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Sonntag, 25. März 2007 (Freitag, 23. März 2007, ca. 19:45 Uhr)
Landstraße zwischen Himmelpforten und Großenwörden, LK Stade / Nds.
News-Nr.: 4825

Feuerwehrkamerad starb bei dramatischem Unfall:
Kriseninterventions-Experte: „Intensive Nachbereitung für Kameraden sehr wichtig“
Vollbesetztes Löschfahrzeug rammte gegen Baum - Acht Verletzte – Ein Insasse verstarb noch an Unfallstelle

Eigene Kameraden müssen zum Teil eingeklemmte Opfer aus Fahrzeug retten – Seelsorger im Einsatz zur Betreuung der Helfer – Kameraden waren auf Weg zur Jahreshauptversammlung der Feuerwehr im Nachbarort – Mehrere Opfer waren aus Fahrzeug geschleudert worden - NEU: Aktueller O-Ton mit Kriseninterventions-Experten Dr. Dirk Schmidt-Herholz zu den psychologischen Folgen eines solchen Unfalls für die beteiligten Kameraden

Bildergalerie vorhanden
Datum: Sonntag, 25. März 2007 (Freitag, 23. März 2007, ca. 19:45 Uhr)
Ort: Landstraße zwischen Himmelpforten und Großenwörden, LK Stade / Nds.
 
(gs) Es ist die Horrorvorstellung eines jeden Feuerwehrmannes: Ein Löschfahrzeug verunglückt und die eigenen Kameraden müssen die Opfer retten...
Auf einer Landstraße im niedersächsischen Landkreis Stade ist am Freitagabend ein vollbesetztes Löschgruppenfahrzeug der Ortsfeuerwehr Hammah auf dem Weg zur Jahreshauptversammlung der Gemeindewehren in Großenwörden gegen ein Baum gerammt und dabei völlig zerstört. Die tragische Bilanz: Alle Insassen wurden verletzt, mindestens drei von Ihnen schwer, ein 48-jähriger Kamerad verstarb trotz aller Versuche des Notarztes noch vor Ort im Rettungswagen.
Der Feuerwehrwagen war gegen 19.45h unterwegs von Himmelpforten Richtung Großenwörden, als der 44-jährige Fahrer aus noch völlig ungeklärter Ursache auf schnurgerader Straße kurz nach rechts von der Spur abkam und frontal gegen einen massiven Baum rammte. Der Aufprall war so heftig, dass der Wagen im Bereich des Beifahrersitzes völlig aufgerissen wurde. Mehrere Personen waren nach aktuellen Angaben der Polizei durch den Aufprall aus dem Auto geschleudert worden. Ein unmittelbar nachfolgender zweiter Mannschaftswagen einer Feuerwehr, der auch auf dem Weg zur Jahreshauptversammlung war, stoppte sofort. Die Kameraden eilten sofort zu ihren zum Teil auch eingeklemmten Kollegen, um erste Hilfe zu leisten. Ihnen gelang es acht von Ihnen aus dem Fahrzeug zu befreien. Der Fahrer und Beifahrer war jedoch schwer im Wrack eingeklemmt. Zusätzlich alarmierte Feuerwehrkräfte aus einer Nachbargemeinde, die bewusst nicht im unmittelbarem Zusammenhang mit den verunfallten Kameraden stammten, mussten zunächst schweres Gerät einsetzen, um den Beifahrer nach über eine Stunde aus den Trümmern schneiden zu können, er erlitt schwere Beinverletzungen und kam ins Krankenhaus. In der Zwischenzeit kämpften Sanitäter und Notärzte um das Leben eines anderen Kameraden, der im hinteren Teil des Feuerwehrwagens gesessen hatte. Trotz aller Rettungsversuche verstarb der 48-Jährige noch im Rettungswagen vor Ort. Aufgrund der Tragik des Unfalls wurden sofort Seelsorger alarmiert, die sehr geschockten Feuerwehrkollegen zu betreuen und gemeinsam mit der Polizei auch die Angehörigen-Benachrichtigungen durchführten.
Die Jahreshauptversammlung wurde abgesagt, der Kreisbrandmeister informierte sich noch an der Unfallstelle über das Unfallgeschehen.
Die Polizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen gibt es keinerlei Schleuderspuren, die Ursache bleibt völlig unklar. Der zerstört Feuerwehrwagen wurde zur weiteren Überprüfung sichergestellt.
NEU: Für die betroffenen Feuerwehrleute, die ihre eigenen Kameraden retten und notversorgen mussten, wird dieser Einsatz wohl noch eine längere psychologische Nachbereitung erforderlich machen. Der Experte für Krisenintervention Dr. Dirk Schmidt-Herholz erklärte uns im Interview die Auswirkungen eines solches Ereignisses und den notwendigen seelsorgerischen Umgangsmaßnahmen.
 
