Ermittler bitten Frauen zum Speicheltest:
Nach Babyleichenfund: Polizei startet ersten Massen-Gentest an Frauen in der Geschichte Hessens
Maßnahme umstritten – doch viele Frauen im Ort wollen helfen und geben eine Speichelprobe ab
Datum: Freitag, 12. November 2010
Ort: Bad Vilbel bei Frankfurt, Hessen
(mwü) Nach dem Fund eines toten Säuglings Ende Mai in Bad Vilbel bei Frankfurt wollen Staatsanwaltschaft und Polizei nun mit einem Massengentest auf die Spur der noch immer unbekannten Mutter kommen. Zunächst sollen etwa 1500 Frauen getestet werden. Eine von ihnen ist Susanne Förster, die wir am Freitag bei der Abgabe einer freiwilligen Speichelprobe mit der Kamera begleitet haben. Susanne Förster, Friedhofsleiterin in Bad Vilbel, hatte sich bereits darum gekümmert, dass die Leiche des Säuglings ein Grab bekommt, organisierte die Beerdigung.
DNA-Massentests sind oftmals rechtlich und ethisch umstritten, doch Susanne Förster sagt: „Wer nichts zu verbergen hat, kann sich hier freiwillig testen“. Und auch Susanne Schwarzkopf findet: „Für mich war es wichtig, mithelfen zu können. Ich finde es wichtig, dass ganz viele Frauen kommen und mitmachen“. Bei der Maßnahme handelt es sich um den ersten DNA-Massentest an Frauen in der Geschichte Hessens.
Archivmaterial zum Thema vorhanden (siehe News-Nr. 11168, 12015)
Die aktuellen NonstopNews-Bilder und die O-Töne:
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Frauen im örtlichen Feuerwehrhaus
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Beamtin mit Speichelproben
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Susanne Förster gibt Speichelprobe ab
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Susanne Schwarzkopf gibt Speichelprobe ab, Röhrchen wird verschlossen und beschriftet
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Polizeibeamter im Gespräch mit Frau, Frauen werden registriert, weitere Schnittbilder
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O-Ton Jörg Reinemer, Pressesprecher Polizei Friedberg: „...bislang ist die Resonanz gut...Nachfragen meist nach Kleinigkeiten...DNA der Mutter wurde am Müllsack gefunden...deshalb konnte der Test gestartet werden... die DNA des Vaters haben wir zur Zeit nicht...Bei Frauen die nicht erscheinen müssen wir dann schauen, warum nicht...Ergebnisse ca. in 4 Wochen...Bei keinem Ergebnis werden die nächsten Frauen eingeladen...Eine Ausweitung auf Männer ist wahrscheinlich nicht möglich...“
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O-Ton Susanne Förster: „...bin seit Anfang involviert, habe u.a. auch die Beerdigung organisiert...schau auch öfters auf das Grab, ob alles in Ordnung ist...bin auch stark betroffen, da selbst Mutter...beruflich da ich Friedhofsleiterin bin...wenn ein Baby beerdigt wird ist das was ganz anderes...wer nichts zu verbergen hat, kann sich hier freiwillig testen...habe da vertrauen, das mit den Daten nichts passiert...“
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O-Ton Susanne Schwarzkopf: „...für mich war es wichtig mithelfen zu können... ich finde es wichtig, dass ganz viele Frauen kommen und mitmachen.
Sinngemäß: Meine Freundin hat schon gesagt "Nö, da geh ich nicht hin" doch ich konnte sie überzeugen, das doch zu machen...“ -
O-Ton Theresa Werner: Ich mach das auch, weil ich dann das Gefühl ein Stück mithelfen zu können...
Zum Thema Datensicherheit habe ich vertrauen zur Polizei...habe da keine Bedenken ...“
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