Nordhorn hat den Kampf gegen das Hochwasser offenbar verloren:
Nordhorner Innenstadt zum Teil überflutet – Einsatzkräfte kämpfen gegen die Wassermassen
Auch Soldaten der Bundeswehr im Einsatz – Fluss Vechte trat über die Ufer – Keine Entspannung der Lage in Sicht
Datum: Sonntag, 29. August 2010
Ort: Nordhorn, LK Grafschaft Bentheim / Niedersachsen
(si) Nachdem sich die Hochwasserlage an vielen Orten inzwischen wieder leicht entspannt hat und die Einsatzkräfte aufatmen können, stehen nun Teile der Nordhorner Innenstadt unter Wasser. Die Vechte, ein sonst stilles kleines Flüsschen, wurde zum reißenden Strom. Gegen Abend schwappte dann das Wasser in die Innenstadt von Nordhorn. Rund 100 Soldaten trafen in der Nacht in Nordhorn ein um die Einsatzkräfte beim Kampf gegen das Hochwasser zu unterstützten. Die Soldaten füllen auf dem Bauhof der Stadt Sandsäcke ab und sollen diese auch weiter Stromabwärts in Emlichheim und Neuenhaus verteilen.
Unterdessen spitzte sich die Lage in Nordhorn weiter zu, an einer Baustelle mitten in der Stadt rissen die Strömungen eine Böschung samt Telefonzellen und Bäumen mit sich. Feuerwehr und THW sind hier im Einsatz, auch gilt es eine Mauer abzustützen, die einzustürzen droht - Das Wasser würde in diesem Falle in die Fußgängerzone laufen.
Mehrere Keller in der Innenstadt sind bereits überflutet, an einigen Stellen droht das Wasser bereits in Wohn- und Geschäftshäuser zu laufen.
Weitere Probleme bereitet den Einsatzkräften das Grundwasser, das durch die Kanalisation nach oben dringt und weite Teile der Innenstadt unter Wasser gesetzt hat. Mittlerweile steigt der Pegel der Vechte offenbar nicht weiter an, bleibt aber unverändert hoch. Nach Angaben der Feuerwehr breitet sich die Flut weiter in Richtung niederländische Grenze aus. Dort werden am Abend weitere Hochwasserschäden erwartet.
Die NonstopNews-Bilder und O-Töne (Nacht und Tag):
Exklusive Nachtbilder:
- Feuerwehrleute tragen Sandsäcke und errichten Schutzwälle
- Reissende Strömung der Vechte, Überflutete Straße in der Innenstadt
- Gestapelte Sandsäclke halten Wasser auf
- Überflutete Baustelle, Bagger bei Arbeiten am Wasser, Zerstörtes Baustellengerüst in Strömung an Brücke,
- Wasser kommt aus Gullis, Sandsäcke liegen auf Gulli, Wasser dringt durch Mauer, Große Wassermassen werden in Gulli geleitet
Tagbilder:
- Totale, Überflutete Straßen
- Abgerissene Böschung in der Stadt
- Reißende Strömung, Aufgewühltes Wasser, gefällte Bäume
- Schwenk von Cafe (an betroffender Böschung) auf Wasser
- Totale Feuerwehrhaus bei Nacht
- Bundeswehrfahrzeuge treffen in Nordhorn ein
- Soldaten füllen Sandsäcke ab, Totale Bauhof Nordhorn
O-Töne:
- O-Ton Angelika Mertens, Inhaberin einer Galerie direkt am Wasser: „...habe es noch nie erlebt so, war wohl in den 60ern mal so. Ist schon ein komisches Gefühl zuzusehen wie das Wasser immer höher steigt, die Feuerwehr war hier und hat abgesichert, jetzt kann man nur warten. Wenn das Wasser überschwappt werde ich hier selbst aktiv...fange auch schon an ein paar Sachen in Sicherheit zu bringen...“
- O-Ton Meinhard Hüsemann, Bürgermeister: „...so ein Hochwasser gab es seit Jahrzenten nicht mehr…habe ich als Kind mal erlebt, da war es aber nicht so dramatisch, versuchen die Stadt zu schützen - Das ist eine außergewöhnliche Situation für die Stadt, bedingt durch das Wetter…“
- O-Ton Rene Gerritsen und Janine Couto, Inhaber Friseurgeschäft: „...heute Nachmittag war noch gar nichts und jetzt ist es schon vor der Tür, haben schon alles aus dem Keller geräumt, wollen wir hoffen das wir verschon bleiben ... Wasser geht gar nicht zurück...heisst ja sonst immer Nordhorn bleibt verschont aber das ist nicht so....“
- O-Ton Edith Davidsen, Anwohnerin: „...haben Sandsäcke auf die Kellerfenster gelegt, ist noch ein Meter bis es ins Schlafzimmer läuft, hoffe es steigt nicht mehr, die ganze Situation ist so abnorm. Eine Freundin hat angerufen und gesagt wir sollten mal rausgehen und schauen was los ist. Man kann jetzt nicht in Ruhe schlafen...Als Kind habe ich noch in Erinnerung das es mal so schlimm war. Man sagte uns, hier sei noch nie etwas passiert als wir eingezogen sind…“
- O-Ton Uwe Woff, Einsatzleiter Feuerwehr: „…zur nächlichen Situation und dem Einsatz der Bundeswehr ...haben immernoch steigende Wasserstände, haben die Bundeswehr mit 100 Personen im Einsatz, sind mit 80 Feuerwehrleuten in der Stadt, Dazu noch die Malteser und die DLRG...Es sind einige Keller überflutet auch viele durch das Grundwasser...Ich bin 43 Jahre alt und ich kann mich nicht dran erinnern, dass es schon einmal so war - und ich hoffe das es auch so nicht wieder kommt.
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