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Donnerstag, 03. Mai 2012 Ort: Delmenhorst, Niedersachsen
News-Nr.: 15160

Iranreise von Landtagskandidat schlägt Wellen bis nach Berlin:
Umstrittenes Urlaubstreffen: FDP-Politiker Claus Hübscher trifft Irans Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad

Besuch stößt bundesweit auf Kritik – Erste Politiker distanzieren sich von dem Besuch - Ausführliches Interview mit FDP-Landtagskandidat Claus Hübscher und weiteren Politikern zur Sache

Bildergalerie vorhanden
Datum: Donnerstag, 03. Mai 2012
Ort: Delmenhorst, Niedersachsen
 

(et) Der stellvertretende Vorsitzende und Landtagskandidat der Delmenhorster FDP, Claus Hübscher, ist für seine zehntägige Iranreise massiv in die Kritik geraten. Die Wellen der Empörung schlagen mittlerweile bis nach Berlin.

In Teheran traf sich der FDP-Landtagskandidat aus Niedersachsen am 27. April mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zu einem Gespräch. Dies gelang bisher nur wenigen, ZDF-Moderator Claus Kleber etwa musste jahrelang darauf warten.

Die Reise der kleinen deutschen Delegation ohne offizielles Mandat und das Treffen mit dem Holocaust-Leugner bringt dem Politiker zwar viel Erfahrung, vor allem aber eine Menge Ärger ein. Die niedersächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Angelika Brunkhorst äußerste sich entsetzt über die Reise, sie wolle dies nun zum Thema auf der nächsten Bezirksvorstandssitzung machen.

Hübscher, Mitbegründer der jüdischen Gemeinde in Delmenhorst, traf nach eigenen Worten eher zufällig auf den Präsidenten. Arrangiert wurde die Zusammenkunft von Yavuz Özuguz, Vorsitzender der Delmenhorster schiitischen Gemeinde und des bundesweiten Vereins "Islamischer Weg". Özuguz, der im Iran hohes Ansehen genießt, ist jedoch bereits gemeinsam mit seiner Frau als Betreiber der Internetseite „Muslim-Markt“ ins Visier der Verfassungsschützer gerückt.

Laut Hübscher war die Reise „sehr aufschlussreich." Aus dem 90-minütigen Gespräch mit dem iranischen Präsidenten zieht Hübscher seine eigenen Schlüsse: „Ich hatte vorher darüber kritisch nachgedacht, ob ich mich mit ihm treffen soll, aber er hat versichert, dass er den Holocaust nicht leugnet."

Sein ehemaliger Weggefährte Axel Unger, vor seinem politischen Ausscheiden selbst Ratsmitglied der Delmenhorster FDP, äußert sich dagegen kritisch: „Die fundamentalistische Ausrichtung ist nicht tragbar, man kann einem solchen Diktator nicht die Hand reichen. Hübscher weiß, was er tut, er ist nicht dumm.“

 

Hinweis an die Redaktionen: Wir haben die ausführlichen Bilder und O-Töne zum Thema. Fotomaterial vom Besuch Hübschers im Iran auch in den Agenturen.

 

Die NonstopNews-Bilder und die O-Töne:
 

-          Antexter: Claus Hübscher geht ins Haus, schaut sich iranische Zeitungen an

-          Hübscher mit Fotomappe der Iranreise in der Hand

-          Hübscher in Wohnung schaut Urlaubsfotos auf Notebook an, diverse Bilder

-          Hübscher-Antexter, er geht in Haus

-     O-Ton Claus Hübscher, FDP-Landtagskandidat (sehr ausführlich): „… was ich im Iran erlebt habe, war eine ganze Menge … was ich dann zu Hause in Bezug auf meine Reise erlebt habe, war fast noch mehr … das Treffen mit dem Präsidenten war nicht von vornherein geplant … ich wollte erfahren, wie eine Republik mit demokratischen Instrumenten und Strukturen das Leben im Iran gestaltet … mit den Menschen umgeht …i ch war Teil einer Gruppe … es gebietet der Anstand, da mitzumachen … ich bin mit zwei zentralen Fragen da hingegangen … ob er den Holocaust leugnet und Israel verdammt … wir sollten den Präsidenten des Irans nicht für so dumm halten, dass er geschichtliche Fakten leugnet, dafür gibt es genug historisches Material … er erklärte, wir seien verpflichtet, Israel davon abzuhalten, sein Umfeld zu terrorisieren … ich habe in der Presse vielfach über mich reden gehör t… habe mich an Günther Grass erinnert: Was gesagt werden muss … Kritik ist voreilig, es hat kaum einer mit mir gesprochen … die jüdische Gemeinde will einen Ausschluss von mir aus dem Freundeskreis bewirken … Organisator Özuguz versicherte mir, dass nichts an der Kritik gegenüber seiner Person dran sei … die Berliner FDP sollte sich um wichtigere Themen als um meine Reise kümmern …“

-          Außenbilder Rathaus Delmenhorst mit Wasserturm (Schnittbilder z.T. mit Tonstörungen)

-          Antextbild Axel Hunger am Rathaus Delmenhorst

-   O-Ton Axel Unger, SPD, ehem. FDP-Ratsherr: „Besuch von Hübscher für mich keine Überraschung, kenne ihn aus gemeinsamer Arbeit in der FDP … damals wie heute fährt er eine Linie … Hübscher ist Schuld, dass FDP von sehr konservativen Mitbürgern übernommen wurde … man versucht, Kritiker als fremdenfeindlich darzustellen … fundamentalistische Ausrichtung nicht tragbar … man kann einem solchen Diktator nicht die Hand reichen … Hübscher weiß, was er tut, er ist nicht dumm … Rösler hat damals nicht reagiert … ich hoffe, dass solche Machenschaften in Zukunft nicht mehr möglich sind und Berlin reagiert … Hübscher handelt pressebewusst und hat wohl gehofft, dass ihm die Reise Pluspunkte einbringt … hoffe, dass es Konsequenzen hat … Reaktion des jüdischen Gemeindevorstandes ist offensichtlich … jüdischer Freundeskreis überlegt, ob sie ihn aus dem jüdischen Freundeskreis schmeißen … ich glaube, dass das Treffen geplant war, um fundamentalistische Kreise salonfähig zu machen …“

O-Ton Annette Schwarz, CDU Kreisverband Delmenhorst: „... ich will den Diskussionen nicht vorweg greifen … CDU  ist davon nicht betroffen … ich kann nicht nachvollziehen, was Hübscher zu der Reise bewogen hat … finde es traurig, dass die Stadt Delmenhorst damit wieder ins schlechte Licht fällt … hoffe, dass er dazu ausreichend Stellung nehmen wird … demokratische Partei wie FDP muss selber entscheiden, ob und welche Folgen die Reise haben wird …“

-          Weitere Schnittbilder

 

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