Neue Spur im mysteriösen Vermisstenfall Davina Seyfried:
Handy der verschwundenen 26-jährigen Referendarin wird bei privat organisierter Suchaktion aufgespürt
Mobiltelefon lag in Parkanlage neben Klinikum Bremen-Ost, aus dem die junge Frau im Oktober 2010 spurlos verschwand – Mutter der Vermissten hat Vertrauen in Polizeiarbeit verloren und fordert die eigene Überprüfung der Handydaten
Datum: Sonntag, 10. April 2011
(gs) Ist es die erhoffte heiße Spur, die die Familie von Davina Seyfried endlich Gewissheit über ihren Verbleib bringt?
Seit Oktober 2010 ist die 26-jährige Lehramtsanwärterin aus Bremen verschwunden – weder die polizeilichen noch die unzähligen privaten Nachforschungen erbrachten bisher entscheidende Hinweise über ihr Schicksal. Inzwischen wurde sogar eine Belohnung von 10.000 Euro durch die Familie ausgelobt, die Hinweise über den Verbleib von Davina bringen.
Jetzt ein überraschender Erfolg: Das Handy der Vermissten ist gefunden worden. Im Verlauf einer über das Internet organisierten Suchaktion von über 60 Privatleuten und weiteren 20 Bremer freiwilligen Feuerwehrleuten konnte das bisher verschwundene Mobiltelefon aufgespürt werden. Der 57-jährige Herbert Arfmann hatte sich privat an der Suchaktion beteiligt und einen Metalldetektor mitgebracht. Zusammen mit dem 8-jährigen Maurice durchsuchte Arfmann die Grünstreifen am Rande des Klinikums Bremen-Ost, dem Ort, an dem Davina zuletzt untergebracht war und von wo sie plötzlich verschwand. An diesem Ort hatte der Mobilfunkbetreiber eine letzte Ortung des Telefons feststellen können. Schon nach wenigen Minuten war die private Suchaktion von Erfolg gekrönt: Das Handy von Davina lag nur wenige Zentimeter vom Fußweg entfernt unter Laub. Die Feuerwehr sperrte den Fundort zunächst ab, die Polizei wurde hinzugerufen, Kripobeamte sicherten den Tatort und stellten das gefundene Telefon sicher – doch dann Unruhe unter den Suchbeteiligten. Die Mutter der Vermissten Davina, Ute Seyfried, flehte unter Tränen darum, das Telefon nicht in die Beschlagnahmung der Polizei zu geben. Das Vertrauensverhältnis zu der Ermittlungsbehörde ist offenbar nachhaltig gestört, nachdem aus dem Privatbesitz von Davina genommene Dinge, die zur Sicherung von DNA-Spuren durch die Polizei mitgenommen wurden, nicht mehr auffindig seien. „Wir wollen die Auswertung der Handydaten lieber selber organisieren, dann wissen wir woran wir sind“, so die sichtlich aufgewühlte Mutter Ute kurz nach dem Auffinden des Telefons. Die Kripobeamtinnen übergaben das Telefon schließlich der Familie zur weiteren Untersuchung. Von polizeilicher Seite war ohnehin bisher kaum eine größere Aktion zum Aufspüren von Davina initiiert worden – der Vorfall lasse einen suizidalen Hintergrund vermuten. Weitere nachhaltige Ermittlungshilfe gab es nicht.
Doch die Familie möchte Gewissheit. Durch viel privates Engagement konnten die letzten Wege von Davina aufwändig rekonstruiert werden. Demnach hatte die junge Referendarin eines Delmenhorster Gymnasiums, die sich seit Sommer letzten Jahres aufgrund einer psychischen Erkrankung im Bremer Klinikum Ost befand, kurz vor ihrem rätselhaften Verschwinden mit ihrer Familie telefoniert. Dabei habe es keinerlei Anzeichen gegeben, die die spätere Aktion erkennen ließe. Die 26-Jährige hätte in Kürze das Klinikum verlassen sollen.
Anhand von ermittelten Zeugenaussagen und privat recherchierter Videoaufnahmen von Überwachungskameras konnte die Familie inzwischen herausfinden, dass Davina offenbar alleine in einen Bus gestiegen war und zum Hauptbahnhof fuhr – dort verliert sich ihre Spur. Auch bundesweite Fahndungsaufrufe über verschiedene Medien erbrachten keine weiteren Hinweise. Nun hofft die Familie, dass eine vorsichtige Auswertung des gefundenen Telefons neue Informationen bringt.
