Waschbären-Babys nach Sturm-Einsatz mutterlos:
Morscher Baum zerbricht bei Sturm: Feuerwehr findet vier Waschbären-Babys in hohlen Stamm - Muttertier nahm Reißaus - Anwohnerin versucht nun die Jungtiere mit der Milch-Flasche großzuziehen
Naturschutzbund verweigert Annahme der Jungtiere und verweist an Jäger - Diverse Bilder und O-Töne, ausführlich und reportagig - Dritte kuriose Tiergeschichte zur selben Zeit: Zwei Dackel unter Bunker verirrt (News Nr. 18608), Entenküken in Gülleteich (News 18610) und nun Waschbären-Babys im Baumstamm
Datum: Dienstag, 15. April 2014, ca. 16:00
Ort: Northeim, Niedersachsen
(gs) Was für ein tierischer Tag: Nach den kuriosen Geschichten um zwei Dackel, die sich unter einem Kölner Bunker verirrt hatten (News Nr. 18608) und eine junge Entenfamilie, die aus einem Gülleteich bei Hannover gerettet werden mussten (News Nr. 18610) sorgt eine dritte tierische Geschichte für zusätzliche Aufregung - diesmal in Northeim.
Im Verlauf des Sturms war eine große Trauerweide auf dem Grundstück des Bootsverleihs von Torsten und Iris Minne am Rhumekanal zerbrochen und drohte vollständig umzustürzen. Schließlich waren Feuerwehr, THW und ein Forstwirt angerückt, um den Baum zu sichern. Da der gesamte Stamm sich als hohl erwies, musste die große Weide schließlich gefällt werden. "Dann gab es eine große Überraschung", erinnert sich Grundstücksbesitzer Torsten Minne, "plötzlich ist ein großer Waschbär aus dem Baum gekommen und weggelaufen". Doch dabei sollte es nicht bleiben: "Die Feuerwehr hat dann aus dem Stamm ein Junges rausgeholt", so Torsten Minne weiter, "meine Frau hat noch drei weitere Junge gefunden, der Waschbär hatte dort wohl ein Nest drin". Doch niemand fühlte sich zuständig, sich den hilflosen Waschbärenbabys anzunehmen. Besonders schockiert war Iris Minne, dass selbst der NABU erklärt haben soll, die Tiere seien jagdbares Wild und man solle sie sterben lassen. "Ich überlasse sie nicht dem Schicksal", so Iris Minne voller Überzeugung. Da man ihr erklärte, dass das Muttertier nicht wiederkommen würde, nahm sich die Finderin den kleinen Waschbärenbabys an, deren Augen sogar noch geschlossen sind. Im Internet und über viele Telefonate erkundigte sie sich weiter. Weit und breit wollte keiner helfen, also übernahm sie schließlich die Aufgabe der Ersatzmutter und füttert nun die Tiere mit einer Flasche. "Heute haben sie das erste Mal getrunken", so Iris Minne stolz und mit Tränen in den Augen. Doch noch ist völlig ungewiss, ob sie es schafft, die Tiere weiter aufzupäppeln. "Man braucht viel Geduld", weiß Iris Minne inzwischen, "es ist wie bei einem Baby, alle zwei Stunden, aber man kann solche Babys doch nicht einfach liegenlassen". Uwe Zinke vom örtlichen NABU hatte die Annahme der Tiere verweigert und konnte nur mit Kontakten weiterhelfen. "Als letzter Weg bleibt sonst der Jäger, der weiß was zu tun ist, das ist zwar herzlos, aber manchmal geht es nicht anders", so Zinke als Leiter der örtlichen NABU-Station. Nach seinen Angaben wolle kein Zoo mehr Waschbären aufnehmen und ein Auswildern sei problematisch." Iris Minne will es trotzdem versuchen. Wenn schon nicht ihre geliebte Trauerweide zu retten war, dann doch wenigstens das Leben der kleinen Waschbären, die durch den Sturm ihr Nest verloren.
Die NonstopNews-Bilder und die O-Töne:
· Totale am Bootsverleih, umgestürzter Baum auf Grundstück
· Blick auf morschen stamm, diverse Bilder
· Blick durch das Geäst, Hohlraum, auch situativ, Fundstelle, etc.
· Torsten und Iris zeigen Fundstelle, Antexter auf Grundstück
· Iris Minne holt Kiste mit Waschbär-Babys, Mini-Bären in Kiste, close
· Waschbären-Babys schreien, sehr süße Bilder
· Babys werden mit Flasche gefüttert, close ups
· Fotos im Film vom Einsatz der Feuerwehr am Baum
· Torsten Minne, Bootsverleiher und Baumbesitzer: "...hatten Sturmböen hier, dann war der Baum ganz krumm, Trauerweide war gerissen ... dann kam Feuerwehr, weil Gefahr in Verzug war... THW kam auch noch dazu... Forstwirt hat den Baum dann gefällt... dann große Überraschung, dass dann ein großer Waschbär aus dem Baum gekommen ist... Feuerwehr ist dann an den Stamm und dann ein Junges rausgeholt... meine Frau hat noch drei Junge aus dem Baum geholt... der Waschbär hatte dort ein Nest drin... meine Frau versucht nun was rauszufinden, der NABU sagte, die Tiere seien zum Abschuss freigegeben und man solle sie sterben lassen... es sind ganz junge Tiere, die haben die Augen noch nicht auf... // (am Baum:) Hier war das Nest, da waren die Tiere drin... // Baum war total faul und hohl..."
· O-Ton Iris Minne, Waschbären-Ersatzmutter: "... Feuerwehrmann hat das Tier entdeckt... dann bin ich dazu und habe hier unten nicht die weiteren Tiere gefunden... Augen waren noch zu... ich konnte die ja nicht liegenlassen... habe die in Karton gepackt... und nun versuche ich zu telefonieren.... der NABU sagte, die Tiere sind zum Abschluss freigegeben, wir sollten es belassen... nun versuchen wir den Flüssigkeiten zu geben... habe im Internet versucht was rauszufinden... heute haben sie das erste Mal getrunken... keiner fühlt sich zuständig... ich überlasse sie nicht dem Schicksal... // (mit den Mini-Waschbären in der Hand): ich kann doch solche kleinen Tierchen nicht sterben lassen... / ... wir hatten schonmal Waschbären am Baum beobachtet..., ich weiß, dass Waschbären auch Schaden verursachen, aber wenn Menschen sich an Regeln halten und Müll nicht stehen lassen, dann passiert nichts, wir haben hier auch keine Schäden... / ...man braucht viel Geduld... ist wie bei einem Baby, alle zwei Stunden... solche kann man nicht einfach liegenlassen..."
· Uwe Zinke, NABU: "...Waschbären sind jagdbares Wild, wir können keine Tiere aufnehmen, habe der Frau nur Adressen geben können... wir haben 30 Stück sonst jedes Jahr aufgezogen, aber wohin damit... man darf die nicht einfach aussetzen... die Tiere gewöhnen sich auch so an den Menschen... als letzter Weg bleibt sonst der Jäger, der weiß was zu tun ist, ist zwar herzlos, aber manchmal geht es nicht anders..."
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