Nach schwerem Frontalcrash auf B2:
Ersthelfer äußert sich über seine lebensrettende Soforthilfe vor der Kamera - Bundeswehrsoldat leitstete den fünf Schwerverletzten zusammen mit anderen Zeugen Beistand bis die Retter kamen
Ausführlicher O-Ton mit dem Ersthelfer und der Feuerwehr zur Unfallsituation, den Eindrücken in solchen Extremlagen und was jeder bei einem Unfall machen kann
Datum: Sonntag, 20. Februar 2017
Ort: Potsdam, Brandenburg
(sg) Es sind Bilder, die man sein Leben lang wohl nicht vergisst: Patrick von Schmudel steht immer noch sichtlich bewegt an der Bundesstraße 2, wo er vor zwei Tagen für fünf Verletzte eines schweren Verkehrsunfalls (s. NSN-Meldung 24601) zum rettenden Ersthelfer wurde.
Es war gegen 21 Uhr, als sich der Soldat sich auf dem Heimweg befand. Da bemerkte er plötzlich etwa 100 Meter vor sich, wie sich zwei Fahrzeuge kollidierten und sich drehten. Sofort regierte der gelernte Sanitäter und stoppte seinen Wagen. Zusammen mit anderen Unfallzeugen, darunter auch ein Kinderärztepaar, eilte er zu den Unfallwracks. „Man konzentriert sich in so einer Situation nur auf die Patienten und versucht alles Mögliche zu machen“, beschreibt der Familienvater die ersten Augenblicke an der Unglücksstelle. „Zunächst kümmerten wir uns um das Kind, dann bin ich zu dem Vater hin. In dem anderen Auto waren dann noch zwei Schwerverletzte“, schildert von Schmudel weiter.
Ihm und den anderen Ersthelfern ist es vermutlich auch zu verdanken, dass alle Beteiligten dank der guten Erstversorgung überlebt haben. Zwar befindet sich der Beifahrer des zweiten Unfallfahrzeugs nach wie vor in Lebensgefahr. Der 23-Jährige liegt mit Brüchen beider Beine, eines Arms und des Beckens sowie Verletzungen an inneren Organen nach wie vor auf der Intensivstation und kämpft um sein Leben.
„Es ist wichtig, dass man hilft“, erklärt der Helfer weiter. Besonders geärgert habe er sich über einige Autofahrer, die einfach an der Unfallstelle vorbeigefahren seien. Sowas gehe nun mal garnicht!
Dem kann Ronny Neupert von der Feuerwehr Potsdam nur zustimmen: „Wichtig ist zumindest, dass ein Notruf abgesetzt wird! Viele haben Angst etwas falsch zu machen, weiß der Profiretter aus Erfahrung, „das ist aber nicht möglich!“. Man solle am besten anhalten, dabei die Eigensicherung beachten, Warndreieck aufstellen und dann die Unfallstelle erkunden. Danach einen Notruf absetzen und dabei den genauen Ort und die Anzahl der Verletzten durchgeben. Danach müssten die Retter eingewiesen und Erste Hilfe geleistet werden. Er bedankt sich ausdrücklich bei Patrick von Schmudel für seinen heldenhaften Einsatz. Durch diese vorbildliche Leistung habe er auch den Einsatzkräften sehr geholfen!
