bayern
Freitag, 22. Mai 2015
Amberg, Landkreis Amberg-Sulzbach, Bayern
News-Nr.: 20606

Drohender Hitzetod im Auto:
Mutter geht einkaufen und lässt Kind im zugesperrten und überhitzendem Auto zurück - Alarmierte Polizisten schlagen Scheiben ein und retten Kind das Leben - Polizist: „Das war schon dramatisch. Da sitzt das Kind mit hochrotem Kopf und schreit nach seiner Mutter.“

Sonne kann Auto bereits in wenigen Minuten auf bis zu 60 Grad aufheizen - Uneinsichtige Mutter will nun gegen Polizei vorgehen - Ausführliche O-Töne mit Lebensretter, Facharzt und anderen Müttern

Bildergalerie vorhanden

Datum: Freitag, 22. Mai 2015

Ort: Amberg, Landkreis Amberg-Sulzbach, Bayern

 

(ch) Der Parkplatz mehrere Supermärkte im oberpfälzischen Amberg wurde Anfang der Woche Schauplatz eines dramatischen Zwischenfalls. Eine Mutter parkte ihren Wagen, schloss diesen ab und verschwand. In dem Auto saß ihr einjähriger Sohn. Während die 40-Jährige gedankenlos durch die Läden bummelte, heizte sich das Fahrzeuginnere immer weiter auf. Der Junge fängt an zu weinen, läuft rot im Gesicht an. Eine aufmerksame Passantin hört die Schreie und sieht das Kind in seiner hilflosen Lage. Die Frau macht das einzig Richtige und wählt die 110. „Wir haben bei der Meldung richtig Gas gegeben“, erinnert sich Polizist Peter Krämer. Er ist mit seinem Kollegen zuerst vor Ort, sucht zunächst noch nach der Mutter und als er diese nicht finden kann, zögert der Familienvater nicht lange. Mit seinem Einsatzstock schlägt er zunächst die Seitenscheibe und als sich danach die Tür immer noch nicht öffnen ließ, auch das hintere Fenster des Autos ein und verschaffte dem Kind damit in dem brütend warmen Auto die dringend benötigte Frischluft. Seit rund 20 Minuten saß der Junge bereits alleine in dem Wagen.

Eine Reaktion, die Facharzt Stefan Breit nur loben kann: „Der Körper eines Kindes reagiert viel mehr auf Hitze als der eines Erwachsenen. Irgendwann kann das Kind die enormen Temperaturen nicht mehr durch Schweiß ausgleichen und gerät in eine lebensbedrohliche Situation, die zum Tod führen kann.“ Bis zu 60 Grad können es innerhalb von wenigen Minuten erreicht werden, auch wenn die Außentemperaturen mit 20 Grad vermeintlich gemäßigt erscheinen. Dass der Mutter ihr Fehlverhalten überhaupt nicht bewusst war, zeigte sich, als diese zu ihrem Wagen zurückkehrte. Anstelle sich bei den Lebensrettern ihres Sohnes zu bedanken, machte sie diesen Vorwürfe. „Die Frau war verwundert über die kaputten Scheiben und mit unserem Vorgehen alles andere als einverstanden. Sie will nun gerichtlich gegen uns vorgehen“, schüttelt Krämer nur den Kopf. Anerkennende Worte fand er für die Frau, welche das weinende Kind bemerkt hatte. „Wenn so etwas ist, sofort die Polizei rufen. Sollte das Kind in Lebensgefahr sein, darf man auch selbst die Scheibe einschlagen. Dann ist man durch die Notsituation abgesichert“, ermuntert Krämer zur Nachahmung. Die Polizei hat derweil die Ergebnisse ihrer Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet und das Jugendamt bezüglich des Vorfalls informiert.

 

Die NonstopNews-Bilder (Tag) und die O-Töne:

