Chaos am Hamburger Hauptbahnhof:
15.000 Volt - Oberleitung reißt ab und stürzt auf einfahrenden ICE - über 430 Passagiere in Schnellzug mehrere Stunden eingeschlossen - Großeinsatz für Rettungskräfte
ICE aus München kann erst nach Stunden evakuiert werden – Zugverkehr von und nach Hamburg massiv beeinträchtigt – mehrere Passagiere müssen wegen medizinischer Probleme vom Rettungsdienst betreut werden – Passagiere nehmen die ungewollte Lage überwiegend besonnen hin und harren in Zugabteilen aus
Datum: Sonntag, 19. Februar 2017, 18:20 Uhr
Ort: Hamburg
(sg) Schrecksekunde am Hamburger Hauptbahnhof: Auf Gleis 8 fährt am Sonntagabend gerade der Intercity Express 1610 aus München ein, als plötzlich die Oberleitung reißt und auf den Zug stürzt. Etwa 430 Passagiere sind in dem Zug eingeschlossen, können nicht raus, da die Gefahr eines lebensgefährlichen Stromschlags besteht. Die aktive Stromleitung mit 15.000 Volt liegt direkt auf den Wagons.
Großeinsatz für die Feuerwehr am Hamburger Hauptbahnhof. Erst nachdem der Strom abgeschaltet ist, können die Retter zu den Passagieren in den Zug. Der ICE, der von München über Berlin nach Hamburg unterwegs war, wird derzeit evakuiert. Problematisch ist, dass der Zug derzeit nur mit dem vorderen Triebwagen am Bahnsteig steht, der Rest des ICE ragt in den Ostkopf der Gleisanlagen hinein. Der Versuch, den ICE mit einer Hilfslok vorzuziehen, scheiterte offenbar zunächst an technischen Schwierigkeiten. So konnten zunächst nur die Passagiere in dem vorderen Teil, des aus zwei Zugteilen bestehenden ICE den Zug verlassen. Die Fahrgäste im hinteren Teil mussten zunächst noch warten, da sie aufwändig über die Gleise geführt werden mussten. Die letzten der rund 280 Personen aus dem hinteren Zugteil konnten so erst gegen kurz vor Mitternacht wohl behalten aus den Abteilen herausgeholt werden. Bei der Havarie wurde zum Glück niemand ernsthaft verletzt, einige Passagiere wurden aber vom Rettungsdienstpersonal aufgrund von Kreislaufproblemen oder anderen medizinischen Schwierigkeiten betreut.
Unterdessen gibt es aufgrund einer Sperrung des Großteils der Fernbahngleise massive Behinderungen im Bahnverkehr. Ein Großteil des Fernverkehrs Richtung Süden musste umgeleitet werden.
Die NonstopNews-Bilder (Nacht) und die O-Töne:
Teil 1:
- ICE steht auf Gleisen vor dem Hauptbahnhof
- Polizei und Feuerwehr vor Ort
- Gefahrenbereich auf Brücke über den Gleisen wird abgesperrt
- Gelenkmast der Feuerwehr trifft ein
- Notfallmanager der Deutschen Bahn AG vor Ort
- Beschädigte Oberleitung über dem ICE
- Passagiere warten im Zug
- Bahnmitarbeiter begutachten Schaden aus Gelenkmastbühne
- Fahrdraht hängt am ICE
- Einsatzkräfte berate sich über weiteres Vorgehen
- O-Ton Julia Alerding, Autofahrerin: „…ich kann hier nicht in mein Auto einsteigen … darf nicht auf die Straßenseite … wegen der Luftfeuchtigkeit könnte der Strom überspringen … warte jetzt hier schon eineinhalb Stunden … kann man nicht ändern … würde schon gerne nach Hause … habe sowas noch nie erlebt …“
- Autofahrerin kann endlich zum Auto
- O-Ton Andreas Evers, Einsatzleiter Feuerwehr Hamburg: „…ICE hat beim Einfahren in den Hauptbahnhof die Stromleitung abgerissen … ICE konnte nicht weiterfahren … 430 Fahrgäste … Erdung der Oberleitung angeordnet … dann können Fahrgäste aus den ersten sechs Waggons über den Bahnhof verlassen … Strom ist jetzt abgeschaltet … solange man den nötigen Abstand hält, kann nichts passieren … bei Strom muss man immer gewisse Abstände einhalten … wir haben umfangreich abgesperrt … der Zug steht mit den vorderen beiden Waggons im Hauptbahnhof … dort beginnt nun die Evakuierung …
- Blick von oben auf die Gleisanlage und den stehenden ICE
- Fahrgäste aus dem vorderen Teil verlassen Zug auf dem Bahnsteig
- Anzeigetafel im Hauptbahnhof mit Hinweis auf Störung
Teil 2:
- Passagiere gehen über Bahnsteig zum Bahnhofsgebäude
- Angehörige schließen sich in die Arme
- O-Ton Florian Howe, Zugpassagier: „…es war die Hölle, wir waren eigepfercht wie die Tiere … sieben Stunden im Zug … haben die Oberleitung abgerissen bei der Einfahrt … Bahn hat uns aber gut informiert und betreut … jetzt geht’s nach Hause …“
- Einsatzkräfte und Bahnpersonal auf Bahnsteig
- Fahrgäste verlassen den ICE über die vorderste Tür
- Voxpop mit genervten Fahrgast
- Bahnmitarbeiter beim Erden der Oberleitung
- Arbeiten am Zug
- Oberleitungsarbeitszug der Bahn trifft ein
- Hilfslok trifft ein, um ICE abzuschleppen
- Mitarbeiter bauen Überbrückungskupplung an
- Einsatzkräfte bereiten Evakuierung vor
- Einsatzkräfte gehen zur Betreuung der Fahrgäste in den ICE
- Getränke werden an Fahrgäste verteilt
- Passagierin wird vom Rettungsdienst aus Zug geleitet
- O-Ton Oliver Grundmann, MdB und gestrandeter Zugreisender: „…im Zug ist es ruhig, alle sehr besonnen … ein Fahrgast mit Herzproblemen herausgeholt worden … insgesamt eine ruhige und besonnene Stimmung … ist inzwischen kalt geworden und keine Toiletten … alles sehr professionell … viele Kinder, den geht es aber gut … habe mit einem Polizisten gesprochen, der sagte, dass wir in 20 – 25 Minuten in den Bahnhof reingezogen werden … wir sitzen jetzt hier seit drei Stunden im Zug fest … kam schon ein bisschen Unruhe auf, als wir hörten, dass eine 15.000 Volt-Leitung auf dem Zug liegt … aber da kann ja drin nichts passieren … bin Bundestagsabgeordneter und wollte gerade zurück zu meiner Familie …“
- Schwangere Frau wird aus dem Zug gebracht
- Warnschild an Hochspannungsleitung
- Blick von oben auf Bahnhof und Gleise
Teil 3:
- Einsatzkräfte führen Fahrgäste aus dem Zug
- Passagiere steigen über Nottreppe aus ICE
- Gepäck wird herausgehoben
- Rettungsdienst betreut Passagierin
- Kind wird Treppe heruntergehoben
- Großraumrettungswagen der Feuerwehr steht bereit
NEU: Teil 4:
- O-Ton Werner Nölken, Feuerwehr Hamburg: ...abschließend zum Einsatz...
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