niedersachsen
Montag, 27. Juni 2016, 19:00 Uhr
K11 Worpswede-Waakhausen, LK Osterholz, Niedersachsen
News-Nr.: 23087

Anwohner zieht Unfallopfer aus brennendem Auto - Fahrer verstirbt später in Klinik:
Tragischer Verlauf nach Wildunfall: Reh wird nach Crash in Gegenverkehr geschleudert und durchschlägt Frontscheibe und erfasst offenbar Fahrer – Mercedes schleudert ungebremst von Straße und kracht in Baumgruppe – Anwohner rettet eingeklemmten Fahrer aus brennendem Auto

Ersthelfer im O-Ton - Feuerwehr und Polizei einig: Ohne den couragierten Ersthelfer-Einsatz wäre der Fahrer verbrannt – Jagdpächter kritisiert, dass seiner vielen Appelle zur Geschwindigkeitsreduzierung auf der bekannten Wildunfallstrecke nicht erhört würden

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Datum: Montag, 27. Juni 2016, 19:00 Uhr

Ort: K11 Worpswede-Waakhausen, LK Osterholz, Niedersachsen

 

(gs) Was für ein tragischer Unfallverlauf mit hochdramatischem Rettungseinsatz: Zwar konnte durch den Einsatz des couragierten Anwohners Johann Evers der sichere Feuertod eines verunfallten Autofahrers im Landkreis Osterholz bei Bremen verhindert werden, darüber sind sich Polizei und Feuerwehr einig. Doch trotz der couragierten Hilfe verstarb das Opfer noch am Abend in einer Klinik an den Unfallfolgen. Alleine schon der Unfallverlauf war hochdramatisch: Nach ersten Erkenntnissen hatte der Fahrer eines Skoda auf der als Wildwechsel-Strecke berüchtigten Kreisstraße 11 zwischen Worpswede und Osterholz-Scharmbeck ein Reh erfasst, das Tier wurde dabei ausgerechnet in den Gegenverkehr geschleudert. Dort durchschlug das Tier die Frontscheibe eines entgegenkommenden Mercedes. \"Möglicherweise wurde dadurch auch der Fahrer getroffen\", so Andreas Däter von der Polizei Osterholz vor Ort. Der Mercedes kam ungebremst von der Straße ab und schlug etwa 200 Meter weiter in eine massive Baumgruppe ein.

Rentner Johann Evers, der direkt dort wohnt, hatte den Aufprall gehört und dann in seinem Garten den Rauch bemerkt. \"Meine Frau hat den Notruf abgesetzt, ich bin sofort raus\", so Evers, \"ich sah, dass da noch ein Mann drin lag, ich habe aber die Tür nicht alleine aufbekommen\". Auf der Straße brachte er dann andere Autofahrer zum Anhalten. \"Ich habe dann mit zwei Mann die Tür aufgerissen\". Gemeinsam holten sie den Schwerverletzten aus dem Wrack und brachte ihn in Sicherheit, Augenblicke später stand der Wagen lichterloh in Flammen. \"Es war lebensrettend\", erklärt Feuerwehrsprecher Uwe Knop, \"wir waren zwar schnell vor Ort, aber so ein PKW steht schnell in Brand, die Person wäre sonst nicht zu retten gewesen.\"

Johann Evers will kein Held sein, er hat sogar schon Übung in der Rettung von Unfallopfern, da vor wenigen Jahren bereits ein anderer Autofahrer neben seinem Haus verunfallt war. \"Solange ich selber bei Kräften und Sinnen bin, helfe ich\", so Evers.  Die Feuerwehr hofft auf Nachahmer solcher Zivilcourage: \"Wir hoffen immer auf solche couragierten Rettungshelfer, denn sonst hätten Opfer bei solchen Unfällen keine Chance\", so Uwe Knop. Das Unfallopfer wurde durch den Unfall lebensbedrohlich verletzt und kam per Helikopter in eine Klinik. Für Anwohner und Jagdpächter Hans-Georg Thölke ein zu verhindernder Unfall mit Ansage, denn seit Jahren versucht er beim Landkreis ein Tempolimit durchzusetzen, um die wiederkehrenden Wildunfälle einzudämmen. Zuletzt hatte er sich aus Protest  sogar geweigert, die verunfallten Tiere zu beseitigen. \"Es ist schlimm,. dass es soweit kommen musste\", so Thölke. Umso schlimmer, dass trotz der Rettungsaktion das Opfer den Kampf am Abend verlor... wegen eines schlichten Rehunfalls.