Die NonstopNews-Bilder (Nacht) und die O-Töne:
Teil 1: Interview mit Ersthelfer
- O-Ton Patrick von Schmudel, Ersthelfer: „…ich war auf der B2 auf dem Heimweg … ich sah nur, wie sich zwei Fahrzeuge drehten … bin als Rettungssanitäter natürlich angehalten … bin mit einem älteren Pärchen, das sich als Kinderärzte zu erkennen gab … haben zuerst das Kind aus dem Auto geholt … haben uns dann um den Vater gekümmert … bin dann zu dem anderen Auto, wo eine Frau schrie … habe mich dann versucht um den Fahrer zu kümmern … wichtig ist erstmal die Leute zu beruhigen … das war schwer, er hatte viele Wunden im Gesicht … man ist in dem Moment in einer ganz anderen Phase … war schwierig, aber machbar … dann kam der Rettungsdienst … Gefühle spielen da gar keine Rolle … man konzentriert sich in so einer Situation auf den Patienten und versucht alles Mögliche zu machen … hatten ja ein junges Mädchen, 6 Jahre alt … durch die Kinderärzte konnte die betreut werden … die Mutter hatte auch Schmerzen an den Beinen … der Vater war leicht benommen … habe den auch irgendwie rausbekommen, obwohl er sehr kräftig gebaut war … 5 Verletzte in den beiden Fahrzeugen … in dem zweiten Fahrzeug waren die Schwerverletzten … eine Ersthelferin hat einen Feuerlöscher zur Sicherheit genommen … mehrere Autos sind direkt nach dem Unfall an der Unfallstelle vorbeigefahren … das hat mich sehr geärgert … man sollte jedes Mal anhalten … hat mich schon beschäftigt … Situation scheint sehr positiv verlaufen zu sein … hoffe auf gute Genesung und dass alle wieder gesund werden … habe auch mit meiner Tochter darüber gesprochen … der Familie geht es dementsprechend gut … fahre diese Strecke seit Jahren … in der Kurve ist 70 bei Nässe und im Dunkeln zu schnell … oft genug erlebt man, dass jemand auf unsere Spur kommt … da muss sich was ändern … viele Autofahrer überschätzen sich und kommen auf die Gegenspur …
- Schnittbilder mit O-Ton-Geber an Unfallstelle
Teil 2: Interview mit Feuerwehr
- Autos fahren an der Unfallstelle vorbei
- Trümmerteile auf Seitenstreifen, Ersthelfer schaut sich die Trümmer an
- Ersthelfer beobachtet die viel zu schnell vorbeifahrenden Fahrzeuge
- Schnittbilder Feuerwehrwache
- O-Ton Ronny Neupert, Einsatzleitdienst der Feuerwehr Potsdam: „…am Freitagabend ist auf der B2 ein schwerer Verkehrsunfall passiert … Insassen haben schwere Verletzungen erlitten und konnten durch Feuerwehr gerettet werden … Ersthelfer hat angehalten und Notruf gewählt … ganz wichtig, dass Sie nicht an der Unfallstelle vorbeifahren … Eigensicherung beachten … Warndreieck aufstellen … Unfallstelle erkunden … für uns ganz wichtig, dass ein Notruf abgesetzt wird … Einweisung der Rettungskräfte … Angaben zum Unfall … bei vielen spielt der Faktor Angst eine Rolle … Berichte über Fallen an Unfallstellen … wenigstens immer einen Notruf absetzen … Angst etwas falsch zu machen … falsch machen können Sie prinzipiell aber garnichts …
- Ersthelfer und Feuerwehrmann im Gespräch über den Unfall
- Feuerwehrmann bedankt sich beim Ersthelfer für die gute Leistung
Primärcontent vom Unfall am 17. Februar (aus News Nr. 24601):
- Feuerwehr und Rettungsdienst vor Ort
- Rettungskräfte arbeiten an Unfallfahrzeug
- Verletzter wird auf Unfallwrack befreit
- Unfallfahrzeuge an Leitplanke
- Polizeibeamter macht Fotos
- Nahaufnahmen der Unfallfahrzeuge
- Kindersitz im Opel
- Airbags
- Stauende Fahrzeuge hinter der Unfallstelle
- O-Ton mit Udo Häusler, Polizeiinspektion Potsdam: „…Verkehrsunfall zwischen zwei beteiligten Fahrzeugen … ein grüner VW Passat in Richtung Groß Glienicke und ein silberner Opel in Richtung Potsdam … Zusammenstoß beider Fahrzeuge … wer wen touchiert hat, noch unklar … alle fünf Insassen verletzt … ein Kind im Opel … Vollsperrung …“
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