 
Die NonstopNews-Bilder (Nacht) und die NonstopNews-O-Töne:
 
-          Totale der Einsatzstelle Feuerwehr, Polizei und Rettung vor Ort
-          Sarg im Leichenwagen, Bestatter im Gespräch, Abfahrt
-          Abfahrt Rettungswagen vor Ort
-          Verunglücktes Löschgruppenfahrzeug am Baum
-          Diverse Bilder von zerstörter Front des Feuerwehrwehrwagens
-          Feuerwehrleute und Polizei begutachten Unfallfahrzeug
-          Polizei bei Spurensuche auf Straße
-          Blick ins zerstörte Innere des Feuerwehrwagens, Uniformmütze liegt im Inneren
-          Geschockte Kameraden vor Ort im Gespräch
-          Kreisbrandmeister im Gespräch mit Polizei am Unfallwagen
-          Bergungswagen zieht Feuerwehrwagen vom Baum weg, Schnittbilder
-          O-Ton Lothar Raap, Polizei Drochtersen: „…Feuerwehrwagen zu Versammlung unterwegs, nach rechts ab und gegen Baum geprallt / Tragische Bilanz, ein Kamerad verstorben, sechs schwer verletzt, zwei Leichtverletzte…es gibt keine Schleuderspuren, nur die Spuren im unbefestigten Seitenstreifen…Fahrzeug wird sichergestellt… es ist eine sehr tragische Sache, sei es für die Feuerwehr, wie auch für die Polizei… es sind Seelsorger im Einsatz für die Feuerwehr und für die Angehörigenbenachrichtigung… war unterwegs zu Jahreshauptversammlung…“
-          O-Ton Stefan Braun, Kreispressesprecher der Feuerwehr Stade: „…als erste Kräfte eintrafen, Beifahrer eingeklemmt, anderen Kameraden waren durch Kräfte, die auch dort lang gefahren sind befreit worden…Samtgemeinde wollte Jahreshauptversammlung abhalten, alle waren unterwegs nach Großenwörden…erste Kräfte waren Kräfte, die auch auf dem Weg zur Veranstaltung waren und die auch sofort erste Hilfe geleistet haben… schwierige Situation, haben extra aus Nachbargemeinde Drochtersen Kräfte alarmiert, damit wir Leute hier haben, die ein bisschen Distanz haben…ansonsten sind es eben die eigenen Kameraden, die man alle gut kennt… Person ist im Rettungswagen verstorben, haben Seelsorger alarmier, die die Kameraden betreuen und die mit der Polizei de Todesnachricht überbringen müssen.… Fahrzeug stand schräg, musste gesichert werden… musste vom Baum weggezogen werden, um das Opfer zu befreien…Verletzten geht es relativ gut… nachdem sich herausstellte, wie tragisch der Unfall war, wurde Versammlung abgesagt…Maschinisten üben häufig mit solchen Wagen… können äußere Umstände sein, die zu solchen Unfällen führen… Seelsorger sprechen auch nächste Tage mit Kameraden…“
-          NEU: O-Ton Dr. Dirk Schmidt-Herholz, Experte für Krisenintervention, Dozent für Stressprävention an der FH Magdeburg: „...psychisches Trauma möglich…/… aktives Zuhören ist wichtig… nicht nur emotionale Dinge abbauen, sondern auch die Fakten zu verarbeiten…/… Akutbetreuung auch durch Kameraden sehr wichtig… danach strukturierte Nachbesprechung notwendig zur Entlastung… / ist echte Konfliktsituation vor Ort, einerseits betroffen, andererseits Helfer, der helfen muss… man macht erst seinen Job, danach registriert man erst, wie betroffen man ist… / … Wichtig ist, dass Seelsorger sofort angeboten wurde… wichtig auch, dass Polizei unterstützt wurde bei Angehörigenbenachrichtigung… sehr gute Vorgehensweise vor Ort… man war da füreinander… / …Folge kann sein, dass Kameraden nicht mehr belastbar sind bei ähnlichen Einsätzen, ihre Funktion nicht mehr durchführen können, da sie immer wieder erinnert werden…“
 
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