  • Kind sitzt im Fahrzeug und klopft an die Scheibe (alles szenischer Nachdreh)
  • Strahlende Sonne auf Windschutzscheibe
  • Kind weint im Fahrzeug
  • Nahaufnahme von Gesicht und verweinten Augen
  • Geschlossenes Fahrzeug, der Hebel ist unten
  • Heckscheibe wird mit Nothammer eingeschlagen/Seitenscheibe wird eingeschlagen
  • Scherben auf Auto
  • Blick ins Fahrzeug auf die Scherben
  • Polizist fährt mit Einsatzwagen auf Parkplatz
  • Polizist steigt aus Fahrzeug aus
  • Blaulicht und Werbung vom Markt
  • Straßenname und Gewerbegebiet-Schild
  • Außenansicht Supermarkt
  • Polizist schaut in ein Fahrzeug
  • Fußgänger auf dem Parkplatz
  • O-Ton Peter Krämer, Polizeihauptkommissar Polizei Amberg und Retter: Wir wurden von einer jungen Dame informiert, dass auf dem Parkplatz ein Kleinkind im Fahrzeug sitzt und weint und schreit… als wir ankamen, hat sich dieses Bild auch bestätigt.. bei Sonne herrschen tropische Temperaturen im Fahrzeug von 40 bis 50 Grad… wir waren schnell vor Ort und haben richtig Gas gegeben… haben noch versucht, die Mutter zu erreichen, haben sie aber nicht gefunden…wir mussten dann schnell handeln, weil das Kind geweint hat… mit einem Einsatzstock wurden die Scheiben eingeschlagen, um eine Luftzirkulation zu erreichen…das ist schon ein Bild, was sich da zeigt, das ist dramatisch...da sitzt ein kleines Kind mit hochroten Kopf und schreit nach seiner Mutter, da muss man handeln…die Mutter war verwundert, dass ihre Schreiben kaputt sind, sie war auch nicht damit einverstanden und möchte gerichtlich gegen die Polizei vorgehen… die Frau hat die Gefahrensituation nicht wahrgenommen… ich bin selbst Familienvater, aber 20 Minuten sind einfach zu lang… unsere Ermittlungen sind nun abgeschlossen, alles weiter übernimmt jetzt die Staatsanwaltschaft… für das Kinderwohl geht auch eine Information an das Jugendamt… wichtig für alle, die so etwas sehen, bitten wir Sie und anzurufen… am Besten ist es überhaupt sein Kind nicht im Fahrzeug zu lassen, man weiß ja nie, was das Kind im Fahrzeug macht…man muss sich keine Gedanken machen, auch wenn man selbst in so eine Situation kommt, ist man durch die Notsituation abgesichert, man kann auch mal eine Scheibe einschlagen, wenn ein Kind in Lebensgefahr ist…
  • O-Ton von Stefan E. Breit, Facharzt für Allgemein- und Notfallmedizin: Bei einem Fahrzeug, das in der Sonne steht, ist es wie in einem Treibhaus…da werden locker 50 bis 60 Grad erreicht…der Körper reagiert mit Schwitzen und Hitze abzugeben…kleine Kinder reagieren viel mehr auf Hitze als Erwachsene… das Schlimmste, was passieren kann, ist der Tod, das muss so gesagt werden… ein kleines Baby kann einfach keinen Temperaturaustausch mehr überschwitzen … wie überall in der Medizin ist die Vorbeugung die beste Medizin… niemand weiß, wo die Grenze liegt, also am besten erst gar nicht das Kind im Fahrzeug lassen… wir als Erwachsene können besser mit Hitze umgehen, wenn uns warm ist, ziehen wir uns leichter an oder wedeln uns den Wind ins Gesicht, das kann ein Baby eben nicht… als Notarzt würde ich erst einmal das Baby aus der Situation rausholen und alles tun, was in der Notfallmedizin notwendig ist… solche Situationen kann man vermeiden, dann muss eben der Partner oder Oma und Opa das Kind mal nehmen…so etwas ist nicht vertretbar, ein Baby allein im Auto zu lassen, vor allem bei Hitze… ich bin selbst Vater, ich würde so etwas nie zulassen…auch meine Frau hätte so etwas nie zugelassen…ich würde meine Kindern den selben Rat geben, wenn sie einmal Kinder haben, so etwas nie zu tun…
  • Antextbilder vom Arzt/sitzt in der Praxis/blättert im Buch
  • O-Ton von Christina Karger und Elliane Nowacki, besorgte Mütter auf dem Parkplatz: Niemals würde ich mein Kind im Fahrzeug lassen… mein Kind möchte zwar immer im Fahrzeug bleiben, aber ich lass ihn nie drin… ich finde so etwas verantwortungslos… ich versteh nicht, wie man als Frau sein Kind im Fahrzeug lassen kann… ich verstehe solche Mütter nicht… bei so etwas muss man doch mal denken…es kann doch nicht sein, dass man sein Kind in Gefahr gibt...

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