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort in Bereitschaft war, versorgt werden. Die übrigen Bewohner blieben unverletzt.
Den Brand in einer Einraumwohnung im Dachgeschoss bekämpfte die Feuerwehr sowohl über einen Innenangriff als auch mit zwei Drehleitern von außen.
Da das Gebäude derzeit unbewohnbar ist, mussten die Flüchtlinge vorübergehend in einer als Notunterkunft dienenden Sporthalle unterkommen. Eine Familie mit einem Kleinkind fand bei Bekannten im Ort Unterschlupf.
Der Sachschaden beträgt mehrere zehntausend Euro, die Brandursache wird derzeit von der Polizei ermittelt.
Die NonstopNews-Bilder (Nacht) und der O-Ton:
- Großaufgebot der Feuerwehr an der Einsatzstelle
- Drehleitern im Einsatz
- Blick auf Brandobjekt
- Feuerwehr löscht Dachstuhl ab
- Atemschutzgeräteträger wird vorbereitet
- Löschfahrzeuge auf der Straße vor dem Haus
- Rettungsdienst und Polizei betreuen die Bewohner
- Blick durch Dachöffnung in ausgebranntes Dachgeschoss
- Schnittbilder
- O-Ton Jan Christopher Gräf, Stadtbrandinspektor Raunheim: „…Dachstuhlbrand in der Frankfurter Straße in Raunheim … bei Anfahrt stellte sich heraus, dass es sich um eine Flüchtlingsunterkunft handelte, daher die Alarmstufe erhöht … beim Eintreffen war 1. OG noch rauchfrei, das 2. OG verraucht und aufgrund Hitze nicht mehr ohne Schutzbekleidung begehbar ... von außen war deutlicher Flammenschein im Dach zu erkennen … drei Trupps zur Personenrettung im Dachgeschoss eingesetzt … aufgrund der Sprachbarriere trauten sich viele Bewohner nicht mit den Rettungskräften in Kontakt zu treten … inzwischen alle Personen ausfindig gemacht … Personen werden in Notunterkunft untergebracht … zum Glück niemand mehr in der Brandwohnung … mehrere Personen aus dem Gebäude gerettet … eine Person im Keller versteckt … Brandursache ermittelt die Polizei, Sachschaden am Gebäude muss gleich mit Gutachtern festgestellt werden … im Gebäude 10 Zimmer und ein Gemeinschaftsbereich … zu den eingesetzten Kräften von Feuerwehr und Rettungsdienst … drei Verletzte durch Rettungsdienst behandelt, aber nicht ins Krankenhaus … für die Feuerwehr eine sehr spezielle Situation .. auf Anfahrt darauf eingerichtet … außergewöhnliche Situation mit hohem Stressfaktor …“
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