mecklenburg_vorpommern
Samstag, 30. Juli 2011 / Sonntag, 31. Juli 2011
Groß Nemerow, Landkreis Mecklenburg-Strelitz, Mecklenburg-Vorpommern 
News-Nr.: 13793

Noch keine Entspannung im Unwettergebiet:
„Die Kinder fahren im Garten schon Boot“: Ein Dorf im Kampf gegen das Wasser

Feuerwehr legt allein in Groß Nemerow sechs Kilometer Schlauchleitungen – Helfer an der Belastungsgrenze – Einsatzleiter: „Wir arbeiten im Mehrschichtbetrieb“ – Technisches Hilfswerk konnte aufgrund vieler weiterer Einsätze nicht anrücken – Inzwischen Katastrophenschutzfahrzeuge mit Spezialpumpen eingetroffen

Bildergalerie vorhanden

Datum: Samstag, 30. Juli 2011 / Sonntag, 31. Juli 2011

Ort: Groß Nemerow, Landkreis Mecklenburg-Strelitz, Mecklenburg-Vorpommern 

 

(mwü) Sie hatten nur einen Wunsch, hofften, dass es aufhört zu regnen. Doch in den vom anhaltenden Starkregen getroffenen Gebieten in Mecklenburg-Vorpommern gibt es weiterhin keine Entspannung. Zu hunderten Einsätzen sind die Helfer der Feuerwehren bereits ausgerückt und wenn es weiterhin regnet, möglicherweise vielmals umsonst – das befürchten etwa die Helfer in Groß Nemerow (Kreis Mecklenburg-Strelitz). Die Gemeinde war am Samstagabend besonders heftig von dem Hochwasser getroffen, denn mehrere miteinander verbundene Teiche im Dorf verschärfen die ohnehin dramatische Situation dort zusätzlich. Mit vereinten Kräften versuchen die Bewohner nun, ihr Hab und Gut vor den Fluten in Sicherheit zu bringen. Unterdessen gewinnen die Kleinsten im Ort dem Wasser durchaus Positives ab, starten ihr ganz eigenes Abenteuer: „Die Kinder sind im Garten Boot gefahren“, erzählt Anwohnerin Ulrike Schönhoff. Zunächst hätte es so ausgesehen, als ob sich die Situation entspanne. „Doch gegen 20 Uhr verschärfte sich die Lage wieder“, sagt sie. Inzwischen steht das Wasser knapp 1,50 Meter hoch – und zwar auf dem Grundstück der Schönhoffs. „Wir hoffen, dass es bald besser wird“, sagt auch Anwohner Matthias Stölting, doch der Pegel sei noch immer ständig am steigen. Stöltings Sorge gilt insbesondere der Heizung in seinem Haus. Seit Freitag ist er Tag und Nacht auf den Beinen, versucht seinen Keller gegen das immer weiter steigende Wasser zu sichern. „Ich wohne seit 33 Jahren hier“, sagt er. Wassermassen in diesem Ausmaß habe es hier noch nie gegeben.

Bei der Feuerwehr arbeiten sie inzwischen sogar im Schichtbetrieb. „Wir haben auch versucht, das Technische Hilfswerk hier mit einzubeziehen“, sagt Einsatzleiter Bernd Roloff. Doch die Kollegen seien bereits im Einsatz, überall in der Region wird die Hilfe zur Zeit benötigt. Inzwischen haben sie Katastrophenschutzfahrzeuge angefordert, von Feuerwehren aus weiter entfernten Gegenden. Die sind mit Spezialpumpen ausgestattet, bis Sonntagmittag werden sie noch im Einsatz sein, vermutet Einsatzleiter Roloff. Bis dahin hoffen auch die Helfer der Feuerwehr, dass sich die Lage entspannt, der Regen nachlässt, die Pegel im Dorf wieder sinken. Bis dahin allerdings laufen nicht nur in Groß Nemerow die Pumpen ohne Pause. Und auch Matthias Stölting wird in dieser Nacht wieder kein Auge zu machen, um seine Heizung vor den Fluten zu retten. „Der Feuerwehrhauptmann war gerade hier“, sagt Stölting. „Er hat keine weiteren Kräfte zur Verfügung.“ 