Die NonstopNews-Bilder und die O-Töne:
- Feuerwehr fährt an Suchort vor, Suchort wird abgeflattert
- Suchaktion mit Detektor, Fundstelle im Laub
- Handy liegt im Laub, close, diverse Bilder
- Aufgelöste Mutter wird getröstet, sie weint
- Suchplakate verteilt, kleben auf Rücken der Beteiligten
- Mutter an Fundstelle, Finder mit Metalldetektor
- O-Ton: Herbert Arfmann, Finder des Handys: „…haben nach Handy gesucht, bin mit Jungem eingeteilt worden, habe Glück gehabt und es bald gefunden, habe Metallsuchgerät… es war ein tolles Gefühl, wussten zunächst, ob es das Gesuchte Telefon ist, aber es ist wunderbar…“
- Suchbeteiligter spricht über Megafon ein plattdeutsches Gedichtgebet
- Organisatoren besprechen sich, viele Helfer vor Ort
- Kripo trifft ein, sichert Fundort, Fotos werden gemacht durch Kripo
- Mutter beobachtete Kripoarbeit von der Seite
- O-Ton Ute Seyfried, Mutter der Vermissten, sehr emotional, zum Teil unter Tränen: „…Frau Massmann aus Hamburg, die ich eigentlich gar nicht kenne hat die Suche initiiert und organisiert und man tatsächlich ein Handy gefunden, wir hoffen sehr, dass es auch Davinas Handy ist.. habe furchtbare Angst, dass es mitgenommen wird und dann irgendwo versackt und man dann nix feststellen kann… wir haben ein paar Spezialisten, die sagen, man müsste es ganz vorsichtig behandeln, bloß nicht einschalten… ich möchte das Handy daher nicht aus der Hand geben, nicht dass es dann unsachgemäß behandelt wird… die Polizei hat ja so sonst auch nichts weiter gemacht, wir haben gesucht und es gefunden und wollen bestimmen, wie es weitergeht… von der Station waren Sachen von Davina mitgenommen wurden zum Abgleich von DNA-Spuren, die Sachen sind nie wieder aufgetaucht, es sind private Sachen die mir viel bedeuten (weint bitterlich), ich verlange die Sachen zurück und möchte auch das Handy behalten… danke an die vielen Helfer hier…“
- Mutter Ute im Gespräch mit den Kripobeamtinnen
- Helfer Arfmann durchsucht mit Metalldetektor Grünstreifen
- Helfer suchen am Boden, durchkämmen Büsche, Suchplakat an Baum
- Metalldetektor im Einsatz, piept, weitere Bilder
- Handy wird von Kripo sichergestellt in Tüte und mitgenommen
- O-Ton Sabine Massmann, Initiatorin der Aktion: „…Davina ist die die Nichte einer Bekannten, wurde auf Aktion aufmerksam… habe dann recherchiert und eine Homepage angelegt… habe Kontakt zur Mutter aufgenommen… durch Mithilfe vieler Leute über die Homepage haben wir Flyeraktionen gestartet… haben nach Helfern gesucht für Suchaktion… Flyer wurden überall verteilt, haben auch neue Fotos genommen… Helfer kommen aus ganz Deutschland zusammen… haben besonders nach Handy gesucht, davon versprechen wir uns neue Fakten… mein Sohn hat mitgesucht mit dem Herren mit dem Metalldetektor… dann hörte ich plötzlich „Mama, das Handy“…“
- O-Ton Maurice Massmann, achtjähriger Finder des Handys: „… bin in Gruppe eingeteilt worden, haben verschiedene Sachen gefunden und dann das Handy“
- Schnittbilder
- NEU: O-Ton Ronald Walther, Polizei Bremen: …ausführlich zum Fall, zum Fund des Handys und zu den Vorwürfen der Mutter…
- NEU: Bilder vom Bremer ZOB, Blick auf Hauptbahnhof, Straßenbahnen fahren ein, Schwenk vom ZOB auf Hauptbahnhof
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