A7 bei Mellendorf, A2 bei Herrenhausen, A7 bei Großburgwedel, Niedersachsen
Stundenlanges Winter-Unfallchaos rund um Hannover bei bis zu -17 Grad:
Sattelzug fährt auf Stauende auf und schiebt Mercedes unter weiteren LKW – EDEKA-Laster schleudert in Schutzplanke – Feuerwehrwagen verunglückt bei Einsatzfahrt auf A7
PKW wird auf A7 zwischen regelrecht zwischen den LKW zerquetscht, Insassen wie durch ein Wunder nur leicht verletzt - – Sattelzug kommt quer über allen Fahrstreifen zum Stehen – Winterdienst im Dauereinsatz – Weitere schwere Unfälle auf der A2 und A7: Auch Feuerwehrwagen in Unfall verwickelt – Polizei zählte bisher 35 Unfälle alleine auf Autobahnen rund um Hannover innerhalb von 24 Stunden – Ausführlicher Polizei-O-Ton
Ort: A7 bei Mellendorf, A2 bei Herrenhausen, A7 bei Großburgwedel, Niedersachsen
(ah/gs) Der Winter hat den Norden inzwischen vollständig im Griff: Nachdem ergiebige Schneefälle zunächst vor allem im nördlichen Schleswig-Holstein für reichlich Chaos sorgten, hat sich die weiße Pracht nun regionsübergreifend Richtung Süden ausgebreitet. Besonders hart hat es am Abend die Region Hannover getroffen. Die anhaltenden Schneefälle überraschten nicht nur viele Autofahrer, sondern auch die Winterdienste, die trotz des Einsatzes aller Fahrzeuge nicht überall rechtzeitig die Straßen räumen konnten. Auf den daraus resultierenden spiegelglatten Fahrbahnen ereigneten sich innerhalb von nur 24 Stunden unzählige Unfälle, alleine auf den Autobahnen rund um die Niedersächsischen Landeshauptstadt zählte die Polizei 35 Karambolagen.
So auch auf der spiegelglatten A7 bei Mellendorf: Am Freitagabend gegen 21.45 Uhr versuchte der Fahrer eines Sattelzuges an einem Stauende zu bremsen, doch sein Lastwagen ließ sich auf der schneeglatten Fahrbahn nicht mehr rechtzeitig zum Stehen bringen. Der Sattelzug prallte auf einen Mercedes und schob ihn auf einen zweiten LKW; der Wagen wurde regelrecht zerquetscht. Der Sattelzug kam quer über allen Fahrstreifen zum Stehen. Wie durch ein Wunder wurden der 26-jährige Fahrer und seine 22-jährige Beifahrerin nur leicht verletzt.
Nur eine Stunde später krachte es dann auf der A2 im Bereich Hannover-Herrenhausen kurz hinter der Abzweigung zur A352: Ein Hängerzug der Lebensmittelkette Edeka kam ins Rutschen und schleuderte in die Leitplanke, dabei riss nicht nur der Anhänger, sondern vor allem der Kraftstofftank ab. Die Autobahn musste für vier Stunden voll gesperrt werden. Auf über 25 Kilometern standen die Autofahrer alleine hier im Stau – und das bei extremen Temperaturen. Laut Jürgen Posener von der Autobahnpolizei Garbsen wurde an einigen Autobahnabschnitten arktische Temperaturen von -17 Grad Celsius gemessen.
Von den Wetterkapriolen blieben also auch die Helfer nicht verschon, die nicht nur Frieren mussten, sondern auch selber ins Rutschen gerieten: Auf der A7 bei Großburgwedel verlor der Fahrer eines Rüstwagens der Feuerwehr bei einer Einsatzfahrt bei extremer Glätte die Kontrolle, der Feuerwehrwagen prallte mehrfach in die Schutzplanken und wurde dabei so sehr beschädigt, dass er nicht mehr fahrbereit liegen blieb. Die Einsatzkräfte kamen mit dem Schrecken davon.
Erst zum Morgen hin entspannte sich die Verkehrssituation rund um Hannover – aber es bleibt kalt und damit auch glatt!
Die NonstopNews-Bilder (Nacht) und die O-Töne:
- A7 Mellendorf: Totale der Einsatzstelle, Sattelzug quer über allen Fahrstreifen,
- A7 Mellendorf: völlig zerstörter Mercedes, Schäden am LKW
- A7 Mellendorf: Rettungsdienst und Polizei vor Ort
- A7 Mellendorf: Vereiste und verschneite Fahrbahn, Streuwagen fährt an Unfallstelle vorbei
- A7 Mellendorf: Verkehr wird an Unfallstelle vorbeigeleitet, Polizei bei Unfallaufnahme
- A2 Herrenhausen: EDEKA-Laster mit Schäden, Polizei vor Ort
- A2 Herrenhausen: zermalmte Leitplanke, Anhänger abgerissen
- A2 Herrenhausen: abgestreuter Treibstoff, Bergungsarbeiten, viel Stau
- A7 Großburgwedel: Feuerwehrwagen quer auf A7, weitere Einsatzkräfte vor Ort
- A7 Großburgwedel: beschädigte Leitplanke, glatte Fahrbahn, Schnee
- A7 Großburgwedel: Unfallschäden am Feuerwehrwagen, Bergung
- O-Ton Holger Schmidt, Feuerwehr Mellendorf: „…waren auf Unfalleinsatz, auf Rückfahrt ist Rüstwagen dann ins Schleudern gekommen und in Leitplanke geprallt… zum Glück sind Kameraden unverletzt… auch Materialschaden offenbar eher gering… spiegelglatt noch bis die Nacht, selbst wir Helfer kommen ins Rutschen… der Rüstwagen wird abgeschleppt und wir hoffen auf ruhige Nacht.. Streuwagen fahren, aber es bringt nicht viel, es ist weiter sehr glatt…“
- O-Ton Jürgen Posner, Autobahnpolizei Garbsen: „…seit gestern setzte extremer Winter ein mit viel Schneefall, haben Tiefstemperaturen von -17 Grad… Verkehrsteilnehmer mussten Tempo angleichen, dann am Abend viele Unfälle… ein LKW kam von Fahrbahn ab, Tank riss ab… kam zu erheblichem Stau… 35 Unfälle insgesamt innerhalb von 24 Stunden … Temperaturen steigen, immerhin noch 12 Grad minus… Autofahrer müssen sich weiter auf extremes Wetter einstellen… warme Getränke sollte man dabei haben und warme Decken… eigenen Kollegen geht es nicht anders wie Autofahrern, sind auch den extremen Witterungsverhältnissen ausgesetzt… auch Einsatzkräfte hatten Probleme… ein Feuerwehrwagen ist leicht verunglückt… Streudienste sind nicht zu beneiden, alle hier 10 Streuwagen unterwegs….
- Diverse Schnittbilder
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