Mindestens 24 Verletzte nach Feuer in Hochhaus:
Giftiger Rauch nach Kellerbrand breitet sich über Treppenhaus aus - Über 90 Bewohner in Lebensgefahr - Großaufgebot an Rettungskräften im Einsatz - 24 Bewohner in Klinik - dutzende weitere vor Ort in Behandlung
Nach letzten Angaben der Rettungskräfte kamen 24 Bewohner verletzt in Krankenhäuser - weitere vor Ort in Behandlung - Feuerwehr musste Personen zum Teil über Drehleitern retten - Viele Kinder unter den Bewohnern - THW im Einsatz - SEG-Kräfte aus mindestens drei Landkreisen bauten vor Ort Versorgungszelte auf - O-Töne mit Polizei, Notarzt und Feuerwehr, diverse O-Töne mit Betroffenen
Datum: Donnerstag, 29. August 2013, ca. 23:00 Uhr
Ort: Lohne, LK Vechta, Niedersachsen
(gs) Bei einem Kellerbrand in einem Hochhaus in Lohne bei Vechta (Niedersachsen) sind in der Nacht dutzende Bewohner verletzt worden, nach neuesten Angaben mussten 24 Menschen in Kliniken eingeliefert werden, weitere wurden vor Ort behandelt. Da zunächst mit über 40 Verletzten gerechnet wurde, löste die Leitstelle Großalarm aus: Ein Großaufgebot an Rettungskräften aus mehreren Landkreisen war im Einsatz. Jeder der über 90 Bewohner wurde mit einer Rettungskarte ausgestattet und ärztlich untersucht.
Zur Betreuung hatten Hilfskräfte von THW und SEG-Einheiten mobile Verletztensammelstationen in Zelten auf der Straße errichtet. Dort wurden die Betroffenen untersucht und erstversorgt und danach den Rettungswagen übergeben.
Zuvor hatten sich dramatische Szenen abgespielt: Nachdem es im Keller gebrannt hatte, breitete sich giftiger Rauch über das Treppenhaus aus und drang auch in die Wohnungen des fünfgeschossigen Mehrfamilienhauses. Unzählige Menschen standen an den Fenstern und Balkonen. Andere versuchten mit nassen Handtüchern vor den Türen ein Eindringen des Rauches in den Wohnraum zu verhindern. So wie Turgul Salgan: "Der Rauch stand im ganzen Flur, die Kinder wurden über die Drehleiter zuerst gerettet, da war Panik, da bekommt man Angst".
Mindestens zwei Personen gelten als schwer verletzt, viele weitere haben Rauch eingeatmet. "Es kann noch zu einer Steigerung der Verletzten kommen", so Polizeisprecher Frank Soika vor Ort. Die Verletzten wurden auf vier verschiedene Krankenhäuser der Region verteilt. Im Keller waren Verschläge und Gerümpel in Brand geraten, warum ist noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Insgesamt waren über 300 Einsatzkräfte vor Ort, über 30 Rettungswagen und sechs Notärzte kamen zum Einsatz.
Unser Reporter hat den Einsatz ausführlich begleitet und neben den Rettungsbildern auch O-Töne mit Feuerwehr, Rettungsdienst, Notarzt, Polizei und Bürgermeister, sowie diverse weitere Töne mit betroffenen Bewohnern.
Die NonstopNews-Bilder (Nacht) und die O-Töne:
- Totale des Wohnhauses, unzählige Rettungskräfte vor Ort
- Drehleiter und Steckleitern am Haus, Personen werden über Leitern gerettet
- Bewohner stehen an Fenstern und auf Balkon
- Blick in Kellerfenster, Feuerwehr löscht unter Atemschutz, Brandgut im Garten
- unzählige Rettungswagen vor Ort, Bewohner werden weggeführt
- THW und SEG baut Zelte auf, Bewohner werden auf Straße notversorgt
- Bewohner wird auf Trage versorgt, beatmet
- O-Ton Sergen Eyilikseven, Anwohner, hat alles mit erlebt: ".....draußen wurde geschrieen.. alle raus hier.. machten die Tür auf.. alles voller Rauch.. mussten dann raus... es brennt... ich wohne auch in dem Gebäude... alle haben die Tür aufgemacht und jeder denkt an das Rauskommen... die Feuerwehr hat Leute von oben gerettet... viele sind in Panik... einige sind noch im Haus... meine Mutter ist noch im Rettungswagen... ich habe versucht nicht einzuatmen... wir haben keinen langen Weg nach unten gehabt..."