 

Die NonstopNews-Bilder (Dämmerung/Nacht) und die O-Töne:
 

  • Anhaltender Regen on tape
  • Überflutetes Grundstück, Wassermassen vor Wohnhaus
  • Provisorischer Steg über Wasser, Gummistiefel stehen im Wasser in Garten
  • Schlauchleitungen der Feuerwehr, Blumenkübel im Wasser, diverse
  • An-/abfahrende Feurwehrfahrzeuge mit Blaulicht, Güllebomber
  • Hochwassereinsatzbilder, Feuerwehrfahrzeuge, Pumpen
  • Sandsäcke vor Grundstück, Wasser wird abgepumpt
  • Einsatzkräfte begutachten überflutete Wiese, besprechen sich
  • Blick in Feuerwehrfahrzeug, Utensilien, Notizzettel der Helfer
  • Feuerwehrmann schließt Schlauch an Pumpe an
  • O-Ton Matthias Stölting, Anwohner: „...haben Hochwasser seit zwei Tagen.... versuchen zu retten, was zu retten ist... wir sind seit zwei Tagen Tag und Nacht auf den Beinen...hoffen, dass es bald besser wird.... hat sich so entwickelt, dass der Pegel ständig am steigen ist....versuchen die Heizung zu retten...dass wir den Keller leer halten können, aber es steigt weiter... der Pegel steht bei über 1 Meter...Wassermassen kenne ich so in dem Ausmaß nicht, wohne schon hier seit 33 Jahren... gab öfter mal viel Regen, aber so wie heute hab ich es noch nie erlebt... bekomme Angst, wenn ich an die kommende Nacht denke... unsere Pumpen laufen ständig, gehen gar nicht mehr aus...der Feuerwehrhauptmann war grad hier, hat gesagt, er hat keine weiteren Kräfte zur Verfügung... wir hoffen, dass es nicht noch schlimmer wird...“
  • O-Ton Ulrike Schönhoff, Anwohnerin (1,50 Meter Wasserstand um Haus): „...haben gedacht, die Lage entspannt sich...gegen 20 Uhr verschärfte sich die Lage...der Garten steht einen Meter, 1.50 unter Wasser...reißender Fluss... der Garten ist unter Wasser... das einzige Schöne war, dass die Kinder getobt haben...haben Eimer genommen...sind Boot gefahren im Garten... tagsüber haben wir schon bei Bekannten gepumpt..da war es bei uns noch ruhig, jetzt hier bei uns...Keller werden regelmäßig leer gepumpt, Wassermassen raus....die Feuerwehr ist machtlos, standen nur da und haben mit den Schultern gezuckt...”
  • O-Ton Bernd Roloff, Einsatzleiter Feuerwehr Groß Nemerow: „...seit Freitagabend um 16 Uhr sind wir im Einsatz...Helfer sind im Dauereinsatz...haben Unterstützung von anderen Feuerwehren...nachts wird durchgepumpt...Kameraden wurden inzwischen abgelöst, es wird im Mehrschichtbetrieb gearbeitet...die Schwierigkeit ist, dass es mehrere Teiche gibt in Groß Nemerow, die sind miteinander verbunden...versuchen, Landwirte mit einzusetzen...wollten auch das THW mit einbeziehen, die haben aber schon andere Einsätze gehabt und konnt nicht kommen...haben jetzt Katastrophenschutzfahrzeuge von Feuerwehren weiter weg mit Spezialpumpen hier...Kräfte wurden in der Nacht aufgestockt...wird sich auf jeden Fall bis Mittag hinziehen...“
  • Weitere Schnittbilder

 

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