niedersachsen
Freitag, 08. Mai 2015
Nepal / Lemwerder, LK Wesermarsch, Niedersachsen
News-Nr.: 20536

"Man hat wenig Stahlbeton, das stürzt alles ein und es gibt keine Hohlräume"
Norddeutscher Katastrophenhelfer von "@fire" erzählt nach Rückkehr vom Einsatz in Nepal

Team gehörte zu den ersten internationalen Hilfstrupps - Weltweite Hilfe lief dank internationaler Standards für derartige Hilfe kontinent-übergreifend sehr koordiniert ab

Bildergalerie vorhanden

Datum: Freitag, 08. Mai 2015

Ort: Nepal / Lemwerder, LK Wesermarsch, Niedersachsen

 

(gs) "Man hat wenig Stahlbeton, das stürzt alles ein und es gibt keine Hohlräume". Lars Prößler ist zurück von seinem ersten Einsatz in einem internationalen Katastrophengebiet. Der Außendienstmitarbeiter einer Fahrzeugglasfirma war nach dem Erdbeben in Nepal mit der ehrenamtlichen Katastrophenschutzorganisation @fire als einer der ersten internationalen Hilfstrupps überhaupt nach Kathmandu geflogen und ist nun wieder zurück in seinem Heimatort Lemwerder bei Bremen, wo er sonst ehrenamtlich als Ortsbrandmeister in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv ist. Wenige Stunden nach den ersten Meldungen über die Naturkatastrophe und ihren Folgen war ein Voralarm ausgelöst und die Einsatzbereitschaft hergestellt worden. Keine 24 Stunden später saß er schon im Flugzeug - zusammen mit seinem als Trümmerhund ausgebildeten belgischen Schäferhund Pollux. "Wir sind mit einer normaler Linienmaschine geflogen und kamen dann ins Operation-Camp", so Prößler. Dieser Treffpunkt aller internationaler Suchtrupps war direkt am Flughafen aufgebaut worden. Und trotz der vielen dort eintreffenden Helfer aus der ganzen Welt verlief die Rettungsaktion sehr koordiniert ab: "Die UN hat einen Guideline zum Einsatz in Katastrophengebieten vorgegeben, danach richten wir uns, " so Prößler. In dieser wird die Anreise und auch die Struktur des Operations-Camp und der Suche vorgegeben. "Es ist alles schon durchgeplant und es ist dadurch ein international geregelter Standard." Den Kameraden und den Trümmersuchhunden wurde dann ein Sektor in der Hauptstadt zugeteilt. "Man trainiert immer, aber für Routine ist sowas zum Glück zu selten", so Prößler. Ihn überraschte aber der unterschiedliche Zerstörungsgrad in der Hauptstadt: "Es liegt nicht die ganze Stadt in Trümmern, sondern nur einzelne Gebäude", so der Helfer, "es gibt Straßen, wo von 15 Häusern, nur eins kaputt ist". In der Hauptstadt ginge das Alltagsleben weiter, aber die Menschen würden sich nicht in Gebäude trauen: "Sie leben auf Freiflächen unter Planen". Außerhalb der Stadt waren mehr Schäden, dort seien ganze Dörfer zerstört".

Nach wenigen Tagen wurde die Suche nach Überlebenden eingestellt und das Rettungsteam von @fire überließ das Gebiet anderen Helfern, um die Aufräum- und Wiederaufbauaktionen zu koordinieren. Der Einsatz hinterließ aber auch bei Prößler bleibende Eindrü, so Prößler, "Naturkatastrophen sind nicht zu verhindern, aber hätte man es anders gebaut, wäre es nicht so schlimm dort".

 

Wir haben mit dem Helfer nach seiner Rückkehr gesprochen und zudem ausführliches professionelles Videofootage vom Einsatz des Rettungsteams von @fire in Nepal.

 

Die NonstopNews-Bilder und der O-Ton: 

 

  • O-Ton Lars Prößler, Ortsbrandmeister Lemwerder und Mitglied bei @fire: "Wir waren direkt in der Hauptstadt Kathmandu... es liegt nicht die ganze Stadt in Trümmern, sondern nur einzelne Gebäude... es gibt Straßen, wo von 15 Häusern, nur ein kaputt ist... in Hauptstadt geht Alltagsleben weiter, aber die Menschen trauen sich nicht in Gebäude, sie leben auf Freiflächen unter Planen... sie helfen sich gegenseitig, alle helfen an Trümmerstellen, alle sind gut verbunden... aus Deutschland sind drei Teams draußen, auch THW und auch @fire... zudem Helfer aus der ganzen Welt... Wir hatten Aufgabe nach Zuteilung von Sektor in der Stadt und haben dort Schadensstellen abgesucht und markiert... man trainiert immer, aber für Routine ist sowas zum Glück zu selten... man braucht eine spezielle Schulung... Voraus-Trupp waren sechs Personen mit zwei Hunden... darunter war ich auch, hatten noch weitere Kräfte zum Nachrücken...  sind mit normaler Linienmaschine geflogen, kamen in Operations-Camp, von dort geht es dann in die Arbeit... in der Woche wurden Vermisste gefunden... es berührt einen, aber man kann es nicht ändern... Naturkatastrophen sind nicht zu verhindern, hätte man es anders gebaut, wäre es nicht so schlimm... man hat wenig Stahlbeton, das stürzt alles ein und es gibt keine Hohlräume... die UN hat Guideline zum Einsatz in Katastrophengebieten, danach richten wir uns... diese geben anreise und Operations-Camp vor... es ist alles durchgeplant, und es ist international dadurch geregelt und ein Standard... Familie ging gut damit um... es gab immer Nachbeben, wir haben es aber kaum mitbekommen, unser Camp war genau am Flugplatz, dort war eh immer viel los...  wir bringen alles mit, auch eigene Lebensmittel und Wasser, dort waren aber auch Supermärkte auf... ich hatte es mir noch schlimmer vorgestellt, es gab immer wieder vereinzelte Häuser, die eingestürzt sind... außerhalb war mehr zerstört, dort sind ganze Dörfer zerstört...  die Suche nach Lebenden ist eingestellt, es ist zu lange her... auf Lange sicht geht es nun um Aufbauhilfe... wenn man auf Trümmern rumturnt und dann kommt noch Regen, das macht die Sache nicht einfacher..."  
  • Antextbilder mit Lars Prößler in Gerätehaus, zieht sich Einsatzkleidung und Helm an
  • Schnittbilder mit Lars Prößler am Feuerwehrhaus in Einsatzkleidung von @fire
  • Ausführliches professionelles Video-Footage aus dem Katastrophengebiet mit Lars Prößler und seinem Hund, sowie Kameraden im Einsatz: Dabei auch Trümmersuche, Einsatzbesprechungen und Bilder vom Operation-Camp

 

Bestellen Sie das TV-Material unter 04221 / 97 30 444 – Standort: Delmenhorst


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