 

Die NonstopNews-Bilder und die O-Töne:

  • Totale der Unfallstelle mit Feuerwehr und Rettung vor Ort
  • Feuerwehr bei Löscharbeiten zwischen den Bäumen, Wrack völlig zerstört
  • Helikopter im Anflug, Abtransport des Opfers in Hubschrauber, Abflug
  • Skoda mit Frontschaden, Rehteile an Unfallstelle, Heckscheibe auf Straße
  • Trümmer des Mercedes close, Blick ins ausgebrannte Innere
  • Feuerwehr am Unfallwagen, Polizei bei Unfallaufnahme
  • Antextbilder mit Ersthelfer Johann Evers  
  • O-Ton Hans-Georg Thölke, Anwohner, Zeuge und Jagdpächter: Auto hat Rehwild angefahren, die eine Hälfte ist in entgegenkommendes Auto geschleudert... ist direkt vor meiner Einfahrt passiert, ist direkt vom Küchenfenster beobachtet worden, ich bin selber Jagdpächter und es gibt hier bis zu 20 Unfälle durch Wild im Jahr... dieser Unfall ist der Schwerste... ich habe die Schnauze voll, ich werde hier nichts mehr wegräumen... 20 Wildunfälle und der Landkreis unternimmt nichts gegen die Raserei hier... geblitzt wird bei 70kmh-Bereich, hier auf freier Strecke schon lange nicht mehr wirklich... ist Rennstrecke bis 200 km/h hier... das so ein Unfall kommen musste war klar... habe Landrat schon angesprochen, aber es passiert nichts...was muss noch passieren, es wird nichts unternommen... ich habe aufgegeben, das Rehwild aufzusammeln... das ist ganz schlimm, was hier passiert...“
  • O-Ton Johann Evers, Lebensretter: „...meine Frau und ich haben den Knall gehört und dann den Rauch gesehen... meine Frau hat Notruf abgesetzt, ich bin sofort raus... ich sah, dass da noch ein Mann drin lag... habe die Tür nicht alleine aufbekommen, bin dann auf Straße und habe dort den Hampelmann gemacht... haben dann mit zwei Mann die Tür aufgerissen... haben den Mann dann am Kopf festgehalten und ihn rausgeholt... Fuß war noch am Lenkrad eingeklemmt... ich hatte keine Angst... ich kenne das ja, vor ein paar Jahren habe dort auch schon wen rausgezogen... der hier hätte  keine Chance gehabt, wenn wir das nicht mitbekommen hätten... die Polizei macht mal Kontrollen, aber das nützt alles nichts...  solange ich selber bei Kräften und Sinnen bin, helfe ich...\"
  • O-Ton Uwe Knop, Pressesprecher Feuerwehr Worpswede: „... wurden um 18.30 Uhr zu schwerem Unfall gerufen... bei Eintreffen war verletze Person durch Ersthelfer rausgeholt worden, Auto stand voll in Flammen... das Fahrzeug schwerst demoliert... es war lebensrettend, dass Ersthelfer die Person aus Wagen gerettet haben... wir waren schnell vor Ort, aber so ein PKW steht schnell in Brand... Person wäre sonst nicht zu retten gewesen... wir hoffen immer auf solche couragierten Rettungshelfer, denn sonst hätten Opfer bei solchen Unfällen keine Chance... Kameraden sind bei solchen Alarmen hoch angespannt... diese amerikanischen Szenarien sind künstlich herbeigeführt, höchsten die Reifen explodieren, aber das ist nur Luft...“
  • O-Ton Andreas Däter, Polizei Osterholz: „...gehen von tragischem Verlauf eines Wildunfalls aus... ein PKW hatte Reh erfasst... das Reh wurde in Gegenverkehr geschleudert und erfasste dort Autofahrer, der Kontrolle verlor und danach mit mehreren Bäumen kollidierte...  als wir Eintrafen stand Auto in Vollbrand... Anwohner und weitere Ersthelfer haben vorbildlich gehandelt und Mann herausgezogen, bevor Feuer sich weiter ausbreitete... das war eine lebensrettende Maßnahme, die zwingend erforderlich war... im rahmen der Unfallaufnahme haben wir Heckscheibe gefunden, wir gehen davon aus, dass das Reh durch das Auto geschleudert wurde und auch möglicherweise den Fahrer getroffen hatten... Fahrer ist lebensgefährlich verletzt... Kreisstraße 11 ist eine Hauptwildstrecke, es kommt hier immer wieder zu Wildunfällen...“

 

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