- O-Ton Turgul Salgan, Anwohner, hat Panik gehabt und die Türen mit nassen Handtüchern abgedichtet: "...die Rauchmelder gingen los.. der Rauch stieg nach oben.. wir haben die Tür aufgemacht.. der Rauch stand im ganzen Flur .. die Kinder wurden über die Drehleiter zu erst gerettet... der Nachbar war noch bei uns... haben die Tür zugemacht.. nasse Handtücher unter die Tür gelegt .. das war Panik... man hat die Kinder runtergeben, mussten die Leiter runter.. da bekommt man Angst.. die Verletzten sind auf dem Weg zum Krankenhaus.. viele haben Rauch eingeatmet.. hier sind 24 Wohnungen... die Feuerwehr hat super reagiert... die Feuerwehr hat versucht meine Frau beruhigt.. super Leistung... "
- O-Ton Frank Soika, Polizei Cloppenburg/Vechta: "... hier in Lohne hat es in einem Hochhaus gebrannt.. es hat wohl im Keller gebrannt.. der Rauch zog ins Treppenhaus.. und somit wurde der Weg nach draußen versperrt... 95 Personen wohnen in dem Haus.. haben mit vielen Verletzten gerechnet.. die Zahl ist im Moment bei etwa 20 Verletzten.. in mehrere Krankenhaus.. es werden viele noch versorgt.. es kann noch zu einer Steigerung der Verletzten kommen.. die Leute hatten Panik.. Personen konnten nicht fliehen.. Feuerwehr war schnell vor Ort.. von beiden Seiten an das Haus.. die Verletzungen sind Rauchgasvergiftungen.. zwei Personen sollen wohl schwerer verletzt sein.. Brandursache ist unklar.. wir werden ermitteln.. großer Einsatz.. mehrere hunderte Einsatzkräfte.. lief alles geordnet "
- O-Ton Tayfun Demir, Bewohner, kam gerade nach Hause und hat den Rauch gesehen und alle 24 Klingeln betätigt: "...ich bin um 23 Uhr nach Haus angekommen.. habe dann Rauch gesehen aus dem Keller.. habe reagiert.. habe alle Klingeln betätigt.. wollte alle alarmieren.. mein Freund hat die Feuerwehr angerufen.. haben sofort den Notruf getätigt.. ich habe mitgeholfen.. wollte erst rein.. aber habe den Menschen Wasser gegeben.. hinten wurden die über den Balkon gerettet.. meine Geschwister und Mutter wurden mitgenommen.. sind auch verletzt.. kommen ins Krankenhaus.. es ist aufregend.. die lassen mich gerade nicht durch.. kann meine Geschwister und meine Mutter nicht sehen.. wünsche allen das Beste dass die wieder Gesund werden.. es war ein Panischste Moment den ich je erlebt habe.. "
- O-Ton Bajram Polat, Bewohner, hat den Notruf getätigt und Kinder mitgerettet: "...es qualmte aus allen Ecken.. ein komisches Gefühl.. es war echt erschreckend.. man macht sich Sorgen um die Kinder und um die Familien.. habe alles gemacht was ich konnte.. habe die Leiter festgehalten und haben die Kinder rausgeholt.."
- O-Ton Tobias Gerdesmeyer, Bürgermeister Lohne: "Ich bin alarmiert worden bei diesem Szenario.. um hier zu sein.. ich bedanke mich bei den Einsatzkräften.. haben uns um die Verletzten gekümmert.. haben Schlafmöglichkeiten angeboten.. viele kommen aber bei Freunden und Bekannten unter.. einer Familie haben wir ein Hotelzimmer gebucht.. die ist da unter gekommen.. hier ist ein besonderer Zusammenhalt in unserer Stadt.. die Einsatzkräfte haben Süßigkeiten für die Kinder besorgt.. das gesamte Treppenhaus war mit Rauch.. ich denke da ist viel Panik aufgekommen.. Feuerwehr hat super arbeit geleistet... das war toll wie der Junge reagiert hat und Gott sei Dank .. der Junge hat super damit beigetragen.."
- O-Ton Oliver Peters.. Leiter Rettungsdienst: "haben 75 Patienten aus den Wohnung bekommen mit Rauchgasvergiftungen.. haben jeden Untersucht... haben 30 Rettungswagen gehabt 6 Notärzte.. haben sehr viele Helfer gehabt.. die Karte zeigt wer verletzt ist.. und dann können wir sehen welche Verletzungen der Patient hat und ob er untersucht wurde.. die Verletzten sind in mehrere Krankenhäuser gekommen.."
- O-Ton Dr. Bert Mierke, Leitender Notarzt: "...es gab einen Brand.. wir haben 95 gemeldete Personen.. insgesamt bisher 24 verletzte Personen.. großer Dank auch an die Nachbarn .. alle Betroffenen, die nicht verletzt sind, konnten bei Bekannten unterkommen.. eine schwer Verletzte Person.. eine Rauchgasvergiftung.. "
- O-Ton Franz Josef Teilen, Ortsbrandmeister Lohne: "... Gebäudebrand.. mehrere Feuerwehren im Einsatz.. ein Massenanfall von Verletzten.. sehr viele Helfer wurden mitalarmiert.. viele Bewohner waren schon aus dem Gebäude ein Teil war aber noch im Haus.. ein Kellerbrand.. viele Bewohner standen auf den Balkonen.. haben die Leute da raus geholt.. 25 Personen über Leiter.. eine Panik war da.. aber es ist glücklicherweise keiner aus dem Fenster gesprungen.. was genau gebrannt hat, kann ich nicht sagen.. hat in den Abstellräumen gebrannt... der Fluchtweg wurde durch den Rauch abgesperrt.. die Leute die Helfen das ist toll .. hervorragende Arbeit geleistet..
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