NonstopNews

Datum: Montag, 30. November 2015, 19:00 Uhr

Ort: Hilter, Landkreis Osnabrück, Niedersachsen

(ch) Am Sonntagabend öffnete der Himmel seine Schleusen – und schloss sie seitdem nicht mehr. Ununterbrochen regnet es seit dem Wochenende auf Norddeutschland ab, von der monatelangen Trockenheit ist nichts mehr zu sehen. Stattdessen Hochwasser, überlaufende Keller und Einsätze am laufenden Band für die Freiwilligen Feuerwehren. In Hilter wurde die Vessendorfer Straße komplett überflutet. Das Wasser schoss einem Bach gleich von einem nahen Feld auf die Fahrbahn und suchte sich seinen Weg. Der Feuerwehr blieb nichts anderes übrig, als die Strecke zu sperren und die Autofahrer damit vor schlimmeren zu bewahren. Andernorts kommt diese Hilfe jedoch zu spät. Denn dass die Fluten auch vor Häusern keinen Halt machen, mussten mehrere Anwohner merken, die unglücklicherweise genau in der Flussrichtung lagen. Unaufhörlich drückte das Wasser in die Untergeschosse, sodass den Bewohnern nichts anderes übrig blieb, als die Feuerwehr zu rufen. Diese war schnell vor Ort und pumpte das Wasser erneut aus dem Keller. Im Anschluss bauten die Ehrenamtler in professioneller Manier kleinere Schutzwände aus Holz, um zu verhindern, dass noch mehr dreckige Brühe die Tür aufdrückt und sich stinkend ausbreiten kann. Für Andrea N. schon fast nichts besonderes mehr. Bei ihr waren die Feuerwehrleute bereits am Vortag (siehe NewsNr.: 21737) und vermutlich war es nicht das letzte Zusammentreffen mit den Floriansjüngern, wie sie bemerkt. Auch wenn es für die Helfer äußerst anstrengend ist, tagsüber zu arbeiten und nachts anderen zu helfen, machen sie dies gerne und stellten sich am Montagabend erneut auf eine Nacht mit viel Arbeit und wenig Schlaf ein.

Die NonstopNews-Bilder (Nacht) und O-Töne:

• Überflutete Straße
• Feuerwehr sperrt Strecke und sichert ab
• Wasser strömt rauschend über Straße
• Autos fahren über überflutete Straße
• Einsatzkräfte mit Gummistiefeln
• Bach ist über die Ufer getreten
• Einsatzkräfte pumpen Keller leer
• Feuerwehrleute bauen Wand und sichern Haus damit
• Wasser fließt aus Feuerwehrschlauch
• Schnittbilder
• O-Ton Hermann Tschirley, Feuerwehr Borgloh: Es regnet ohne Ende...hatten um 17 Uhr den ersten Voralarm, dass wir in Bereitschaft gehen sollen...hier ist ein Bach komplett über die Ufer getreten und läuft auf die Straße...warten auf Straßenmeisterei...mehr können wir nicht machen...im Moment ist es nicht so tragisch, wenn man da geschickt reinfährt, passiert nichts...wir gehen aktuell davon aus, dass wir einige Einsätze fahren werden...es sind zum Glück immer noch Arbeitgeber in der Situation, dass sie Arbeiter freistellen können, sodass sie zuhause bleiben können bzw. bei der Feuerwehr arbeiten können...die Gemeinde zahlt den Arbeitsausfall...hatten lange nicht mehr solche Wassermassen in kurzer Zeit...es regnet ohne Ende, wissen nicht, wie es weitergeht...haben aktuell keinen Sturm, sonst würden die Bäume umfallen...oben im Norden war es schlimmer...wir sind da verschont geblieben...ein Hausbewohner ist den Massen an Wassern, die zur Kanalisation gelaufen sind, nicht mehr Herr geworden...da haben wir ihn unterstützt, seinen Keller wieder sauber zu bekommen...waren zehn Zentimeter, war aber nur Regenwasser...hier waren wir gestern...vor fast 24 Stunden...wieder ist der Teich übergelaufen und der Hof ist geflutet worden...und eine Flutwelle mit 30-35 Zentimeter Höhe hat den Keller überflutet...pumpen den raus...wir sind dafür da, dass wir den Leuten helfen...die sind dafür sehr dankbar...das ist unsere Aufgabe...da haben wir schöne und nicht so schöne Momente...geben und da ja auch Mühe...
• O-Ton Peter Eversmann, betroffener Anwohner: Das Wasser kam hier hoch, mussten eine Tauchpumpe einschalten und den Rest schippen, was die Pumpe nicht schafft...der Nasssauger ist kaputt gegangen...gestern war es regnerisch, heute auch...keine Ahnung, wieviel runterkam, waren bestimmt 60 Liter...hatten das Wasser drei Zentimeter...es war sehr nervig, vor allem ist es gefährlich, wenn es in den Heizungsraum läuft und zu den Tanks...die sind zum Glück halb voll, sonst wären sie aufgeschwommen...haben angerufen und die waren binnen fünf Minuten da...alleine hätte ich das nicht geschafft...in die Wände is die Feuchtigkeit gezogen...
• O-Ton Claudia N., Hofbewohnerin: Es ist das gleiche wie gestern...haben die ganze Schweinerei im Keller...haben schon ein Kaffeeabo...ist nett, dass sie wieder rauskommen...hatten Sorge, wieder anzurufen, aber die sagten, dass sie sofort kommen...hab das nicht vorausgesehen...auf einmal lief wieder alles über den Hof, der Rest war dann klar...fühle mich überfordert...das Wasser kommt aus allen Ecken rausgedrückt...irgendwann kommt es über den Boden...ist schon ganz lustig...bin total dankbar, dass die Feuerwehr sofort rauskommt...

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